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Tag 83: Rainbows keep falling on my (bold) head

Veröffentlicht: 28.09.2016

20.09.2016


Da sind wir doch gerade erst eine relativ lange Strecke nach Napier gefahren und doch müssen wir, keine vierundzwanzig Stunden später, schon weitergondeln. Und irgendwie merken wir, als wir die Karte genauer betrachten, dass wir ein ziemliches Eck geschlagen haben. Dies ist nicht nur, ob der – in Napier eher schlecht investierten – Zeit und dem verfahrenen Sprit bitter, auch zahlt man in Neuseeland pro gefahrener 100km nochmals 6,6 $ Straßenbenutzungsgebüren. Wir sind nunmehr bei ungefähr 200 Dollar, da wir schon über Viertauend km hinter uns gebracht haben. Mit den Strecken in Australien habe ich (und letzten Monat auch Gudi ein bisschen) nun schon mehr als 8000 Kilometer auf fremden Straßen mit linker Fahrweise abgespult. Je näher die Heimfahrt kommt, desto mehr fürchte ich mich vor den vielen Verrückten, die in Österreich auf der rechten Straßenseite fahren. Und davor, dass meine Schwester jetzt den Führerschein hat, vielleicht begebe ich mich ja auch gar nicht mehr außer Haus.

Nach einiger Zeit, die wir uns mit dem wohl tollsten Radio der Welt – Radio Hawke `s Bay – the breeeeezee – vertreiben und dabei laut zu einer phänomenalen Mischung aus Highschool Klassikern und Neunzigerjahre Hits laut mitsingen, verlassen wir die grüne Hügellandschaft und kommen an den Lake Taupo. Ein gewohntes Bild Neuseelands zeigt sich leider auch an diesem Nachmittag wieder: Regen. Die letzten Tage haut es, zu unserem Ärgernis, mehr Wasser vom Himmel als in Großbritanniens Spitzenzeiten. Die Schafe freuts, die haben aber auch einen Wollmantel. Mich hingegen rettet nicht einmal mehr meine Gesichtsbehaarung. Da wir knausern und eigentlich kein Geld mehr für Aktivitäten ausgeben wollen, es aber auch nebenbei kaum etwas gibt, was man an Neuseelands Nordinsel bei Regen unternehmen könnte, verbringen wir noch mehr Zeit in Bibliothek und Campervan. Das gewohnte Spiel aus Fernsehen bis der Akku streikt, darauffolgendes Kartenspielen und in einer Bibliothek arbeiten und dabei Akku laden, um daraufhin selbiges Schema zu wiederholen, ist uns nun schon mehr als bekannt.

Eine kurze Regenpause nutzen wir dazu, uns einen Wasserfall in einem Thermalpark anzusehen. Dieser ist, ja wir sind vielleicht schon ein wenig verwöhnt – eben ein Wasserfall. Einzige, interessante Zusatzmeldung. Im ganzen Park riecht es, als hätte jemand faule Eier in einem ammoniakversäuchten, ungeputzten Tankstellenklo versteckt. Dies ist zwar für meine hartgesottene Nase kein Spaziergang, allerdings erträglich. Als erfreulichen Beigeschmack stellen wir fest, dass einige der kleineren Wasserlacken warmes Wasser in sich tragen. Gudi verweigert es, inmitten von etlichen anderen Wanderern blank zu ziehen. Ich hingegen offenbare schneller meine, mit Wassermelonen gezierte, Boxershort, als Gudi „igitt, lass das“ schreien kann. Einen dreifachen Auerbach mit Schraube später finde ich mich unter schwefeligem aber wärmendem Mineralwasser wieder.

Der Rückweg stellt sich als etwas unangenehmer als erwartet heraus, da gerade Unterhosen mit Wassermelonen offensichtlich dazu neigen, Flüssigkeiten aufzusaugen. Gudi empfiehlt mir, trotzdem nicht auf die Freistilmethode zu bauen, weshalb ich mit durchnässter Hose zum Camper waten muss.


Gudis glorreiche Gesetze:


…sind diesmal eine Richtigstellung:

Der Park war nicht nur ein Thermalpark sondern ein Geothermalpark, weswegen wir extra hergekommen sind. Beim Besuch desselben hat endlich einmal die Sonne geschienen, wodurch wir die etlichen Quellen (nicht Wasserlacken) und den dampfenden Untergrund wunderbar wahrnehmen und genießen konnten. Nebenbei stellte der Wasserfall ein imposantes und bemerkenswert einzigartiges Schauspiel der Natur dar.

Schon witzig, wie man gewisse Dinge unterschiedlich wahrnehmen kann. Naja, nächstes Mal schriebe ich vielleicht über mein Frühstück, da komme ich dann auch wieder ins Schwärmen.

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