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der Weg nach Hause / the way home

Veröffentlicht: 28.08.2023

So. 20.08.2023

Auch in Polen verbrachten wir nicht so viel Zeit. Am ersten Tag fuhren wir über 4 Stunden nach Norden nach Sztutowo (Stutthof) und besuchten dort das Konzentrationslager Stutthof. Es war eine sehr spezielle Erfahrung, die man nicht gut beschreiben kann, wenn man es noch nicht selber erlebt hat. Die Ausstellung und all die Informationen, die man dort erhalten hat, sind zwar sehr interessant, lassen einen aber immer wieder einen kalten Schauer den Rücken runter laufen. Besonders die Bilder der gestapelten, bis auf die Knochen abgemagerten Leichen, die Gaskammer und das Krematorium. Für uns heute ist es einfach unvorstellbar, was für ein Horror das damals gewesen sein musste.

Um wieder ein gutes Gemüt zu bekommen, fuhren wir nach dem Besuch nach Gdansk (Danzig), fanden in der Nähe der Altstadt einen kostenlosen Parkplatz, assen in einem indischen Restaurant ein wirklich sehr gutes Abendessen und gingen danach gleich nebenan in eine Shisha-Bar noch einen Cocktail trinken.

Mo. 21.08.2023

Dieser Tag war Danzig gewidmet. Wir waren bereits um 09:30 Uhr in der Stadt und waren überrascht, wie viele Touristen um diese Uhrzeit schon unterwegs waren. Wir buchten für 10:30 Uhr eine 2.5-stündige Free-walking Tour. All die Informationen die wir über die Stadt erhalten haben, wären zu viel um hier nieder zu schreiben. Aber die Geschichte ist lang und voller Änderungen, guten reichen Zeiten sowie düsteren Kapitel in der Neuzeit, begann hier in dieser Stadt schliesslich der zweite Weltkrieg. Was wir unter anderem interessant fanden war, dass die «Neustadt» so aussieht, als wäre sie die Altstadt, und die eigentliche Altstadt heute aussieht wie ein ganz normales Quartier mit Betonwohnungen und Läden. Grund dafür ist, dass die Neustadt nach dem Krieg wieder komplett aufgebaut wurde um Styl des 17. und 18. Jahrhundert, während die Altstadt für neue Wohnsiedlungen benutzt wurde.

Um das ganze etwas kurz zu halten: Wir empfehlen euch wirklich die Stadt selber zu besichtigen, sie ist wirklich toll.

Di. 22.08.2023

Wie wir im letzten Blogeintrag schon erwähnt haben, blieb uns gar nicht mehr so viel Zeit übrig für unsere Reise. Und jetzt, wo wir gefühlt schon so nahe waren, entschieden wir uns, am Freitag zu Hause zu sein. Deswegen machten wir an diesem Tag vor allem viele Kilometer. Auch hier konnten wir an einer Tankstelle gratis duschen. Wir haben das mal mit den Preisen für Duschen an Schweizer Raststätten verglichen. In der Schweiz zahlt man z.B. auf der Raststätte Grauholz Fr. 8.00 für eine Dusche. Wucher.

Mit Duschen, Fahrtpausen, Mittagessen etc. wurde es früher Abend, bis wir im Ort Sorau kurz vor der Grenze zu Deutschland ankamen. Auf dem ersten Parkplatz hielten wir still, zückten unsere Handys um zu googlen, wo wir die Nacht bleiben wollten. Wir konnten nicht mal die App öffnen, hielt neben uns ein Fahrzeug an und ein Mann fragte uns auf Deutsch ob wir einen Ort zum schlafen suchen, denn nur 5 Minuten weiter gäbe es einen kostenlosen Stellplatz für Camper. Das schauten wir uns natürlich an, und tatsächlich: der Ort hat mit Hilfe von EU-Geldern einen Stellplatz errichtet mit WC, Duschen und Ver- und Entsorgung und das alles gratis. Sie wollen so die Region Westpolen für Touristen attraktiver machen. Wir finden nach wie vor, die Schweiz könnte sich in vielen Punkten von anderen Ländern eine Scheibe abschneiden.

