Colonia del Sacramento

Und weiter geht es am nächsten Tag mit der Erledigung der Formalitäten. Der Besuch bei der Grimaldi Reederei war jedoch nicht wirklich erfolgreich. Die Hafengebühren ändern sich ständig, so dass der endgültige Preis erst kurz vor Ankunft des Schiffes feststeht. Und wie überall gilt auch hier - ohne Bezahlung, keine Papiere. Zumindest haben wir erfahren, dass das Schiff am 18., oder 19. oder 20. oder.... ankommen wird. Eine weitere Lektion in der Kunst der Entschleunigung.

Nach der ersten Enttäuschung haben wir beschlossen, die nicht eingeplante Zeit in Montevideo und Uruguay zu genießen, und planten, am nächsten Tag  (10. Januar) einen Ausflug in das in jedem Reiseführer als absolutes Muss und Highlight beschriebene Colonia del Sacramento zu machen. Echte Weltenbummler die wir sind nicht mit der im Hotel angebotenen Luxusvariante für 75US$ pro Person, sondern mit dem öffentlichen Bus. Also um 6:30 h aufstehen und ohne Frühstück erst mal den Bus zum Busbahnhof nehmen. Dort einen schnellen Café trinken sowie einen pappigen Käse-Schinken Toast essen und schon geht es los auf die 2,5 stündige Fahrt nach Colonia. Der Überlandbus ist komfortabel und zum Glück klimatisiert. Insgesamt ist das öffentliche Verkehrsnetz hier gut organisiert und preiswert. Die Fahrt kostete insgesamt ca. 45 € für beide Hin und Zurück... da kannst du nicht meckern. Colonia liegt nicht wie Montevideo am Meer, sondern am Rio de la Plato und noch dazu in einer Art Mulde - kein Vorteil bei mehr als 30°C . Vielleicht war es die schwüle Hitze oder vielleicht waren einfach die Erwartungen zu hoch - aber die winzige Altstadt, vollgestopft mit Restaurants, Cafes, Souvenirständen und argentinischen Tagestouristen hat für uns den Aufwand nicht gelohnt. Wir haben uns trotzdem schwitzend durch die Gassen, über die alte Stadtmauer und in die älteste Kirche Uruguays, die Iglesia Matriz von 1680 geschleppt und ein paar Fotos gemacht. 

Nach einem halben Tag Colonia del Sacramento in drückender Hitze waren wir froh, wieder im klimatisierten Bus durch streckenweise sehr eintönige Landschaft Richtung Montevideo zu fahren.