Veröffentlicht: 27.03.2023
Es schüttete weiterhin wie aus Eimern und unsere Sehnsucht nach Argentinien wurde immer größer. Also entschieden wir uns, wieder nach Argentinien zu gehen.
Als wir uns von unserem Vermieter verabschiedeten, wollte er noch von uns wissen, wie unsere weitere Reiseroute sei. Wir erzählten ihm, wo wir hin wollten. Da nahm er plötzlich einen Stift und ein Zettel zur Hand und schrieb uns eine Route auf, die er uns empfehlen würde. Da wir mit Empfehlungen bisher immer Glück hatten, fuhren an diesem Tag zuerst auf der Carretera Austral weiter nach Norden, um dann abzubiegen, um nach Argentinien zu fahren.
Die Strecke war wirklich wunderschön! Dieser Abschnitt war einer der schönsten auf unserer Tour. Wir fuhren an Seen, schneebedeckten Bergen und Felshängen vorbei. Das Fahren machte heute besonders Spaß. Die Carretera Austral ist wirklich ein unglaubliches Naturerlebnis!
Je weiter wir nach Norden kamen, desto mehr regnete es. Erst als wir dann Richtung Argentinien abgebogen sind und in die Anden kamen, wurde der Regen weniger. Als wir die Grenze passierten, kam sogar die Sonne heraus.
Zuerst kamen wir zur chilenischen Grenze. Dort ging alles recht konzentriert und genau vor sich. Wir mussten uns anstellen und geduldig warten, bis wir an der Reihe waren. Danach ging es zur argentinischen Grenze. Dort standen die Grenzbeamten rauchend vor ihrem Gebäude. Erst als wir kamen, gingen sie etwas widerwillig hinein. Die Dame am ersten Schalter wollte gleich unsere Papiere haben. Dann kam der Grenzpolizist, dessen Arbeitsplatz vor dem Gebäude war und verlangte die Papiere zurück. Er war nämlich übergangen worden und musste noch ein Stempel aufsetzen. Also wanderten die Papiere wieder zurück. So ging es nun hin und her. Nachdem wir die Grenze passiert hatten (den ersten Schalter) ging es zum Zoll (ein Schalter 50 cm nach rechts). Dort legten wir unsere Papiere erneut vor. Der Grenzbeamte begutachtete diese kurz und fragte uns, warum wir wieder zurück nach Argentinien wollten, da man auf den Papieren sehen konnte, dass wir die Grenze schon einige Male überquert hatten. Diese Frage ließ sich Christian nicht zweimal stellen. Er erzählte ihm, dass uns die Sandwiches mit Fleisch in Argentinien viel besser schmeckten als die Sandwiches mit Wurst in Chile. Daraufhin fingen die Augen des Grenzbeamten an zu leuchten und er bestärkte uns in seiner Meinung. Daraufhin tauschten er und Christian einige Ideen und Eindrücke vom Grillen aus. Der Grenzbeamter erzählte uns ausführlich, wie er am liebsten grillt. Zum Schluss öffnete er stolz die Tür, die sich hinter seinem Schreibtischstuhl befand. Dahinter war ein überdachter riesiger Grill. Wir konnten uns schon vorstellen, was an diesen Grenzposten mittags so normalerweise gemacht wird. Danach bekamen wir die letzten Stempel und durften in unser Auto gehen und den Schlagbaum, denn es hier tatsächlich noch gab und der dann auch extra für uns geöffnet wurde, passieren. Zum Glück waren wir früh genug an der Grenze, denn um 20:00 Uhr schließt sie.
Wir kamen dann gegen 20:00 Uhr in Trevelin an. Wir stiegen aus dem Auto und es kam uns vor, als ob wir nicht nur eine Grenze, sondern eine ganze Galaxie überquert hätten. Die Atmosphäre war beeindruckend! Die Menschen waren offen, freundlich, lächelten und waren einfach nur herzlich. Im Ortszentrum war ein Platz, um den herum kleine Händler ihre Sachen darboten. Daneben gab es eine kleine Querstraße, in dem Foodtrucks standen. Dort gingen wir hin, um unsere geliebten Fleischsandwiches zu essen. Die Sandwiches waren grandios! Nachdem wir sie verputzt hatten, fragten wir die Verkäuferin, ob sie uns eine Unterkunft empfehlen könnte. Sie gab uns eine Telefonnummer und kurz danach war schon die Vermieterin da und holte uns ab. Diesmal wollten wir uns auch gar nicht großartig auf die Suche begeben, da wir sehr müde waren. Das Haus, das wir mieteten, war sauber und die Nacht war sehr gemütlich.