Veröffentlicht: 22.06.2023
Oder auch „Nordeuropas höchster Bergpass“ mit 1434 Meter. Da sollte es heute drüber gehen. Die Wettervorhersage leider so mäßig, egal, wir fahren einfach mal los. Ich ließ es mir nicht nehmen, den Pass mit dem Rennrad in Angriff zu nehmen.
Frohen Mutes in Lom dem Fahrradwegweiser gefolgt, was zur Folge hatte, dass ich nach einigen Kilometern an einem Schotterweg stand. Nach kurzer Strecke zurück entdeckte ich eine Brücke über den Fluss, da komme ich doch bestimmt zur Hauptstraße. Versuch macht klug, los geht’s. Über Schotter runter zum Fluss, über eine nicht vertrauenserweckende Brücke und von da über Schotter steil hoch, die Hauptstraße war erreicht.
Die Straße schlängelte sich erst sanft ansteigend in das Tal hinein, immer mehr unterbrochen von Steigungen und zunehmenden Gegenwind. Ich weiß wieder sehr genau, warum ich Serpentinenfahren sehr gerne mag; man sieht, was man geschafft hat und der Wind kommt abwechselnd. Es ging vorbei am Abzweiger Richtung Galdhopiggen, Norwegens höchster Berg mit 2469 Meter.
Leider zog sich der Himmel immer mehr zu, der Wind immer stärker, es kühlte deutlich ab, der Regen war auch schon zu erahnen und sehr kurze Zeit später auch zu fühlen. Ich war sehr froh, als ich Louise erblickte, fix das Rad und mich rein, bevor es richtig anfing zu schütten.
So ging es die letzten Kilometer motorisiert im strömenden Regen nach oben. Oben gibt es ein „Sommerskisenter“ und da tummelten sich zahlreiche jugendliche Nachwuchslangläufer aus verschiedenen Ländern. Im strömenden Regen schnappten sie sich die Skier und machten sich auf die Loipen, Respekt!
Wiederum war es eine sehr beeindruckende Landschaft, Blick auf Gletscher, immer noch sehr viel Schnee und nur zögerlich auftauende Bergseen. Bei besserem Wetter muss das ganz großartig aussehen.
Nach zahlreichen Kurven und viel Bremsen sind wir fast ganz unten am Sognefjord angekommen. Ein Stellplatz mit Sicht auf den Asafossen Wasserfall, macht schon was her. Das Restaurant des Stellplatzes genießt einen guten Ruf und daher werden wir heute nach genau drei Wochen unterwegs das erste Mal zum Essen einkehren; wir sind gespannt!
PS: Heute ist ja auch Mittsommer, was ich mir völlig anders vorgestellt habe, so mit Feiern in allen Ortschaften, geschmückten Häusern, freudigen Menschen in Blümchenkleidern, tanzend, etc. Nix von alldem zu Gesicht bekommen. Ein kurzer Blick ins Netz verrät, dass im Gegensatz zu Schweden in Norwegen Mittsommer keinen so hohen Stellenwert hat. Heißt „Sankthans“, wird meist am 24.6. mit Lagerfeuer, Würstchen, Kartoffelsalat und Bier gefeiert. Na denn!