Veröffentlicht: 18.01.2018
18.01.2018
So, jetzt ist es so weit. Überraschend ist unser Schiff, die Grande Brasil, doch "schon" heute eingelaufen. Morgen früh können wir die "Bill of landing" abgestempelt abholen, Eduardo kann die Zollformalitäten für uns erledigen - und nachmittags können wir dann den Dubs aus dem Hafen holen. Dabei hatten wir doch schon das Wochenende in Montevideo verplant! Wir waren jetzt unfreiwillig zwei Wochen in dieser Stadt - und haben jede Minute genossen. Hier noch mal ein paar Bilder - von den Gebäuden dieser Stadt, vom Carnevalmuseum, vom beeindruckenden Monumentenfriedhof, von Straßenkunst und Straßenszenen, von unserem Lieblingsportier im Balmoral Hotel und dem netten Kellner aus der Bio -Bar.
Wir werden die schattigen Plätze dieser Stadt vermissen,
unsere langen Streifzüge durch die Stadtteile,
den Schuhputzer, der uns bei jedem Treffen lachend begrüßte - auch wenn wir Sandalen tragen, die gar nicht geputzt werden müssen,
den jungen Student vom Goetheinstitut, der Werbung für ein Biorestaurant in der Altstadt verteilt und täglich seine Deutschkenntnisse an uns erprobt, während wir auf der Parkbank Spanisch büffeln (die tägliche Portion Eis - "dos conos mixtos con dulce de leche, por favor" können wir schon fließend auf spanisch bestellen)
und noch vieles mehr.
Erstaunt hat uns an Montevideo die Menge an Buchhandlungen und Antiquariaten, an Bildern auf Mauern und Menschen (sind die Menschen wirklich so viel tätowierter als in Europa oder zeige sie nur mehr Haut?) , die vielen Straßenkehrer/innen und Polizisten/innen. Die offensiven Bildungs- und Gesundheitskampagnen, die überall präsent waren, sowie das scheinbar mühelose Nebeneinander von Jesus, Che Guevara und Coca Cola, von prunkvollen Wohn(hoch)häusern aus dem letzten Jahrhundert und hässlichen, modernen Zweckbauten.
Und so richtig überrascht hat uns die Tatsache, dass wir als Touristen nicht wie so oft mehr als die Einheimischen bezahlen mussten. Im Gegenteil. Wir bekommen bei Restaurantbesuchen die 18% Mwst erlassen, wenn wir mit Kreditkarte bezahlen. Ein Tourismusförderungsprogram. Wir wissen noch nicht wie wir das finden...
Genervt hat uns manchmal der Lärm - jede Garage warnt mit lauter Sirene, wenn jemand hinauskommt - der Mief der vielen Autos und Busse und die z.T. aggressiven Bettler.
Heute wurde überall der Weihnachtsschmuck entfernt und durch ebenso grellbunte Carnevaldeko ersetzt. Jetzt ist es Zeit für uns, weiter zu ziehen.
Wir sagen "ciao" Montevideo und freuen uns auf neue Abenteuer