Veröffentlicht: 24.04.2017
Oamaru ist ein kleines, sehr viktorianisch geprägtes Städtchen nördlich von Dunedin. Vom Straßenbild her ist es defintiv das schönste Städtchen, was wir in Neuseeland gesehen haben. Das viktorianische und steampunk-beeinflusste Thema ist nicht nur in der Architektur, sondern in Bars, Geschäften und eigentlich überall schön umgesetzt worden. Alte Lagerhallen werden heute als Gallerien benutzt und selbst der Kinderspielplatz ist richtig Steampunk 😉
Im Anschluss fahren wir nach Kaikoura, hauptsächlich um Pottwale zu sehen 🐳 Die Idee zum Whale Watching kam uns in Australien, weil es dort an sehr vielen Küstenabschnitten die Möglichkeit gab Wale von Land aus beim Spazieren gehen zu sehen. Allerdings ist das nur im Südhalbkugel-Winter der Fall, wenn die Tiere von polaren in wärmere Gewässer schwimmen. Und wir waren dummerweise im Sommer in Australien, so dass die Idee entstand, das Whale Watching in Neuseeland zu machen 😉 Hier muss man allerdings mit dem Boot rausfahren, da die Pottwale sich in einer Art Unterwasser-Canyon rumtreiben, wo sich ihre Leibspeise die Tintenfische und andere Leckereien gern in den Tiefen aufhalten. Die männlichen Pottwale halten sich das ganze Jahr hier auf, den etwas kleineren Mädels ist es hier zu kühl, die bleiben im Warmen. Zu anderen Jahreszeiten gibt es auch andere Walarten hier, im Moment aber nur die eine.
Was ist so besonders an dem Pottwal?
Er ist in vielerlei Hinsicht besonders. Es fängt damit an, dass er das größte Gehirn aller Tiere hat und er der größte Vertreter der Zahnwale ist (15-20 Meter, 40-60 Tonnen). Sein Kopf macht ca. 1/3 der Gesamtgröße aus. Als ob das nicht genug wäre, ist er auch noch das größte lebende Raubtier und benutzt Klacklaute, um seine Beute zu betäuben und zu desorientieren. Diese Laute haben mit dem bekannten Wahlgesang nichts zu tun, es ist etwas Eigenes und sie können eine Lautstärke von ordentlichen 250 Dezibel erreichen. Damit gehört der Pottwal mit zu den lautesten Tieren. Sie nutzen die Laute auch zur Kommunikation untereinander und zur Echolokation. Ausserdem hat jedes Tier 2,5 Tonnen Öl allein nur im Kopf. Es gibt die Theorie, dass die Tiere durch Regulierung der Temperatur dieses Öls den Auftrieb ändern können (Wärme=Öl=Auftrieb, Kälte=Wachs=abtauchen). Das scheint aber nicht nachgewiesen zu sein. Auf englisch heißt der Wal "Sperm Whale", weil man früher davon ausging, die Flüssigkeit in den Köpfen sei Sperma. Irgendwann hat man festgestellt, dass ebenfalls die Weibchen diese Flüssigkeit im Kopf haben und dass es sich um Öl handelt 😃 Leider war dieses Öl zeitweise sehr begehrt (für Kosmetik, Kerzen, Maschinen, Autos...) und die Wale wurden intensiv gejagt, weshalb sie immernoch auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere stehen. Sehr außergewöhnlich ist, dass der Pottwal als Säugetier über zwei Stunden in Tiefen von bis zu über 3000 Metern tauchen kann, damit toppt er alle anderen Säugetiere! Auch andere Walarten tauchen deutlich weniger tief und weniger lang. Das bedeutet natürlich auch, dass Pottwale vergleichsweise schwieriger an der Wasseroberfäche zu finden sind, da sie immer nur 5-10 Minuten lang zum Sauerstofftanken auftauchen.
Beim Rausfahren aufs Meer sahen wir zuerst haufenweise Delfine, was absolut entzückend und spaßig war! Da die quirligen Meeressäuger nie stillhalten, hier unser stümperhaftes Video 😉 https://youtu.be/w2xCwXL1i1A
Danach trafen wir auf zwei Pottwale, was aufgrund der oben erwähnten Gründe wohl ein ziemlich guter Schnitt ist. Da sie nur sehr selten springen (Buckelwale sind u.a. die lebhaften Springer), sieht man eigentlich nur ziemlich wenig von ihnen. Man sieht die Oberseite mit dem Blasloch und die Fluke beim senkrechten Abtauchen des Wals. Aber trotzdem war es für uns ein total tolles Erlebnis den beiden zu begegnen, es war absolut bewegend und ziemlich emotional irgendwie. Uns hats beiden die Sprache verschlagen und uns fehlen immernoch die Worte um die Begenung wirklich beschreiben zu können. Einfach WOW! Es war mit Abstand das teuerste was wir uns bisher geleistet haben und war aus unserer Sicht jeden Dollar wert!
