Namibia 2023
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Dune 45

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 12, 08.01.23, von Sesriem nach Oanop

Noch am Abend haben wir beschlossen, das Juwel ein zweites Mal zu erleben. Cindy startet gegen 5:30 Uhr mit dem Rad, um pünktlich um 6 Uhr am Gate zu sein. Der Guard am Gate kennt sie bereits von gestern und fragt sie, ob ihr „husband“ denn auch noch kommt. Dies bejahend macht sie sich auf, den Sonnenaufgang im Rücken in Richtung des roten Wunders.

Ich folge 2 Stunden später, erreiche das Gate mit den netten Worten des Guards „Your wife is already gone“ und mache mich auf zur Dune 45, wo wir uns treffen wollen.

Perfektes Timing: Wir erreichen zeitgleich diese ebenso faszinierende Düne bei KM 45. Die Dünen auf dem Weg zum Sossusvlei werden übrigens nach den Entfernungskilometern von Sesriem benannt

Mit ihrer harten Halbmondlinie bietet die Dune 45 einen schönen Winkel für ein Foto vom Boden aus. Ein idealer Ort, um anzuhalten und den Sonnenaufgang oder die ersten Morgenlichter über der Wüste zu beobachten.

Der Weg zum Gipfel dauert etwa 20 bis 30 Minuten und die Aussicht ist wieder einmal unglaublich. Da wir hier alleine sind, genießen wir die Stille und Einsamkeit und die frühen Lichter des Tages welche langsam die Umrisse der umliegenden Dünenkämme enthüllen.

Wie die Flora in der Gegend hat auch die Fauna unglaubliche Eigenschaften entwickelt, um in der extremen Namib-Wüste zu überleben. Sie ist Heimat unzähliger Mikroorganismen. Unter dem Sand leben Käfer, Spinnen und Reptilien wie Geckos. Wir sehen unzählige kleine Spuren von den verschiedenen interessanten Tieren, die diese Wüste zu ihrer Heimat gemacht haben. Viele dieser in der Wüste lebenden Kreaturen trinken Tropfen des gelegentlichen Nebels oder lecken winzige Wassertropfen, die von Felsen und Pflanzen herab rieseln, um zu überleben. Andere entziehen dem Sand die Feuchtigkeit, während sie sich durch ihn graben.

Wir laufen die Dune 45 seitlich wieder herunter, verabschieden uns von dieser Naturschönheit und fahren zurück zum Gate. Beruhigend stellt der Guard fest, dass wir uns wiedergefunden haben und verabschiedet uns in Richtung unserer nächsten Destination, dem Oanop Resort.

Kurz noch unsere Sachen geholt und ausgecheckt machen wir uns auf den Weg, ein kurzes Stück noch auf der einzig geteerten D-Straße in Namibia, bevor es dann wieder auf die Gravelroad in Richtung Naukluftberge geht. Neben den sanften Kurven der Dünen überzeugen die Naukluftberge mit schroffen Felsformationen. Die Bergkette liegt auf der Höhe von Sesriem und erhebt sich im Durchschnitt rund 1.000 Meter in die Höhe. Neben der spektakulären Gebirgslandschaft bietet das Naukluftmassiv auch beeindruckende Schluchten, welche von zahlreichen Bächen durchzogen sind und kristallklare Wasserbecken bilden.

Wir erreichen die Einfahrt zum Naukluft Mountain Zebra Park, ca. 60 km östlich von Sesriem und obwohl schon etwas später am Tag als geplant entscheiden wir, die 15 km hinein zum Naukluft Camp zu fahren. Manchmal sind es die kleinen Entscheidungen, die einem den Horizont erweitern.

Das Naukluft Camp ist ein Teil des Namib Naukluft Parks und wird oft als Naukluft Mountain Zebra Park bezeichnet. Eines der am wenigsten besuchten Orte Namibias. An der Naukluft-Rezeption angekommen werden wir freundlich empfangen, trinken erstmal einen Kaffee und informieren uns über die Gegend.

Rund um den Namib Naukluft Park gibt es wunderschöne Wanderrouten, die ein Muss für Naturliebhaber sind. Fünf verschiedene Vegetationsgemeinschaften innerhalb des Naukluftparks sorgen für einen Reichtum an Baum- und Straucharten sowie eine Vielfalt an Aloen. Es gibt zwei kürzere Tageswanderungen, der Olive- und der Waterkloof-Trail. Daneben gibt es auch einen 120 km langen Naukluft-Trail mit Übernachtungen, der acht Tage dauert.

Da wir nur ein paar Stunden und keine acht Tage Zeit haben, gehen wir den Waterkloof-Trail, ein 4 km Return Hike, der uns an einen wunderschönen Pool führt, welcher uns zum Baden und Verweilen einlädt. Leider haben wir viel zu wenig Zeit für diesen absolut unterbewerteten Park eingeplant, beschließen wieder zu kommen und machen uns, eine wenig schweren Herzens auf den Rückweg zum Gate.

Hier treffen wir noch auf ein deutsches Paar, dass leider einen puncture, eine Reifenpanne, hat und das Werkzeug ihres Verleihers leider nicht wirklich dienlich ist, diese zu beheben. Leider können wir auch nicht wirklich helfen, aber Cindy macht eine Farm in der Nähe ausfindig, die wir kurz darauf ansteuern und deren Besitzer uns versprechen, ihnen zu helfen.

Relativ spät erreichen wir dann das Oanop Resort. Hier haben wir eigentlich eine Campsite reserviert, wo wir im Dachzelt auf dem Auto schlafen wollten. Da dieses ja leider nicht mehr geht und wir heute nicht unbedingt auf dem Boden schlafen möchten, erkundigen wir uns nach einer Alternative. Und tatsächlich bekommen wir die Möglichkeit, für einen kleinen Zuschlag auf ein Chalet upzugraden. Und so wird Pumbaa, direkt am Oanop Damm gelegen unser Zuhause für die nächsten zwei Tage.

Noch schnell ein wenig Fleisch aus dem Restaurant besorgt starten wir pünktlich zum Sonnenuntergang unser Braai und blicken von der Veranda aus auf einen See, in dem sich die untergehende Sonne spiegelt.

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