Veröffentlicht: 18.06.2022
Nach gemächlichem Start gondle ich Richtung Vilnius. Das sind nur knapp 90 Kilometer. Also liegt ein Abstecher nach Trakai gut drin.
Die Inselburg Trakai ist Ausdruck der fortschrittlichsten Festungsideen aus dem 15. Jahrhundert. Sie gilt als Meisterwerk der mittelalterlichen Wehrarchitektur und als einzige Wasserburg in Osteuropa. Sie steht auf jedem litauischen Reiseprogramm und so wundert es nicht, dass sich tout Litauen an diesem Samstag hier tummelt. Bei der Einfahrt ins Dorf fallen sofort die vielen Mamuschkas auf, die auf einem Klappsessel warten, und mit einem grossen P-Schild ausgerüstet jedes vorbeifahrende Autos in ihre Einfahrt lotsen wollen. So macht jeder Hausbesitzer, je nach Grösse seines Hinterhofs, ein nettes (wohl unversteuertes) Zusatzgeschäft. Der einheitliche Tagestarif liegt bei 5 Euro. Ein Preiswettbewerb findet offensichtlich nicht statt :-)
Eigentlich sind mir solche Hotspots etwas zuwider. Aber ein kurzer Rundgang muss schon sein. Die Lage der Burg ist wirklich toll und dies entschädigt mich dann schon für den Rummel.
Angesichts der langen Warteschlange lasse ich dann aber den Museumsbesuch aus. Ich lasse die Massen hinter mir und mache mich auf Richtung Vilnius. Zum ersten Mal verfahre ich mich hier und muss einmal wenden. Der "Schaden" hält sich aber in Grenzen. Am frühen Nachmittag erreiche ich das Tagesziel, das City Camping Vilnius. Meine Begeisterung ist nicht überbordend, aber gut, ich bin halt etwas verwöhnt von den letzten Übernachtungen. Egal, morgen ist ein ausgiebiger Besuch in Vilnius angesagt. die Stadt ist UNESCO-Welterbe und ich bin wirklich gespannt. Ich bleibe hier zwei Nächte, bevor es am Montag dann Richtung Lettland geht.