Mi. 23.08.2023

Heute passierten wir die Grenze zu Deutschland. Das war nun irgendwie, als ob wir die Reise definitiv am beenden sind. Aber vorher wollten wir mal die sächsische Schweiz besichtigen. Schon bei unserer Ankunft fühlten wir uns ein ganz wenig zu Hause, schliesslich wurde die Landschaft hügeliger und mit dem hohen Sandsteingebirge sowieso. Deswegen wurde das Gebiet wohl auch sächsische Schweiz genannt. Im Nationalparkzentrum wollten wir uns über die verschiedenen Wanderwege informieren. Der zuständige Herr hatte aber merklich keine Lust darauf und händigte uns zwei Prospekte aus mit der Aussage «wir müssen uns die Wanderungen selbst zusammenstellen». Gut, deshalb nahmen wir Platz im Restaurant Café Elbflorenz und während wir ein sehr leckeres Dessert assen, suchten wir unter anderem mit Hilfe des Internets eine gute Wandertour für den nächsten Tag aus.

Danach besuchten wir die berühmte Basteibrücke und die Ruinen der Felsenburg Neurathen, einer mittelalterlichen Festungssiedlung mit einer wirklichen wundervollen Aussicht über das Elbtal. Dabei konnten wir auch zwei Kletterern zuschauen, die eine der hohen Sandsteintürme erklommen.

Als es zNacht-Zeit wurde, fuhren wir ins Dorf Ostrau, wo wir auf einem Stellplatz den Bus parkierten und zu Fuss zur Gaststätte Turmeck spazierten. Da es dort nur noch einen Tisch frei hatte, wurden wir zusammen mit Steffen, einem deutschen Velofahrer an einen Tisch gesetzt. Wir kamen schnell ins Gespräch und tauschten uns über unsere Reisen aus, aber auch über die aktuelle Klima- und Kriegspolitik. Auch der Wirt merkte schnell, dass wir Schweizer sind, denn das erste was er zu und sagte war «Die Schweizer haben im Durchschnitt 640'000 Franken auf dem Konto». Naja, besonders nach der Reise haben wir diesen Batzen leider nicht mehr. Aber auch als Steffen den Tisch verliess, sprachen wir noch eine Weile mit dem Wert über die aktuelle Situation in der Ukraine und wie unsere Länder darauf reagieren.

Zurück beim Bus konnten wir einen wunderschönen Abend geniessen. Wir befanden uns auf einer Wiese gleich neben einem landwirtschaftlichen Feld, die Nacht war klar und es gab kaum Lichtverschmutzung. Zwei Füchse liefen an uns vorbei, die Grillen zirpten und wir konnten die Sterne und sogar die Milchstrasse sehr gut sehen.

Do. 24.08.2023

Bei perfektem Wetter starteten wir unsere selbst zusammen gestellte Wandertour. Diese führte uns erst durch halb toten Wald, danach hoch auf die verschiedenen Sandsteinstürme. Über Leitern und Treppen und wieder normalen Waldboden führte unser Weg von einem schönen Aussichtspunkt zum nächsten. Wir genossen es sehr, wieder eine solche Wanderung zu machen und es hatte auch nicht zu viele Leute unterwegs. Nach etwa 5 Stunden waren wir zurück beim Bus, wuschen uns kurz, gingen nochmal zum Café Elbflorenz und gönnten uns erneut eine feine Glacé.

Nun hiess es definitiv, uns von allem zu verabschieden, denn bis nach Hause lagen noch 10 Stunden Fahrt vor uns. Also legten wir am späteren Nachmittag los und fuhren so lange, dass wir im Dunkeln all die Blitze des kräftigen Gewitters sehen konnten. Um 22:30 Uhr machten wir Feierabend.

Fr. 25.08.2023

Nach weiteren 5 Stunden Fahrt waren wir in der Schweiz. Und im Stau 😊. Wir fuhren direkt nach Lauterbrunnen und verbrachten dort den restlichen Tag bei Sarah’s Eltern.

Nun, liebe Leser, das wars. Unsere Reise ist zu Ende. Danke allen, die all die Blogeinträge während den 4 Monaten gelesen haben, es hat uns wirklich sehr gefreut.

Wir stellen noch einen separaten Eintrag mit unserem Reisefazit, einige Daten und sonstigen lustigen Fakten zusammen.

Vielen Dank!

Sun 20.08.2023

We didn't spend that much time in Poland either. On the first day we drove more than 4 hours north to Sztutowo (Stutthof) and visited the Stutthof concentration camp. It was a very special experience that you can't describe very well if you haven't experienced it yourself. The exhibition and all the information you received there are very interesting, but you always get a cold shiver. Especially the pictures of the stacked corpses, emaciated to the bones, the gas chamber and the crematorium. For us today, it's just unimaginable what a horror it must have been at that time.

