Veröffentlicht: 17.11.2018
Nachdem mir gestern das Lagergeräusch (vermutlich der Lichtmaschine) doch etwas die Ruhe genommen hat, fahre ich nach dem Frühstück erst mal wieder nach Napier rein, um den örtlichen Mercedes - Händler aufzusuchen. Samstags ist da aber nur ein Verkäufer,der mir darüber hinaus keine Hoffnung macht, daß mir am Montag weitergeholfen werden könnte. Wieder einmal muss ich an Martin's weisen Worte denken, im Ausland nur das Auto zu kaufen, das es am meisten gibt und das jeder Dorfschmied reparieren kann. So gesehen ist meine V-Klasse eher die blaue Mauritius in NZ, das Modell wurde hier nie vertrieben, mein Exemplar kam als Grauimport aus Japan ins Land. Martin, beim nächsten Auto gelobe ich Besserung. Was fährt man denn so in Kanada? :-)
Erst etwas einkaufen und tanken, dann bummel ich noch eine Stunde durch Napier...Der Ort wurde 1931 durch ein Erdbeben fast komplett zerstört, der Neuaufbau erfolgte dann ganz im Art-Deco Stil dieser Zeit. Es fahren ein paar Oldtimer rum, die Häuser sind wirklich gut erhalten. Sehr schön ist auch der zentrale Park mit Palmen und vielen Blumen, Samstags gibt es auch einen kleinen Bauernmarkt, also eine sehr entspannende Atmosphäre.
Ich werde hier meine geplante Route abändern und nicht weiter der Ostküste folgen, sondern zur Reparatur direkt Auckland ansteuern. Es wäre doch etwas doof, auf irgendeiner Schotterpiste mitten in der Pampas mit defekter Lima liegen zu bleiben. Also führt mich die SH 5 vom Meer weg Richtung Nordwesten. War die Landschaft bislang hügelig, wird es jetzt bergig, Kurve reiht sich an Kurve, und alles mitten im Wald. Ich glaube, heute ging es 100 km nur durch Wälder.
Schließlich komme ich in Taupo an und halte für eine kleine Wanderung zu den Tuka- Wasserfällen. Ja doch, in Brasilien sind die Wasserfälle grösser, aber den Kanuten, der da durchgepaddelt ist, fand ich echt mutig. Am Lake Taupo, übrigens etwas größer als der Genfer See, fahre ich am Südufer noch 40 km entlang, bis ich einen schönen Platz zum Übernachten finde. Morgen geht es weiter nach Auckland, am Montag hoffe ich da eine kompetente Werkstatt zu finden.