Mit dem E-Auto nach Mlini (Kroatien)
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Mit dem E-Auto nach Kroatien - Blog 1 - Vorbereitung

Veröffentlicht: 11.08.2024


Herzlich willkommen zu meinem allerersten Blog! Ich habe mich dazu entschieden, meine Erfahrungen und Gedanken rund um unsere geplante Reise mit dem Elektroauto nach Kroatien festzuhalten. Dieser Blog ist kein kommerzielles Projekt und ich bewerbe ihn auch nicht. Es geht mir darum, unsere persönlichen Erlebnisse als Familie mit einem E-Auto auf Reisen zu teilen.

Falls du diesen Blog zufällig entdeckt hast und Anregungen oder Fragen hast, die dich besonders interessieren, freue ich mich, wenn du sie in den Kommentaren hinterlässt. Ich werde versuchen, während unserer Reise auf diese Punkte einzugehen und meine Erfahrungen dazu hier zu teilen.

Warum will ich mich vorbereiten?

Letztes Jahr waren wir bereits in Mlini und es hat uns so gut gefallen, dass wir uns gewünscht hätten, länger als nur eine Woche dort zu bleiben. Mlini liegt nur 10km südlich von der Hafenstadt Dubrovnik, im Süden der Region Dalmatien.

Für die erste große Fahrt mit dem Elektroauto hatte ich mich damals nur ein wenig vorbereitet. Prinzipiell lief alles problemlos, aber wir haben länger gebraucht als erwartet, und die EWE Go-Ladekarte hat nicht funktioniert. Insgesamt haben wir etwa 2,5 Stunden mit dem Laden verbracht – genau weiß ich es nicht mehr, da ich kein Buch geführt habe.

Aber das ist nicht der eigentliche Grund, warum ich diesmal eine gründlichere Vorbereitung möchte. Grund 1: Die Ladezeit erschien mir etwas zu hoch, und ich will mich nicht allein auf das Auto verlassen. Grund 2: Die Ladekosten waren deutlich höher als erwartet – mehr, als wir mit unserem ehemaligen Diesel bezahlt hätten.

Wir hatten keine speziellen Tarife und sind mit den folgenden Ladekarten losgefahren: ADAC, EWE Go und ELEN (für die kroatischen Ladesäulen). Als die EWE Go-Karte plötzlich bei Ionity nicht mehr funktionierte und ich nicht bei den Tesla Superchargern laden konnte, wurde es richtig teuer.

Insgesamt hatten wir rund 170 Euro Ladekosten. Zum Vergleich: Im Jahr davor sind wir mit unserem (mittlerweile verkauften) Audi A6 Avant S-Tronic Quattro gefahren, der etwa 5,8 Liter/100 km verbraucht hat. Damit hätten wir ungefähr 100 Euro für Diesel bezahlt. Da es immer heißt, mit einem Elektroauto spare man Kosten, möchte ich es dieses Mal mit einer besseren Planung versuchen.

Der Ladetarif-Wahnsinn

Warum muss das Fahren mit einem E-Auto so kompliziert sein? Ihr ahnt es bereits: Nichts ist wirklich geregelt. Es gibt verschiedene Säulenbetreiber, diverse Stromanbieter und oft keine Möglichkeit, mit EC-Karte zu bezahlen. Das ist ein einziges Durcheinander. Da ich einen VW fahre, habe ich mich entschlossen, den We Charge Go-Tarif zu wählen. Damit sollte ich bei Ionity für 0,50 Euro/kWh laden können. Ich hoffe, das wird die Kosten etwas senken. Rechnerisch sollte ich dann etwa 120 Euro bezahlen – immer noch teurer als Diesel, aber immerhin 50 Euro weniger als letztes Jahr.

Laderouten-Planung

Viele YouTuber berichten, dass die Routenplanung bei VW ziemlich gut sein soll. Also kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen – ein Tarif und die Routenplanung von VW sollten ausreichen. Ich bin gespannt, wie sich das bei der Hinfahrt bewährt.

Um nicht erst beim Losfahren und während der Fahrt überrascht zu werden, teste ich die Routenplanung vorab. Das VW-Navi bietet dazu viele Möglichkeiten.

Kurz die Eckdaten: Wir fahren von Ingolstadt nach Mlini. Der schnellste Weg führt über Salzburg, 1.161 km. Die Alternative ist die Route über Graz, 1.263 km. Da Salzburg für seine Staus bekannt ist, entscheiden wir uns für die Route über Graz – auch wichtig für die Planung der Vignetten.