In order to get a good mood again, we drove to Gdansk after the visit, found a free parking space near the old town, ate a really good dinner in an Indian restaurant and went right next door to have a cocktail in a hookah bar.

Mon 21.08.2023

This day was dedicated to Gdansk. We were already in the city at 9:30 am and got surprised by how many tourists already roamed the streets at that time. We booked a 2.5-hour free-walking tour for 10:30 am. All the information we received about the city would be too much to write down here. But the history is long and full of changes, good times and dark chapters in modern times, especially as the Second World War began here in this city. One of the things we found interesting was that the “new town” looks like it was the old town, and the old town itself looks like a normal neighbourhood with concrete flats and shops. The reason for this is that the new town was completely rebuilt after the war in the style of the 17th and 18th centuries, while the old town was used for new housing developments.

To keep the whole thing short: We really recommend you to visit the city yourself, it's really great.

Tue 22.08.2023

As we mentioned in the last blog post, we didn't have that much time left for our journey. And now that we felt so close, we decided to be home on Friday. That's why we drove a lot of miles that day. Again, we had a free shower at a gas station. We compared this with the prices for showers at Swiss service stations. In Switzerland, for example, at the service station Grauholz you pay Fr. 8.00 for a shower. Usury.

With showers, breaks, lunch etc. it was early evening, until we arrived in the village of Sorau just before the border to Germany. On the first parking lot we stopped and took out our mobile phones to google where we wanted to stay the night. We couldn't even open the app as a car pulled up next to us and a man asked us in German if we are looking for a place to sleep, because only five minutes away there was a free campsite for campers. We wanted to look at that of course, and indeed: with the help of EU funds, the village has built a parking space with toilets, showers, fresh water supplies and disposal, all free of charge. They want to make the region of Western Poland more attractive to tourists.

Wed 23.08.2023

Today we crossed the border to Germany. It was as if we were definitely at the end of the journey. But first we wanted to visit Saxon Switzerland. When we arrived, we felt a little at home, finally the landscape became hilly again and there were high sandstone mountains. This is probably why the area was also called Saxon Switzerland. In the National Park Centre, we wanted to find out about the different hiking trails. However, the gentleman in charge was noticeably unwilling to do so and handed us two brochures saying "we have to put together the hiking trails ourselves". Good, that's why we took a seat in the restaurant Café Elbflorenz and while we ate a delicious dessert, we chose a good hiking tour for the next day with the help of the internet.

Afterwards we visited the famous Bastion Bridge and the ruins of the Neurathen Rock Castle, a medieval fortress settlement with a truly wonderful view over the Elbe Valley. We could also watch two climbers climbing one of the tall sandstone towers.

Before night time, we drove to the village of Ostrau, where we parked the van on a campers parking and walked to the restaurant Turmeck. Since there was only one table available, we were seated together with Steffen, a German cyclist. We quickly got into conversation and exchanged views about our travels, but also about the current climate and war policy. The landlord also quickly realised that we were Swiss, because the first thing he said was "The Swiss have an average of 640,000 Swiss francs in their bank accounts". Well, especially after the trip, we don't have that amount anymore…. But even when Steffen left the table, we talked with the landlord for a while about the current situation in Ukraine and how our countries are reacting to it.

Back at the van we could enjoy a beautiful evening. We were in a meadow right next to an agricultural field, the night was clear and there was hardly any light pollution. Two foxes were running past us, the crickets were chirping and we could see the stars and even the Milky Way very clearly.

Thu 24.08.2023

In perfect weather we started our self-assembled hiking tour. It led us first through half-dead forest, then up to the different sandstone towers. Over ladders and stairs and again to the normal forest ground the trail led us from one beautiful viewpoint to the next. We enjoyed doing such a hike again and there were not too many people on the way. After about 5 hours we were back at the bus, washed briefly, went to the Café Elbflorenz again and treated ourselves to a nice ice cream.

Now it was definitely time to say goodbye to everything, because now it was time to drive home for 10 hours. So, we set off late in the afternoon and drove so long that we could see all the lightning from the strong thunderstorm in the dark. At 10:30 p.m., we stopped for the day.

Fri 25.08.2023

After another 5 hours driving we arrived in Switzerland. And in traffic jams 😊. We drove straight to Lauterbrunnen and spent the rest of the day with Sarah's parents.

Well, dear readers, that's it. Our journey is over. Thank you to everyone who's read all the blog posts during the four months, we really appreciated it!

We will put together a separate entry with our travel summary, some dates and other funny facts.

Thank you very much.

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