Veröffentlicht: 27.04.2017
Nachdem ich in Ecuador gefrühstückt habe, stieg ich ins Flugzeug nach Bogota. Bogota liegt in Kolumbien und stellte lediglich einen kurzen Zwischenstopp und eine Stunde Flughafenaufenthalt dar. Umso begeisterter war ich, als ich mich am Flughafen in einer Schokoladenmanufaktur befand. Es war der Wahnsinn! Dort gab es alles, von der klassischen Milchschokolade, über dunkle Schokolade mit Maracuja (mein Favorit), Ananas oder weichem Keksteig bis hin zu weißer Schoki mit Kaffeebohnen im Inneren. Ich probierte mich durch sämtliche Sorten ohne auch nur einen Cent bezahlen zu müssen. Wie im Schlaraffenland 😊
Danach ging mein Anschlussflug nach Panama City. Dort angekommen fuhr ich etwa eine Stunde mit dem Metro Bus (der kostet nämlich nur 0.25$ anstatt 30$ Taxi-ist aber auch entsprechend unbequem und nicht klimatisiert) ins Stadtzentrum. Mich erwartete ein zauberhaft schönes Hostel mit einer warmen Dusche und sauberen Betten. Ich hab sofort gemerkt, wie sich meine Laune durch die Sonne und die 32℃ verbesserte und ich mich insgesamt besser fühlte als im kalten Quito.
Ich schlafe hier in einem 6er Dorm, das ist ein Zimmer mit insgesamt 6 Betten nebeneinander. Sofort lernte ich eine Australierin kennen und wir erkundeten etwas die malerische Altstadt Casa Antiguo. Danach gingen wir etwas essen.
Am Tag darauf erkundete ich die City. Die Skyline von Panama ist wirklich faszinierend. Panama City ist direkt am Meer gelegen und die Hochhäuser ragen aus dem Meer (zumindest sieht es so aus). Ich lief zum Trump Tower und begutachtete die Schönen und Reichen, die sich dort einquartiert hatten und am Infinitypool sonnenbadeten. Danach ging ich noch in die größte Shoppingmall von Panama City, konnte mir aber zwischen Läden wie Dior, Rolex und Bulgari gerade so eine Waffel und einen Frozen Yogurt kaufen. Die Leute hier haben eindeutig Geld.
Auf dem Rückweg stoppte ich am Mercado de Marismo und aß frisch gefangenen Fisch mit Yam (ist eine Art Wurzel und schmeckt wie Kartoffel).
San Blas und mein erstes Lobster Erlebnis
Spontan entschied ich mich für eine Tour auf die etwa 350 winzigen Inseln auf der karibischen Seite Panamas. Dort wohnen die Guna Yala, Einheimische, die seit Jahrhunderten in Strohhütten leben und mit einfachsten Mitteln ihre Behausungen bauen und Fische fangen. Die Fahrt auf die Inseln dauerte etwa 20 Minuten vom Festland, wobei auf den Inseln kaum mehr als ein paar Strohhütten Platz haben. Ich besuchte einen tollen Schnorchelspot, sah ein Korallenriff und badete im türkis blauen Wasser zwischen ganz vielen Seesternen. Überall schwammen Fische und Rochen und die Guna Yala fuhren meine Gruppe und mich zu insgesamt 4 verschiedenen Inseln, die alle kaum größer als ein Fußballfeld waren (auf einigen stehen auch nur 3 Palmen). Nur wenige dieser Inseln sind bewohnt und Elektrizität gibt es nicht. Deshalb habe ich mich auch von Anfang an dazu entschlossen Handy, iPad und sogar das Buch im Hostel zu lassen und garnicht erst mitzunehmen, um die Abgeschiedenheit auf mich wirken zu lassen. Abgesehen davon gibt es sowieso keinen Empfang auf den Inseln. So verbrachte ich den Tag im Paradies und lies mir die Sonne auf den Bauch scheinen und die Seele baumeln. Ich aß frisch vom Baum gefallene Kokosnüsse und suchte Schatten unter den riesigen Palmenblättern. Abends lag ich am Strand und konnte die Milchstraße am sternenklaren Himmel sehen. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag aber es war gigantisch. Müde und kaputt von der Sonne verkroch ich mich in die Strohhütte, die ich mir mit 6 anderen teilte. Am nächsten Morgen wachte ich noch vor Sonnenaufgang auf und flitzte zum Strand. Die Sonne schälte sich aus dem Meer und ich wurde ganz melancholisch. Der Guna Yala Hauptmann rief mit einem Horn (ja ernsthaft!) zum Frühstück um 6:40 am Morgen. Verschlafen machten sich die anderen danach auf eine weitere Tour, ich verbrachte den Tag jedoch relaxed am Strand. Ich hatte also plötzlich meine eigene kleine Fußballfeld-große Insel ganz für mich allein.
Am Nachmittag ging die Fahrt zurück ins Hostel.
Wer die Chance dazu hat, sollte dieses kleine Paradies unbedingt einmal in seinem Leben besuchen. Die Abgeschiedenheit und Stille, der Sternenhimmel und die Möglichkeit, mal völlig abzuschalten ohne Handyempfang und Kontakt zur Außenwelt war sehr toll.
Am Ende meines Berichts muss ich noch von meinem kulinarischen Erlebnis erzählen. Die Südamerikaner essen prinzipiell sehr viel Fleisch und Fisch, jedoch alles (wirklich alles) frittiert (aber Hey, es ist Urlaub und man kann nicht immer gesund leben, andere Länder haben eben auch andere Esskulturen). Und so hatte ich sowohl zum Mittag als auch zum Abendessen frittierten Fisch bzw. eine riesige frittierte Hähnchenkeule mit Reis und Pommes. Nachdem ich mir den Bauch zum Abendessen vollgeschlagen hatte, tauchten plötzlich die Guna Yala People mit 2 Booten auf und brachten gigantische Metall Platten mit (festhalten!) etwa 50 riesigen Lobstern, eingelegt in Knoblauch und Kräutern. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben Lobster gegessen und auch wenn ich fast rollte, weil ich so vollgefuttert war, schnappte ich mir einen Riesenlobster und hatte eine GESCHMACKSEXPLOSION! Es war so unglaublich lecker, dass ich noch einen 2. und 3. vertilgte. Das Meeresgetier war so unfassbar gut, dass kann ich nicht in Worte fassen. Ich habe eindeutig ein neues Lieblingsessen gefunden! Danach ging garnichts mehr, aber ich bereue nichts 😃