Meck on Tour
Meck on Tour
vakantio.de/meck-on-tour

Inselleben

Veröffentlicht: 03.07.2022

Wie angedeutet, habe ich gestern den Blog mal Blog sein lassen. Nach einem ausgiebigen Morgenschläfchen und einem einfachen Frühstück, begann es im Lauf des frühen Nachmittags zu regnen – ausgiebig! Mein Dachzelt ist dann ein gemütlicher Rückzugsort zum Dösen, Lesen - und WLAN sei Dank! – Netflixen!

Gegen Abend reichte es dann auch noch für einen kurzen Strandausflug.

Heute ging es dann zum Insel-Sightseeing im südlichen Teil der Insel Saaremaa. Als Erstes besuchte ich in der Hauptstadt Kureessare die Bischofsburg, zu Deutsch Arensburg.

Die Bischofsburg von Kuressaare ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen im Baltikum. Das imposante Bauwerk aus Dolomitblöcken hat ihr ursprüngliches Aussehen bis heute bewahrt. Charakteristisch ist ihr fünfstöckiger, 29 Meter hoher Turm, der „Lange Herrmann“. Um die Bischofsburg liegt ein weit ausladender und mit Wasser gefüllter Burggraben.

Heute beherbergt die Burg ein Museum zur Inselgeschichte von Saaremaa. Für mich der spannendste Ausstellungsteil war ein Raum zur Thematik Wikinger. Die Ausstellung ist klein aber fein und behandelt einen besonderen Fund. Nahe von Salme wurden ab 2008 zwei Wikingerschiffe ausgegraben, in denen 40 männliche Leichen begraben wurden. Die Ausstellung zeigt sehr detailliert, wie es dazukam, dass 40 Wikinger hier ihren Tod fanden.

Eine zweite, ebenfalls beindruckende Ausstellung erzählt Details aus der Geschichte der sogenannten «Waldbrüder», nationalen Widerstandsgruppen, die in den Wirren des Hitler-Stalin-Paktes zwischen die Fronten gerieten. Noch heute findet man auf Saaremaa hin und wieder vergrabene Milchkannen mit Habseligkeiten der Widerstandskämpfer.

Aber auch der Rest der Burg ist sehenswert und absolut einen Besuch wert. Die gut erhaltene Anlage zeigt eindrücklich auf, wieviel Energie über Jahrhunderte in die Pflege solcher Bauwerke gesteckt wurde.

Den zweiten Sightseeing-Teil widmete ich dem Süden der Insel. Er wird gekrönt von einem über 53 Meter hohen Leuchtturm, der sein Signal auch heute noch 15 km weit in die Nacht hinausschickt. Saaremaa war übrigens zu Sowjetzeiten Sperrgebiet und diente als Standort für zahlreiche Luftabwehreinheiten und für elektronische Aufklärungsspezialisten. Den Rückweg absolvierte ich auf einer Schotterstrase entlang der Westküste der Insel. Eine absolute Traumroute!

Nun geniesse ich noch den Abend, bevor es morgen wieder auf das Festland und Richtung Süden geht.

Antworten

Estland
Reiseberichte Estland
#ostsee#baltikum#dachzeltferien#saaremaa#kurresaare