Veröffentlicht: 23.04.2018
Am Sonntag hat uns Sam, unser Guide, durch sein Dorf geführt und verschiedenes gezeigt. Jetzt weiss ich wie man Palmöl, Palmwein, Banku und Fufu zubereitet (ghanaische Gerichte aus Maniok und Mehl) und wie es schmeckt. Es ist alles sehr viel und harte Arbeit und wenn die Kinder alt genug sind (5 Jahre alt), müssen sie auch kräftig mithelfen. Die Ältesten im Dorf werden hier mit viel Respekt behandelt. Wir mussten zu jedem hin, die Hand schütteln und uns bedanken, dass wir im Dorf sein dürfen. Was ich auch sehr schön fand, war, dass die Menschen (alle relativ arm) unsere Secondhand T-Shirts getragen haben. Einer hatte ein Rock am Ring T-Shirt, ein anderer mit der Aufschrift „Echt wahr? Carolina 50. Jahr“. Es ist schön zu wissen, dass unsere Kleider auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden!
Nach der Dorf-Tour sind wir in das Monkey Sanctuary nebendran gelaufen. Ich habe keine Tollwut-Impfung, deshalb wollte ich den Affen nicht zu Nahe kommen. Die anderen Medizinstudenten wollten auch nicht umbedingt den Kontakt haben, also sassen wir draussen und haben die Affen vor uns nur beobachtet. Man hätte auch eine Banane in der Hand halten können, um die Affen zu füttern, dann wären sie allerdings auf dich drauf geklettert und hätten dich eventuell unabsichtlich gekratzt.
Ich sitze jetzt also im Trotro wieder zurück nach Accra und geniesse den Wind beim Fahren. Auf dem Weg stehen immer wieder Polizisten, die uns kontrollieren. Leider sind die meisten hier korrupt. Der Fahrer muss ihnen Schmiergeld geben, damit er weiterfahren kann..
Was ich euch auch gerne erzählen möchte: Gestern Abend sind wir etwas im Dorf herumgelaufen und haben die Atmosphäre genossen. In Europa und auch in Accra gibt es zu viel Licht um die Sterne genau zu sehen. Im Dorf, weit entfernt von einer grösseren Stadt, war der Ausblick unglaublich! Der Halbmond ist nicht so wie bei uns auf der rechten oder linken Seite, sondern oben oder unten. Ausserdem ist das Sternenbild auf dem Kopf: der Griff des grossen Wagens zeigt hier nach rechts unten. Die Ruhe war unglaublich und wir alle haben den Abstand zum grossen Rummel in der Stadt sehr genossen.
Hmm zu früh gefreut. Auf halber Strecke zwischen Ho und Accra sind wir plötzlich langsamer geworden und stehen geblieben. Benzin ist aus unserem Auto getropft und nichts hat geholfen um das Auto wieder zum Starten zu bringen. Also sassen wir ungefähr 1.5 Stunden in der Pampa und haben gewartet bis ein neues Trotro vorbeikam. In der Zwischenzeit haben wir versucht Schatten zu finden und sind bei einer Frau vorbeigekommen, die uns Mangos verkauft hat. Hätte also schlimmer kommen können 😅 Der Rest der Reise ist dann aber zum Glück reibungslos verlaufen! Ich bin um 17 Uhr gut angekommen🤗
Zum Abendessen sind Julia und ich noch nach Osu gefahren und ich habe seit langem wieder einen Burger gegessen!😍 Perfektes Wochenende!