Veröffentlicht: 03.05.2018
Die Trotrofahrt verlief nach dem Warten ganz gut. Wir sind am Kakum National Park gegen 16 Uhr angekommen und haben ein überteuertes Abendessen gegessen. Alle Angestellen haben dann den Park verlassen und wir waren ganz allein - unser Guide kam erst gegen 18:30 Uhr. Es war schon dunkel als wir uns die 1.5-2km auf den Weg zum Baumhaus gemacht haben, das tief im Regenwald lag. Nach 20 Min Laufen haben wir plötzlich einen Schuss gehört, ganz in der Nähe. Wir sind stehen geblieben und unser Guide meinte „Taschenlampe aus!“ und schon standen wir im Stockdunklen. Das hat einem schon etwas Angst gemacht, vor allem weil es in dem Naturschutzgebiet schon auch grössere Tiere wie Leopard, Elefant und Affen gibt. Also habe ich nach Simons Hand gegriffen und wir haben ungefähr 5 Minuten gewartet bis wir die Lichter wieder angemacht haben und weiter gelaufen sind. Wir wissen immer noch nicht, ob es ein Wilderer war oder ein weiterer Guide, der sich vor einem Tier beschützt hat.
Am Baumhaus angekommen, haben wir unsere Sachen abgelegt und wollten grad weiter zu einer Nachtsafari. Zuerst musste ich aber noch auf die Toilette. Ich habe mir die Taschenlampe genommen und bin die 100m gelaufen. Ich habe sofort einen riesigen Schreck bekommen. Auf der WC-Schüssel des Plumpsklos sass ein 10cm grosser Grashüpfer (die waren wirklich gross und deren Fühler waren so lang wie der ganze Körper! Ich hätte ein Bild machen sollen..). Als das Tier das Licht gesehen hat, ist sie in die Toilette rein und dort sassen weitere 3 Tiere! Ich habe mich sofort umgedreht und bin zurück zu den anderen. „Das ging aber schnell“, meinte Simon zu mir und ich hab ihm gesagt, dass ich es nicht schaffe auf diese Toilette zu gehen😅🙈 Der Guide meinte, ich solle wirklich gehen bevor die 1-stündige Tour. Simon ist also mit mir hoch auf die Toilette, damit ich Licht habe und um die Tiere zu verscheuchen. Es gab auch ein anderes WC, was ich auf den ersten Blick besser fand. Als ich schon fast meine Hosen aus hatte, rennt mir eine Maus vor die Füsse. Zwar habe ich keine Angst vor Mäusen, aber dadurch, dass ich eh schon angespannt und schreckhaft war, bin ich total in Panik geraten und aus der Toilette herausgerannt😂 Simon hat mich nur ausgelacht! Wieder ein neues Level der Beziehung erreicht😅 Im Endeffekt habe ich mich irgendwie überwunden und es doch noch geschafft.
Die Wanderung fing um 20 Uhr an und ging etwas länger als eine Stunde. Wir haben ganz viele komische Geräusche gehört, vor allem von Grasscutter (vielleicht gibt es irgendwo ein Video davon). Auch das Licht war besonders. Der Vollmond ist kaum zu uns durchgedrungen, also war es stockdunkel wenn wir die Taschenlampe aus gemacht haben. Aber am Himmel hat es die ganze Zeit aufgeblitzt. Da es weder gedonnert noch geregnet hat, fanden wir es ungewöhnlich. Während dem Laufen durch den Regenwald haben wir leider nicht so viel gesehen. Neben einem Glühwürmchen hat Simon auch eine riesengrosse dicke Ratte entdeckt (nicht übertrieben! So gross wie ein Dackel). Generell war es aber spannend und beängstigend zugleich. Zwischendrinnen mussten wir die Lampe ausmachen und ich Schisshase habe wieder sofort Simons Hand gegeriffen. Mit den Insekten war es auch etwas mühsam: trotz Mückenschutz sind teils 10cm grosse Insekten in dein Gesicht geflogen und immer mal wieder hat sich einer von uns geschüttelt bis es weg war.
Gegen 22 Uhr waren wir in unseren „Betten“ im Baumhaus: eine Matratze voller Löcher auf dem Boden + ein Mückennetz auch mit Löchern drinnen. Na dann, gute Nacht! Und hoffentlich muss ich jetzt nicht mehr auf die Toilette!🙈