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Wieder unterwegs Teil 3

Veröffentlicht: 12.09.2018

Jetzt haben wir aber lange genug in Frankreich rumgetrödelt, schließlich ist doch Nordspanien unser Ziel. Da wir viel Zeit haben, wollen wir die Pyrenäen vom Mittelmeer bis zum Atlantik überqueren. Aber ganz so schnell können wir Frankreich dann doch nicht den Rücken kehren. Über die Pyrenäen zieht eine Regenfront und der wollen wir nicht in die Quere kommen. Also drehen wir bei und steuern erst mal die Mittelmeerküste an. In Colliuore finden wir einen kleinen, teuren Campingplatz, nichts Besonderes mit winzigen Pazellen, in die unser Dubs nach vielem Rangieren knapp reinpasst, für unsere Stühle und unseren Tisch wird es schon eng.  Dafür sind es nur 200 Meter bis zum Strand und so machen wir uns schnell auf den Weg. Nun sind wir ja sowieso nicht die meerverrückten Dauerstrandlieger, aber ein kleiner, voller Kieselstrand ist doch wirklich kein Vergügen, oder? Ich sag mal so; Eleganz ist kein Wort, was mir einfallen würde, um zu beschreiben wie wir in die Fluten reingehumpelt und nach dem Schwimmverngügen wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht herausgestolpert sind. Wir sind uns schnell einig, dass wir dann doch lieber das Schlechtwetterrisiko in Kauf nehmen und brechen am nächsten Morgen zügig Richtung Pyrenäen auf. Das Wetter ist besser als gedacht und wir fahren durch die wirklich wunderschöne Bergwelt und machen noch einen ausgiebigen Halt in dem Mittelalterstädtchen Villefranche. Völlig von einer festungsartigen Stadtmauer umgeben hat sich die kleine Stadt ihre mittelalterliche Atmosphärische bewahrt. Uns gefallen besonders die vielen filigranen Schilder der einzelnen Handwerke. Jetzt geht es aber endgültig über die Grenze. Spanien hat ein unglaubliches Netz an kostenfreien kommunalen Stellplätzen mit Versorgungsstation und Trinkwasser, ganz oft sind diese Stellplätze kostenlos, nur in großen Städten kosten sie manchmal ein paar Euros, dann ist oft auch Strom dabei. Wir finden einen Stellplatz vor Ripoll, unserer ersten spanischen Stadt. Es ist erst früher Nachmittag, deshalb schauen wir uns die Stadt an, besichtigen eine Kirche und einen Kreuzgang und wundern uns über die Unmengen von gelben Bändern bzw. Schleifen, die jede Brücke, jeden Laternenmast, viele Häuser, Schaufenster und sogar gesprüht das Straßenpflaster zieren. Als Protest gegen die Inhaftierung von acht katalanischen Landesministern und zwei pazifistische Aktivisten tragen jetzt viele Katalanen die gelbe Schleife am Revers und zeigen auch an ihren Häusern und sogar an offiziellen Gebäuden durch die gelbe Schleife und Forderungen nach Demokratie und Gerechtigkeit ihre Solidarität.

Weiter geht unser Weg über Andorra. Hier erwischt uns dann endgültig der Regen und die sowieso etwas düster wirkende Stadt in dem engen Tal sieht im Regen so trostlos aus, dass wir nach einem Tankstopp schnell weiter Richtung Atlantik fahren. Das Wetter klart auf und in der Kleinstadt  Pobla de Segur treffen wir bei unserem Stadtpaziergang auf eine ziemlich überengagierte Mitarbeiterin der örtlichen Touristeninformation, die uns unaufgefordert eine private Führung in einem kaum zu verstehenden Englisch rund um ihr touristisches Highlight der Stadt gibt - dem Casa Mauri, ein Gebäudekompkex im katalanischen Jugendstil mit vielen Mosaiken und kunstvollen Verzierungen.

In Ainsa, einer schönen mittelalterlichen Stadt auf einem Hügel erwartet uns nicht nur ein preiswerter Stellplatz direkt vor den Toren der Altstadt, sondern auch eine kleine Landwirtschaftsmesse mit großen Landmaschinen, allerhand Tieren und vor allem vielen regionalen Produkten wie Käse, Schinken, Honig, Wein und Olivenöl. Da wir überall probieren dürfen, ist der Gang über die Messe nicht nur ein Augenschmaus. Wir fassen den Plan, uns mit einer Kuh, einer Ziege, einem Schwein und zwei Gänsen als Kleinbäuerinnen hier niederzulassen. Zum Glück fällt uns rechtzeitig ein, dass wir von Ackerbau und Viehzucht aber so gar keine Ahnung haben, wir geben den Plan schweren Herzens auf  und investieren unser Geld lieber in ein feines Menü auf den schönen kleinen Platz der Altstadt.

Am nächsten Morgen wird es Zeit, die Pyrenäen hinter uns zu lassen und uns dem Baskenland zu nähern.

Antworten (1)

Barbara
Ilse: Euch geht es ja richtg gut. Schöne Gegend, tolle Bilder und jede Menge Sonne, dazu die vielen Spezialitäten.