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Autoscooter auf dem See

Veröffentlicht: 05.10.2022

Heute Morgen holte uns unser Guide ab und ging mit uns in das hiesige Fort. Obwohl wir schon sehr viele angeschaut haben, war diesmal neu, dass in diesem Ford Menschen lebten. Leider habe ich mich für meine Sandalen entschieden, denn die Straßen waren total verschmutzt. Innerhalb kürzester Zeit waren meine Füße schwarz. Erstaunlich fanden wir, dass in diesem Ford die Einwohner nur alle zwei Tage für eine Stunde Wasser bekommen, um ihre Tanks zu befüllen. Dennoch reinigen Sie wie verrückt die Straßen mit viel Wasser. Das Highlight für uns war zu beobachten, wie ein Motorradfahrer versuchte durch eine enge Gasse zu kommen, die von einer Kuh versperrt war. Die Kuh fand es nicht so lustig, weggedrückt zu werden, da sie gerade fraß. Daher drückte sie den Motorradfahrer mit ihrem Hinterteil gegen die Wand. Er schob jedoch mit seinem Motorrad dagegen. Irgendwann gewann der Motorradfahrer. Ich glaube, unser Guide fand es ein bisschen verwirrend, dass uns diese uns diese Straßenszene mehr interessiert hat, als die Entstehungsgeschichte des handgemeißelten Balkons, auf den er gerade zeigte. Da wir schon so an Langsamkeit gewonnen haben, machen wir wahrscheinlich jeden Guide damit verrückt. So kann es schon einmal passieren, dass erst ein Thema innerhalb der Familie ausdiskutiert werden muss, bevor der Guide weiter sprechen kann. Auch uns durch die Straßen zu hetzen, gelingt nicht mehr. Wir bleiben stehen, wo wir wollen und wann wir wollen. Neu war in diesem Ford auch, dass einige Leute uns nicht ins Gesicht schauten, sondern auf unsere Schuhe. Sie erkannten sofort, dass bei Mattis die Sohle locker und bei Christian der Schuh seitlich gerissen war. Innerhalb von fünf Minuten reparierten sie beide Schuhe. Nach dieser kurzen Pause, dachte der Guide, er könne wieder anfangen. Doch dann kamen die Magier und präsentierten uns ihre Zaubertricks. Nachdem wir in keines der berühmten Häuser mit überaus kunstvoll gestalteten Innenräumen gehen wollten, brachte uns der Guide zu einem Silberschmied. Dort sollten wir nur die Kunst des Silberhandwerks beobachten können. Der Handwerker zeigte uns genau zweieinhalb Minuten, wie er Silberketten herstellt. Danach wollte er uns sein reichhaltiges Angebot vorführen. Natürlich musst du nichts kaufen, wollten aber auch nicht eine halbe Stunde vergeuden und letztendlich ohne etwas zu kaufen weggehen. Also gingen wir einfach. Der Guide konnte sein Glück kaum fassen. als wir dann zurück zu unserem Fahrer kamen, war er sehr überrascht, denn so schnell hat die Tour noch niemand gemacht. Wir waren auch sehr erstaunt darüber, dass wir unseren Fahrer immer noch überraschen können. 

Wir waren froh, als wir wieder in unserem Hotel ankamen. Denn es war unglaublich heiß. Wir nutzten die Zeit, um über unser nächstes Ziel zu recherchieren.

Am Abend holte uns wieder unser Fahrer ab, um uns zu einem See zu fahren, wo wir uns ein Boot ausleihen konnten. Wir fuhren überraschenderweise ungefähr 2 Minuten zu dem See. Dort mieteten wir ein Tretboot. Da wir bereits in Pokhara zur genüge in den See getreten haben, fanden wir hier das Tretbootfahren nicht sehr spannend, obwohl es ein wirklich sehr schöner See war. Also beschlossen wir, unsere Zeit zu vertreiben, indem wir versuchten, mit unserem Boot, die Boote der Inder zu rammen. Da Inder sehr schreckhaft sind, war das für uns besonders lustig. Die Zusammenstöße führten dazu, dass wir uns kurz nett austauschen. Beim Anlegen machten wir uns auch einen Spaß daraus, rückwärts an die Anlegestelle zu fahren. Die wild gestikulierenden Anlegehelfer haben wahrscheinlich auch noch nie erlebt, dass jemand falsch herum anlegt. Als sie uns fragten, sagten wir, wir seien Holländer. Sie daraufhin, very intelligent people. Der Aufseher auf dem See war wahrscheinlich auch froh, als wir aus dem Boot stiegen. Musste er doch häufiger in seine Pfeife trillern, weil wir zu nahe an andere Boote  oder an irgendwelche Bäume fuhren oder wir uns im Boot hinstellten.

Unser Fahrer nahm uns an der Anlegestelle in Empfang. Da er uns bereits schon ein bisschen kennt, steht er nur da und beobachtet. Denn schon haben wir mit den nächsten Indern angebandelt. Wir versuchten, genau so aus einer Flasche zu trinken, wie sie. Nach der zweiten Wasserflasche, viel Gekichere auf Seiten der Inder und naßen Klamotten, konnten wir schon fast so gut trinken wie sie, nämlich ohne die Flasche mit dem Mund zu berühren. 

Irgendwann schaffte es der Fahrer uns ins Auto zu befördern und ins Hotel zu fahren. Dort bestellten wir über unsere Lieblings-App Zomato unser Abendessen, das aus Pizza, Burger und Pommes bestand. Manchmal muss das einfach sein.

Und wie fast jeden Abend schlafen wir mit Harry Potter ein.

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