Veröffentlicht: 04.12.2018
Wieder fängt der Tag früh an. Wir müssen noch gut eine Stunde zum Startpunkt unserer Velotour anfahren, einkaufen und Blackwater leeren. Zuerst die Arbeit dann das Vergnügen. Am Ende des Otago Central Railtrail, in Clyde heben wir unsere heutigen Bikes gemietet, so werden wir zuerst zum Startpunkt ca. 50km entfernt transportiert. Da uns 55 km ja etwas wenig erscheinen radeln wir zuerst ein gutes Stück in die andere Richtung, kehren dann nach 8 schönen km um. Das ehemalige Eisenbahntrasse ist jetzt eine Schotterpiste, mit dem teilweise Gegenwind anspruchsvoll zu fahren. Landschaftlich aber sehr toll, durch ehemalige Goldgräbergebiete, über alte Eisenbahnbrücken und durch Tunnels. Central Otago ist die trockenste Gegend auf der Südinsel. So spulen wir km um km ab. Alle kleinen Dörfer entlang dieser 150 km langem Veloweg leben vom Veloweg, so hat es unter andereme nette Tavernen. In einer gönnen wir uns dann ein feines Sandwich. Zum Glück haben wir uns eines zum Teilen bestellt. Es ist riesig. Und weiter gehts Richtung unserem Zielort Clyde. Die km auf der Schotterpiste zollen ihren Tribut und die letzten km werden für mich zum Kampf. Nach75 km kommen wir happy an der ehemaligen Bahnstation an und sind glücklich und froh dies gemacht zu haben. Ah ja das mit der trockensten Region hielt sein versprechen für uns, es ist sommerlich warm.
Nach einem Kaffe heissts aber noch etwas weiterfahren. Wir wollen uns dem Aoraki Mt. Cook dem höchsten Berg Australasiens nähern. Dafür nehmen wir noch eine knapp 2 stündige Fahrt in die Berge in Kauf. Die Strecke hoch in die Southern Alps ist traumhaft, tausende von wildem Lupinen in rosa und violettönen am Wegrand und die wechselnde Vegetation, teilweise fast steppenartig. Die Lupinen sind für unser Auge so schön, aber für die Natur eine nicht zu beherrschende Plage.
Unterbrochen von einem kurzen Tankhalt, Diesel für unser Haus, Glace für uns, nähern wir uns dem Lake Pukaki, ca. 55 km vor Mt Cook Village. Lake Pukaki ist ein Stausee durch den Gletscherabrieb aber tiefblau und mit den hohen Bergen, inkl. Aoraki, wunderschön. Hier stellen wir, wie viele andere auch, unseren Campern an einem schönen Platz hin, das darf man und lassen uns nieder. Es ist wunderschönes Wetter und so warm, dass wir gerne noch unsere Outdoordusche einweihen. Die Erfrischung nach dem Biketag ist herrlich. Nun fehlt nur noch die stärkende Pasta, ein feines Glas Rotwein und wieder ist ein toller Tag zu Ende gegangen. Aber kurz vor dem Zubettgehen will es der Wettergott, dass heute die erste wirklich klare Nacht, seit wir in Neuseeland sind und hier sind wir an einem der besten Orte für Stargazing!!!