Heute mal ein Gastbeitrag: Juhu, wir dürfen auch reinschreiben!
Selten so spontan gewesen: nur eine Stunde, nachdem wir das Flugticket von Melly und Müsli Mitte Dezember ausgedruckt hatten, haben wir unseren Flieger gebucht. Natürlich erst, als bei den Nachbarn erkennbare Freude über einen Kurzbesuch im Sabbatical sichtbar war. :) Schließlich lag deren Zwischenstopp auf Sansibar in unseren Osterferien. Noch bevor die Beiden ihren Flieger in München bestiegen, war auch das gemeinsame Apartement gebucht. Dass wir vor dem Hintergrund der großen Regenzeit im April die Reise buchten - geschenkt! ;)Dafür gab es noch Plätze im Flieger und es war günstig! Das Abenteuer konnte beginnen.Nach unserem 26-Stunden-Trip (Bus nach Lübeck, Zug nach Frankfurt-Flughafen über HH und Köln, Flug nach Qatar, Flug nach Sansibar) war die Freude am Flughafen riesengroß, als Melly und Müsli am 06. April mit einem Schild "Karibu Zanzibar Nachbarn" am Empfang standen. Wir wurden abgeholt!!! *Herzchen*Die tropische Wärme war sofort spürbar. Mit dem von Beiden vorbestellten Taxi ging es in das eine Stunde entfernte, südwestlich auf der Insel gelegene Jambiani. Unsere Unterkunft "Njumbani Residence" (Übersetzung: Zuhause) hielt, was sie im Internet versprach: zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, Küche, große Wohnlandschaft, große überdachte Terrasse. Der Erkundungsgang am Strand endete mit einem großen Kilimanjaro-Bier und zwei Dawa ("Medizin" mit Limette, Ingwer und Gin) für Jeden. Dabei zwangen Flut und einsetzender Dauerregen uns zu dieser (natürlich) ungewollten kulinarischen Pause. (Was für eine herrliche Einstimmung!). Die abendliche Abrundung bildeten eine Pool-Exkursion und die aus
Deutschland eingeführten Miraculi-Spaghetti (Müsli strahlte). Der nächste Morgen startete traumhaft mit einem von Müsli bereiteten Kaffee im Bett. Nach dem Frühstück bei Grace (Hausdame) unter dem Sonnensegel mit den Füßen im Sand wanderten wir ins nördlich gelegene Paje. Der Strand lag frei, sodass wir bei auflaufender Flut die sichtbare Flora und Fauna genossen und ein erstes Meerbad nahmen! Die Sonne grüßte auch von oben, sodass wir einen ersten Blick auf das schöne blau-türkise Wasser werfen konnten. Zu unserer großen Freude kletterte auch der endemische rote Colobus-Affe vorbei. Nach kurzem Einkauf (kein Bier wegen des andauernden Ramadans) und einer Obst-Siesta am hauseigenen Pool ging es zum Fußball an den Strand. Alt gegen Jung, wobei sich "Alt" erst durch den besseren sansibarischen Mitspieler durchsetzte. Zwei Serengeti-Bier und eine selbstgemachte Guacamole mit Brot und Spiegelei rundeten den tollen Abend ab. Hatte sich die Regenzeit noch zurückgehalten, schlug sie nun am Montag (08.04) das erste Mal zu. Noch während des verregneten Frühstücks wurden die Verschiebung der ITC, die Passatwinde und der entstehende Zenitalregen diskutiert. Wir starteten trotzdem unseren geplanten Trip in den Jozani Forest, sahen Blue Monkeys und erneut Red Colobus Monkeys - aber leider auch jede Menge Touristen auf der Straße stehend und Staus verursachend. Schöner war dann der Gang durch den Mangrovenwald, bei dem jeder von uns einen Baum pflanzen durfte. Den Touri-Nap auf der Schmetterlingsfarm verschweigen wir mal, aber immerhin konnte Larissa ihre Tier-Phobie mit einem Chamäleon auf dem Arm überwinden. Zurück in Njumbani gab es eine Siesta mit Guacamole und Bananenchips. Danach - ihr glaubt es nicht - mussten wir dem Ruf der "Sportwoche" gerecht werden und joggten durch das Dorf Jambiani mit den Ziegen um die Wette und verwunderten afrikanischen Augen im Rücken. Als Belohnung stand in unserem Kühlschrank Kochbier, organisiert von der gut vernetzten Küchenhilfe Grace. Mit dem für drei Gäste zugelassenen Tuk-Tuk ging es am