Veröffentlicht: 21.10.2023
10.10.: Dienstag
Wir hätten so eine entspannte Auto Fahrt haben können, aber wir wären nicht Sven und Emilia (und Michel), wenn nicht doch etwas dazwischen gekommen wäre. Und das war diesem Fall ein (fast) leerer Tank.
Wir machten uns am Morgen entspannt auf den Weg in das 2,5h entfernte Cala Gonone. Wir waren guter Dinge Michels Schlafenszeit abzupassen und hatten ganz in Ruhe abgebaut, Kaffee getrunken und waren gegen 9 Uhr schon auf der Straße. Michel schlief ohne Probleme wenige Minuten später ein und endlich konnten wir beide mal wieder gemeinsam vorne sitzen und uns unterhalten.
Nach einer guten Stunde Fahrt leerte sich unser Tank zunehmen. Zu unserer Verteidigung: wir waren mit 150 km Reichweite und 120 km geplanter Strecke gestartet und waren fest davon ausgegangen zumindest mal eine Tankstelle zu passieren. Laut Google sollte aber tatsächlich keine Tankstelle mehr auf unserem Weg liegen und so fuhren wir einen Umweg und rollten mit dem letzten Millilitern Sprit in die Tankstelle ein. Ich habe so Sven noch nie so erleichtert wie an diesem Moment. Das lag vielleicht auch daran, dass ich ihn am Morgen noch gefragt hatte, ob wir noch im Ort halten sollen und mein Mann der Meinung war, das sei nicht nötig. Aber auch hier zu seiner Verteidigung: wer ahnt denn, dass es im Landesinneren keine Tanken gibt.
Das kleine Abenteuer kostete uns 1,5h, was ohne Kind kein Ding gewesen wäre, aber für Michel eine wirklich lange Fahrt bedeutete und sich das auf seine Laune auswirkte.
Sven gab sein Bestes ihn zu bespaßen, auch dem schlechten Gewissen geschuldet.
Am Mittag erreichten wir Cala Gonone, einem größeren Ort an der Ostküste. Der Campingplatz (Camping Cala Gonone) ist recht groß, die Stellplätze liegen aber zwischen Pinien, was angenehmen Schatten verspricht, und der Abstand zum Nachbarn ist ausreichend. Nicht weit entfernt findet man den Stadtstrand, den wir nach Michels ausgiebigen Mittagsschlaf im Camper dann auch aufsuchten. Leider nicht sehr zu empfehlen. Für sardinische Verhältnisse war das Wasser fast schon trüb und der Boden war voll mit Seeigeln. Natürlich darf man von einem so zentralen Strandabschnitt nicht viel erwarten, aber morgen suchen wir uns ein anderes Fleckchen. Die Gegend hier ist bekannt für wunderschöne Buchten und Grotten, die man jedoch nur mit dem Boot erreicht. Das bleibt uns (diesmal) wohl verwehrt.
Nachdem wir die letzten beide Tage Konserven gegessen hatten, kochte uns Sven heute Gnocci mit Gorgonzolasoße. Es war mal wieder ein Gedicht. Morgen soll es Pizza geben und wir sind beide fleißig am googlen, welches Restaurant wir beehren werden.