Im VW-Navi gibt es zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Ich wähle, dass wir am Zielort mit 50% Akku ankommen sollen. Interessanterweise hat die nächste Einstellmöglichkeit keinerlei Einfluss auf das Laderoutenergebnis.

Egal, welche Optionen ich gewählt habe (ich habe wirklich alle möglichen Kombinationen ausprobiert), ich habe immer dasselbe Ergebnis bekommen:

Interessant. Ich habe direkt mal die Tesla-App installiert und geschaut, was ich an diesen Ladestationen gezahlt hätte. Tesla bietet anscheinend die Möglichkeit, auch ohne Abo an den Tesla-Superchargern zu laden. Die Tesla-App zeigt mir jedoch keine Ladesäule am Ort „Banija“ an. Vielleicht weiß VW mehr als Tesla :-) Die Ladestation in „Vrgorac“ findet die Tesla-App hingegen. Dort kosten die Ladungen für zahlende Kunden 0,42 Euro/kWh und für Nicht-Mitglieder 0,56 Euro/kWh. OK, interessant, aber warum sucht mir die VW-Navigation nicht die Ionity-Schnelllader aus?!

Gibt es alternative Routenplanungen?

Das kann doch nicht wahr sein. Ehrlich gesagt, das ist ein Totalausfall. Wozu habe ich den We Charge-Tarif für etwa 6 Euro im Monat abgeschlossen, wenn mir die Ionity Ladesäulen nicht einmal angezeigt werden?! Soll ich jetzt über Google die Ionity-Lader auf der Strecke heraussuchen?!

Ich habe von A Better Routeplanner (ABRP) gehört. Gleich installiert und ein wenig herumprobiert. ABRP bietet die Möglichkeit, das Auto mit der App zu koppeln, um Echtzeitdaten direkt in der App zu empfangen. Anscheinend berücksichtigt ABRP auch die Topographie und passt die Ladeplanung entsprechend an. Dafür benötigt man allerdings einen kostenpflichtigen Account. Naja, was soll’s – von den eventuell 2x 50 Euro ersparten Ladekosten kann ich mir auch diese 5 Euro leisten.

Ich bin gespannt, ob sich das lohnt. Die Installation, Konfiguration und Verbindung mit dem Auto haben jedenfalls auf Anhieb funktioniert. Die App zeigt mir den aktuellen Ladestand des ID.5 an (siehe im Bild den SoC-Wert bei Abfahrt). Das beruhigt mich schon mal fürs Erste.

Übrigens, SOC steht für "State of Charge" und gibt Auskunft über den Ladezustand Ihrer Fahrzeugbatterie.

Eine gute Bewertung hat ABRP im Google App Store nicht, aber ich versuche es trotzdem und bin gespannt, was die Routenplanung macht. In der App bekomme ich schon mal ein beruhigendes Ergebnis. Dies ist ein Bild von der ABRP-App im Android Auto (Bildschirm im Fahrzeug). Ergebnis: fünf Ionity-Schnelllader und ein Tesla-Supercharger. Der untere ist auch in „Vrgorac“, was mir auch in der Tesla-App angezeigt wird. 

Noch etwas Positives: Die Routenplanung kann auch über den Web-Browser auf dem Computer betrachtet werden. Das ist noch übersichtlicher, da der Bildschirm größer ist. Positiv ist auch, dass die Fahrzeugdaten (z. B. Ladestand des Autos) angezeigt werden – genau das, was auch in der App zu sehen ist. Ich bin schon mal positiv überrascht.

Besonders erwähnenswert ist der prognostizierte Ladezustand beim Erreichen der Ladesäule und wie lange mindestens geladen werden müsste. Ich werde vor der Fahrt ein Bild davon machen und es während der Fahrt immer wieder mit der Realität vergleichen. Wenn das ungefähr passt, dann berücksichtigt ABRP tatsächlich die Topographie während der Fahrt. Es wird zwar nicht 100% zutreffen, weil ich in der App eine Zuladung von 400 kg angegeben habe, aber das scheint mir realistisch. Mit vier Personen und vollem Gepäck werden wir wahrscheinlich nicht darunter liegen.

Das war’s vorerst von der Reiseplanung. Ich bin zwar noch etwas skeptisch, ob ich mehr auf die ABRP- oder die VW-App vertrauen soll, aber ich werde es mit der ABRP-App versuchen und während der Fahrt meinen gesunden Menschenverstand mitentscheiden lassen.

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