nächsten Tag nach Mtende zu einem wunderschönen Strand. Anke musste kurzzeitig zu Fuß gehen, da die Polizeistreife das überfüllte Gefährt nicht sehen durfte. Bei Ebbe spazierten wir am schneeweißen Strand entlang, schauten Korallen, bunte Fische und Krabben und nutzten das steigende Wasser zu einer Kaffee- und Pommes-Pause im Usumba Rock Restaurant. Gestärkt ging es zu Fuß durch rote Erde, Pfützen und imposante Baobabs. Nach 6 km (in Flip Flops oder bereits stark belasteten Sandalen) heuerten wir dann doch ein Taxi an. Vor dem selbstgemachten Abendessen gab es noch Cocktails und Jameson am Strand. Nächster Tag - was ist los? - Regenzeit schon vorbei? Sonne und blauer Himmel!Vielleicht, weil der Ramadan vorbei ist und der Muezzin uns die ganze Nacht mit seinem Geschrei genervt hat?Wir nehmen ein Taxi in die Hauptstadt Stone Town, lassen uns am Hafen raussetzen und nehmen sofort ein kleines Boot zur Prison Island. Die Seychellen-Schildkröten sind beeindruckend, die Anlage an sich eher nicht. Trotzdem hätte es ein toller Ausflug werden können (Müsli und Melly baden, Anke und Larissa schnorcheln), wenn sich nur die Flut nicht eingemischt hätte. Der eigentlich gut geparkte Rucksack an Land machte auch einen Schwimmausflug. Die in unterschiedliche Richtungen abtreibenden Flip Flops und Sonnenbrillen konnten noch schwimmend gerettet werden - der nass gewordene Fotoapparat jedoch nicht. Er verweigerte seinen Dienst für den Rest des Urlaubs! :( *wein*Ein gemütlicher Spaziergang durch die engen Gassen der Hauptstadt beendete den Ausflug. Ein kaltes Bier und ein sehr nettes Essen im Strand-Restaurant ließen Larissas Laune wieder steigen. 11.April: Schon wieder Sonne - wo ist die ITC? Wir beschließen, das gute Wetter zu nutzen und besteigen ein Tuk-Tuk nach Pingwe. Schon wieder eine Polizeikontrolle - Anke muss dieses Mal auf das schnell organisierte Moped umsteigen. Ein Fußmarsch bringt uns von Pingwe zur Blue Lagoon. Die Trennung von unserem kleinen sansibarischen Mitläufer, der die Augen und Hände nicht vom bunten Ball nehmen konnte, war schwierig. 3 von 4 Personen genießen das Schnorcheln ohne Permit (!!! LOW Season) und entdecken Nemo, Doktorfisch, Seestern und Co. Die Sonne brennt, trotzdem bleibt Zeit für mega kitschige Fotos. Das sieht nach Urlaub aus!Kurz ab in den Pool, dann durch das Dorf zu unserer Coktailbar: der erste Dawa geht auf Higgins (Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Assistenz-Hundeprüfung, danke Inga). Auf einem Cocktail kann man nicht stehen, auf zweien manchmal auch nicht und außerdem hatten wir in erster Reihe direkt an der Brandung ein tolles Abendessen zwischendurch. Der dritte Tag in Folge Sonne - kein Regen in Sicht. Afrikanischer Einkauf am Morgen (Avocado, Eier, Limetten, Tomaten, Brot), dann ein Gang zu zweit nach Paje. Melly und Müsli gönnen wir endlich mal ein bisschen Ruhe! Nach kurzer Kaffeepause wurden wir wieder aktiv: Workout auf Handtüchern in der Unterkunft. Der Schweiß läuft...aber der Pool und ein selbstgemachtes Abendessen gleichen die "Arbeit" gut aus. In der Nacht zum Samstag grummelt es gewaltig und schon beim Aufstehen wird das Ausmaß des tropischen Regens deutlich: der Strom fällt aus, es gießt wie es Kübeln und zwar ohne Pause. Die Chefin fragt bei ihrem Anbieter an, ob ihr Internet kaputt sei oder in ganz Jambiani nichts geht. Die Antwortet lautet: "Nichts geht mehr auf Sansibar."Wir frühstücken alleine, keine anderen Gäste. We are in the middle of nowhere...Der dramatische Regen fordert nun doch eine weitere Erklärung der ITC - diesmal auch zeichnerisch. Wir nutzen die Zeit der gezwungenen Inaktivität zum Schreiben dieses Blogs, ohne zu wissen, wann er im Internet hochgeladen werden kann. :D Erstmal eine Runde Doppelkopf bei Guacamole...