Anschließend hieß es Abschied nehmen von unserem Nissan Sunny, den wir irgendwie ins Herz geschlossen haben. Warum nur passiert das immer mit Autos?! Naja...viel packen und ausräumen und dann ist er auch schon weg. Die nächsten zwei Tage haben wir in Christchurch verbracht. Diese Stadt ist im Grunde eine einzig große Baustelle, da sie aufgrund ihrer Lage am pazifischen Feuerring regelmäßig von Erdbeben erschüttert wird. Das letzte war im November 2016 und 2011 gab es wohl auch ein ziemlich dolles. Die Stadt ist unserer Meinung nach tatsächlich nicht schön, eher seltsam. Dennoch interessant. Permanent verändert sich hier alles und nichts scheint wirklich lange zu halten. Da große Teile der Innenstadt schwer beschädigt wurden bei den vergangenen Beben, wurden viele Shops behelfsmäßig in Containern untergebracht. Manche Teile der Innenstadt wurden bereits wieder aufgebaut, andere fehlen noch, einige werden wohl nie wieder aufgebaut. Dazu gehört die zentrale Kathedrale am Cathedral Square, die so schwer beschädigt wurde, dass sie diesmal nicht wieder aufgebaut wird. Zwischen all den Baustellen, gesperrten Straßen und dem Staub haben die Menschen sich wirklich Mühe gegeben es irgendwie nett zu gestalten. Viel Streetart und provisorisch-bunte Sitzgelegenheiten bringen Farbe in die Stadt. Würden wir hier leben, würden wir definitiv in die Baubranche gehen 😊
Llegamos a Oamaru en nuestro camino desde Dunedin al noreste de la isla del sur, una ciudad cuyo puerto esta lleno de edificios de estilo victoriano, lo que la hace, en nuestra opinion, la ciudad mas bonita de Nueva Zelanda. Ademas, han sabido aprovechar el tema de la arquitectura de la ciudad como medio para promocionarse, y muchas de las tienditas, bares y restaurants del puerto tienen decoraciones de estilo victoriano, asi como retro-futuristas. De hecho, hay una galeria de arte dedicada a este ultimo tema.
Despues de mucho coche llegamos a Kaikoura con la intencion de poder ver cachalotes. Para ello hemos comprado un tour que te lleva en barco para poder verlos durante dos horas. La idea de poder ver ballenas nos vino durante el tiempo que pasamos en Australia, pero en la epoca que fuimos no habia ninguna, ya que en polo sur era verano y solo se acercan a estas latitudes en invierno, asi que una vez aqui decidimos darnos ese lujo :-). Parece que los cachalotes se encuentran en Kaikoura durante todo el anyo para alimentarse. De hecho, solo se pueden encontrar cachalotes macho por aqui, ya que las hembras son mas pequenyas y necesitan aguas mas templadas para vivir. Los cachalotes se encuentran a unos 20 km de la costa de Kaikoura, por lo que el barco hace un viaje bastante largo para poder verlos. Se encuentran en esa zona porque es muy profunda y habita el alimento preferido de los cachalotes: el calamar.
Del cachalote hemos aprendido unas cuantas cosas muy curiosas:
- Posee el cerebro mas grande del reino animal.
- Es el cazador dentado mas grande que habita el planeta.
- Tiene 2,5 toneladas de aceite en la cabeza. Parece ser que le sirve para facilitar sumergirse en las profundidades, asi como de amplificador de los sonidos que emite. De hecho, utiliza su "voz", que puede llegar hasta 250dB, para aturdir a sus presas. En un primer momento, se penso que ese aceite era el esperma de los cachalotes, teoria que se desecho rapidamente debido a que las hembras tambien disponen de el :-). Por eso a los cachalotes se les llama spermwhale (ballena esperma) en ingles.
- El aceite de su cabeza se utilizo como aceite de lampara o de coche durante mucho tiempo, lo que origino su caza indiscriminada.
- El mamifero que mas profundo puede sumergirse, hasta 3 km.
- Y mucho mas...
Llegamos a ver hasta dos de ellos. Se ve la parte superior de la cabeza, y respiran de 5 a 6 veces antes de volver a sumergirse, momento en el que muestran su cola. De camino pudimos disfrutar de la companyia de delfines, que pudimos grabar en video:
Es un momento lleno de emocion ver a estos animales tan enormes y te quedas practicamente sin palabras. Es sencillamente impresionante.
Nos dirigimos despues a Christchurch para devolver el coche, al que ya le habiamos cogido carinyo, y disfrutar dos dias de la ciudad. Lo que mas sorprende de ella son las consecuencias del ultimo terremoto que sufrio en 2016 y del mas fuerte en 2011, que destruyo la catedral. Se puede decir que el centro de la ciudad es una gran obra con calles cortadas por todos lados. De hecho, para los comercios que sufrieron las consecuencias, se habilitaron contenedores industriales donde continuar con su negocio, que todavia se pueden ver. Ademas, la ciudad ofrece muchos sitios donde disfrutar de arte callejero y tiene cosas bastante molonas como una videoconsola gigante que de verdad funciona :-D.