Namibia 2023
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Climb the Dunes

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 11, 07.01.23, Sossusvlei & Deadvlei

Hügelige ockerfarbene Dünen, knisternde weiße Salzpfannen, versteinerte Bäume, endlose Landschaften … Es ist keine Überraschung, dass Sossusvlei tatsächlich Namibias meist besuchtes Wahrzeichen ist, obwohl es sich aufgrund seiner Abgeschiedenheit und Weite wirklich nicht so überfüllt anfühlt.

Sossusvlei liegt im Süden Namibias im Namib-Naukluft-Nationalpark und fällt zunächst durch seine bemerkenswerte, verlassene Schönheit auf. Während die berühmten Akazienskelette, die in weißem Ton eingeschlossen sind, eines der besten Fotomotive sind, ragen die sich ständig verändernden orangefarbenen Dünen im Hintergrund auf, als Herausforderung, die es für die Waghalsigsten da draußen zu erklimmen und hinunterzulaufen gilt. Mit bis zu 300 Metern Höhe gehören die rotglühenden Sanddünen nicht nur zu den höchsten der Welt, sondern durch ihre sternförmige Ausdehnung (Sterndünen) auch zu den attraktivsten.

Das Gate öffnet um 6 Uhr und schon jetzt gibt es einen kleinen Stau. Wir kommen als Wagen 15 in den Park und machen uns auf den Weg zum ersten Parkplatz.

Sossusvlei und Deadvlei sind zwei Salzpfannen, die zwischen hohen Dünen versteckt etwa 60 km vom Sesriem-Eingangstor des Parks entfernt liegen. Die asphaltierte Straße endet etwa 5 km vor Deadvlei und nur 4WDs mit hoher Bodenfreiheit sind darüber hinaus erlaubt. Wir haben schon weniger Luft in den Reifen und erlauben uns den ersten Spaß des Tages: einen Drift über die Sandpiste und erreichen das Deadvlei.

Wenn man Deadvlei bzw. Sossusvlei besucht, bedeutet das natürlich, einige der Dünen zu erklimmen, um einen Blick auf die Weite des Ortes zu erhaschen und die endlosen Dünen von oben zu genießen. Die beste Zeit ist am frühen Morgen, wenn der Sand noch kalt, die Hitze erträglich ist und die frühe Sonne dunkle Schatten auf die Dünenseite wirft, die die Kurven der Kämme schön umreißen.

Big Daddy ist eine der höchsten Dünen im Namib-Naukluft-Nationalpark. Es hat die unglaublichste Aussicht über die Deadvlei-Salzpfanne und die Umgebung. Wir beginnen unseren climb, genießen das Lichterspiel und entscheiden uns dann auf Dreiviertel der Strecke, zur Deadvlei-Salzpfanne hinunterzulaufen! Was für ein Spaß.

Deadvlei ist für seine versteinerten grauen Bäume bekannt, die im Kontrast zu den lebhaften Orangetönen der dahinter liegenden Dünen stehen. Die Akazienbäume, die wie unheimliche Skelette über den weißen und knisternden Lehmboden verstreut sind, stehen hier seit mehr als 900 Jahren. Sie starben, nachdem der Fluss verschwunden war und wurden aufgrund des Mangels an Feuchtigkeit in der Luft gefangen und konnten sich nicht zersetzen.

Einfach ein jenseitiger Ort, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Wir genießen die Atmosphäre, machen Fotos und können nicht genug bekommen, diesen unglaublichen Ort anzusehen.

Es geht zurück zum Auto und nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Sossusvlei und uns erwartet Big Mama. Diese Düne liegt gegenüber von Big Daddy und kann von der Salzpfanne aus bestiegen werden. Dieser Teil des Parks wird von weit weniger Menschen besucht und das steigert unsere Motivation eine weitere Düne hinaufzugehen! Big Mama ist nicht so hoch wie die anderen, aber mehr als eine großartige Alternative, insbesondere wenn man alleine auf die Düne und die Sossusvlei-Salzpfanne von oben sehen möchte. Ein Ausblick, den die anderen Dünen nicht bieten.

Interessantes Detail: Wer die Dünen bezwingen will, sollte sich darauf einstellen, dass der Leehang immer steiler ist als der Luvhang; über den flachen Hang treibt der Wind die Sandkörner hinauf, die dann vom Dünenkamm im Windschatten herunterfallen. Oben angekommen genießen wir zum zweiten Mal an diesem Morgen den unglaublichen Anblick dieses Naturwunders. Diese Wanderdünen lassen immer wieder ein neues Schauspiel entstehen, nie sieht die Landschaft gleich aus.

Nach insgesamt 5 Stunden machen wir uns auf den Weg zurück. Ich entlasse Cindy und ihr Bike bei der Dune 45 und fahre zurück zum Gate. Unweit davon fällt der Sesriem Canyon 30 Meter tief in die Erde hinab und bietet mir einen imposanten Einblick in die Erdgeschichte Namibias.

Der Canyon ist eine drei Kilometer lange und nur wenige Meter breite Schlucht, die das Tsauchab Rivier über Millionen von Jahren in das Gestein gespült hat. Vor 30 Millionen Jahren trug der Tsauchab Gestein und Sand hierher, die sich ablagerten und sich zu Konglomeraten verfestigten. Später, als der Fluss mehr Wasser führte, trug er Gestein wieder davon und ließ so die Schlucht entstehen. Die Erosion findet bis heute statt, allerdings reduzierter, da der Tsauchab selten so viel Wasser führt. Der Name ist übrigens Afrikaans und bedeutet „Sechs Riemen“.

Am Ende der Rinne befinden sich Becken, die sich bei starkem Regen füllen. Die ersten Siedler gaben dem Ort diesen Namen, da sie aus sechs Riemen, die sie aus den Fellen von Gemsböcken gewannen, ein Seil banden, mit dem sie Wasser aus diesen Becken hoch holen konnten auch wenn alle anderen Wasserquellen versiegt waren. Zum Ende hin wird der Canyon immer flacher und wird zu einem breiten Tal, das über eine Länge von 60 Kilometern ins Sossusvlei hineinführt.

Nach einer einstündigen Wanderung und ein paar Einkäufen treffen wir uns am Nachmittag wieder in unserem Chalet. Eine ungefähr halbminütige Besprechung führt übereinstimmend dazu, den restlichen Tag wie den gestrigen zu verbringen und so werden der Pool- und Barbereich, sowie unsere Veranda und unser Braai die Begleiter für die restlichen Stunden des Tages. Eines Tages der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es wird etwas dauern, die Eindrücke wirken zu lassen und ja, Deadvlei und Sossusvlei sind einzigartig und ein absolut beeindruckendes Juwel!

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