Tag 23 - Great Taste Trail (Part I)

Nach drei Tagen fast ohne Fahrradfahren ging es endlich wieder aufs Rad. Der Weg von Tahunanui führte rund 10 Kilometer über einen alten Bahndamm, bevor er an der Küste zunächst durch Industriegelände ging. Glücklicherweise änderte sich die Umgebung recht schnell. Bis zu einer kleinen Fähre in Mapua führte der Great Taste Trail über die Rabbit Insel, eine 13 Kilometer lange Küste umgeben von einem Naturschutz. Leider hatte ich keine Zeit, die Ruhe und den Strand zu genießen, da ich die Fähre um 12 Uhr erreichen wollte, die nur stündlich fährt. Den Fluss, den es zu überqueren galt, war ungefähr 50 Meter breit, aber eine Brücke als Alternative gibt es einfach nicht. Auf der Fähre traf ich Bryan und Paula, ein gerade in Rente gegangenes Ehepaar aus dem mittleren Westen der USA. Wir machten in Mapua gemeinsam Pause, wie es der Zufall ergab, radelten wir mit ähnlichem Tempo und ich schloss mich Ihnen an. Wir machten richtig Dampf und erreichten schon am frühen Nachmittag Motueka, mein eigentliches Ziel. Dort aßen wir auf einer Obstplantage selbstgemachtes Fruchteis, herrlich!

Die beiden wollten nach Kateriteri, was nochmal 20 Kilometer weiter weg lag. Ich fuhr mit Ihnen, der Weg ging direkt an der Küste entlang, das war eine tolle Strecke. Den Abend verbrachten wir auf einem Campingplatz dort und ich bekam die Einladung nach Colorado, dort soll es ebenfalls tolle Fahrradstrecken geben. Auch ein Haus in Santa Fe, New Mexiko hätten sie. Morgen geht es auf einer anderen, längeren Strecke zurück nach Tahunanui. Aber wieder mit bestem Sommerwetter! 

Ps: eine Anekdote zum Schluss: gegen 1 Uhr und gegen halb 3 wurde ich durch Geraschel wach. Zuerst dachte ich, es wäre irgendwas außerhalb meines Zeltes. Als es aber nicht wegging kletterte ich aus dem Innenzelt. Dabei berührte ich etwas stacheliges und erschrak fürchterlich. Da saß doch tatsächlich ein kleiner Igel mitten in meinem Zelt. Er hat sich durch meine Berührung war er ebenfalls augenscheinlich total verängstigt. Ich habe ihn vorsichtig aus dem Zelt gehoben und dann nach 10 Minuten warten mein Zelt erneut abgespannt. Wie er allerdings in das Zelt kam, ist mir bis heute nicht ganz klar.