Tanzania - ganz real

Wir melden uns weiterhin aus Usa River, nun aus dem Haus von Werner. Gestern bekamen wir eine Info, dass das Auto für Chamchuzi wohl in dieser Woche fertig sein soll. Wir sind gespannt und weiterhin auch entspannt. 

Mit dem Umzug in Werner's Haus hatten wir seitdem wir unterwegs sind das erste Mal wieder so richtig Platz, konnten alles was wir mit haben ausbreiten und genießen es einen Standort zu haben. Als wir hier ankamen war zuallererst Wäsche waschen angesagt, ganz traditionell ohne Waschmaschine. Anschließend haben wir uns mit Lebensmitteln versorgt und freuen uns, dass wir hier auch kochen können. Obwohl das Essen gehen im Gegensatz zu Neuseeland ein Traum ist, es ist günstig und richtig lecker! 

Da das Projekt in Chamchuzi wie gesagt noch auf sich warten lässt, haben wir die letzten beiden Wochen bei einer Organisation/Farm namens ECHO verbracht. Trotz einem Weg von 2 Stunden von Werner's Haus bis zu ECHO haben wir entschieden hier zu wohnen und uns nicht dort vor Ort eine Unterkunft zu suchen. Die Fahrt war zwar anstrengend und wenn wir abends im dunkeln (das wird es hier früh) zurückkamen waren wir richtig müde, aber auch spannend. Für ein paar Tage war das okay. Die Fahrt war mit einem Überlandbus, einem Dalla Dalla (VW-Bus) und einem Boda Boda (Motorrad). Wobei ihr euch vorstellen müsst, dass im ersten Bus 40 Menschen und im VW-Bus 25 Menschen reingeschoben werden, nebst Gepäck versteht sich. Auf einem Motorrad habe ich sogar mal 5 Leute gesehen! Unglaublich, aber natürlich auch gefährlich.

ECHO ist eine Organisation, die gegen die Nahrungsmittelknappheit in 190 Ländern der Erde kämpft. Hier in der Nähe von Arusha wurde die Farm 2012 gegründet und hilft vor allem kleinen Farmern mittels einfachen Technologien, Trainings, sowie ökologischem Saatgut und Pflanzen selbstständig zu wirtschaften. Wir wurden herzlich aufgenommen und fühlten uns sehr wohl, haben viele tolle Menschen kennengelernt, etwas gearbeitet und geholfen, aber auch selbst ganz viel gelernt. Einen Tag lud uns Erwin Kinsey, der Leiter von ECHO, zu sich nach Hause ein um uns zu zeigen wie er Käse herstellt. Das schönste Erlebnis aber war, als wir zu einer Grundschule Bäume gebracht haben und die ersten mit den Schülern pflanzen durften. Am Freitag waren wir dann noch gemeinsam mit einem ECHO-Stand auf einer Art Landwirtschaftsmesse in Arusha. Wir waren der einzige Stand ohne Pestizide oder anderer Giftmittelchen. Erschreckend wie viel hier überalle, natürlich ohne Schutzkleidung, gespritzt wird! Aber schön, dass doch so viele Menschen Interesse an dem Stand von ECHO zeigten, denn diese Methoden sind nicht nur umweltverträglicher, sondern auch viel günstiger für die ärmeren Farmer. 

An diesem Wochenende werden, wer wüsste es nicht, weltweit Vögel gezählt. Normalerweise machen wir dies gerne mit unserer Jetty im Garten, diesmal haben wir hier dran teilgenommen. Joseph (Mitarbeiter vom NABU hier vorort und quasi unser Nachbar) hat uns mitgenommen zum See Duluti, wo wir positiv überrascht waren wie viele junge Menschen sich auf den Weg gemacht haben. Ausgerüstet mit Fernglas und Kamera ging es ein mal rund um den See, der auch landschaftlich super schön war. 

Mit Joseph werden wir diese Woche noch 2,3 Aktionen haben, wir freuen uns drauf. Ansonsten sind wir etwas traurig, dass es endlich mal spannend im deutschen Fußball ist und wir nicht da. Aber hier sind ebenfalls alle fußballverrückt und überall gibt es Fernseher wo Fußball läuft.  

"Baadaye" (beudeutet so viel wie "bis später) ihr Lieben!