Veröffentlicht: 02.01.2017
Hallo ihr Lieben,
endlich ist es wieder so weit. Nach sechs langen Wochen Arbeit in Blenheim konnte ich am Sonntag, den 18. Dezember endlich wieder auf Reisen gehen, um eines der schönsten Länder der Welt weiter zu erkunden. Die ersten Tage meines Trips schildere ich euch gleich. Erst einmal wünsche ich euch allen aber nochmal frohe Weihnachten und ein frohes neues Jahr. Ich hoffe, ihr habt die Feiertage genossen. Leider waren Zeit und WLAN zuletzt sehr beschränkt, sodass ich nicht dazu gekommen bin, früher einen neuen Artikel zu posten. Hier ist aber nun endlich Bericht Nummer 17. Viel Spaß beim Lesen 😊
Sonntag, 18. Dezember
Vormittags ging es für mich mit dem Intercity aus meinem temporären Wohnort Blenheim heraus zu meinem ersten Reiseziel Picton. Das ist ein kleines, aber feines Städtchen mit Hafen und toller Lage. Leider war das Wetter ziemlich wechselhaft, sodass ich mich nach dem Mittagessen und einer ersten kleinen Stadterkundung zum kleinen städtischen Aquarium aufgemacht habe, in dem es vor allem Fische, aber auch andere Tiere wie Echsen, Vögel - darunter auch einen Pinguin - und Hasen gibt. Mir hat es sehr gut gefallen, auch wenn es natürlich nicht die Dimension hatte wie das Kelly Tarlton's in Auckland. Abends gab es dann noch was ganz besonderes in meinem Hostel, der Sequoia Lodge: kostenlosen Schokopudding mit Vanilleeis. Der wird dort jeden Abend serviert. Man kann sich sogar Nachschlag holen. Ein toller Service und super lecker 😋 Während und nach dem Essen habe ich mich noch mit Nina aus Dortmund und einem Amerikaner unterhalten, der gerne Extremwanderungen macht, also über eine Woche oder noch länger. Es hat mich fasziniert, von seinen Erzählungen zu hören. Ich glaube, ein Great Walk hier in Neuseeland reicht mir aber 😉 Mal sehen, für welchen ich mich entscheide, es gibt ja insgesamt neun. Der Abend ging dann auch ruckzuck vorüber.
Montag, 19. Dezember
An meinem zweiten Tag in Picton lachte die Sonne über der Stadt, was ich zum Anlass nahm, eine längere Wanderung anzutreten, und zwar den Snout Track, der an der Küste entlang und durch den Wald führt. Am Beginn des Weges traf ich den Schüler Mark, der in Picton wohnt. Er hat mich angesprochen und wir sind das erste Stück bis zur Bob's Bay zusammen gegangen. In Neuseeland sind ja jetzt Sommerferien. Vom ersten Zwischenstopp ging es dann für mich alleine weiter. Zwischendurch gab es immer wieder toll Aussichten, vor allem beim Queen Charlotte Viewpoint. Nach etwa 1,5 Stunden war ich dann am Ende angekommen, wobei es die letzten Meter steil bergab ging, was schon Kletterfähigkeiten erfordert hat 😆 Der äußerste Punkt war dann ein Felsen, der alleine im Meer steht. Dort sind dann auch einige der Fotos entstanden. Zurück habe ich eine etwas andere Route genommen, die auch sehr schön war. Als ich am späten Nachmittag wieder im Hostel ankam, ging es zuerst zum kostenlosen Hot Tub, dann zum ersten (selbstgemachten) Abendessen und dann zum Friseur ✂ Maike aus Deutschland arbeitet zurzeit im Hostel und bietet Haarschnitte für 20 NZD an. Da Friseure hier meistens viel teurer sind und meine Haare mittlerweile schon ziemlich lange nicht geschnitten worden waren, habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen 😊 Und mit dem Ergebnis war ich dann auch zufrieden. Direkt danach gab es wieder den Schokopudding 😋 Dabei habe ich eine größere Gruppe deutschprachiger Reisender kennengelernt, mit der ich dann abends spontan noch was trinken gegangen bin 🍻 Wir sind zuerst in eine kleine Kneipe gegangen, die von einem Schweizer betrieben wird, und dann noch in einen Irish Pub. Es war ein ziemlich lustiger Abend mit spannenden Reisegeschichten und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Als wir dann gegen 2:00 zurück ins Hostel kamen, kamen ein paar Leute auf die Idee, in den Hot Tub zu gehen. Klingt bescheuert, ist es auch, haben wir aber trotzdem gemacht 😂 Kurz vor 3:00 war ich dann im Bett.
Dienstag, 20. Dezember
Nach zwei Tagen in Picton sollte es für mich am Dienstag endlich wieder auf Stray-Reise gehen. Am Bluebridge Ferry Terminal wurden wir mit einiger Verspätung eingesammelt, bevor es in einem leider völlig überhitzten Bus weiter Richtung Abel Tasman National Park ging. Der Busfahrer Bobby ist erst auf seiner zweiten Tour, deswegen ist er noch in der Lernphase und alles, vor allem das organisatorische, dauert etwas länger als bei anderen. Aber er ist trotzdem sympathisch 👍 Der lange Tag im Bus, inklusive Staus, wurde dann aber am frühen Abend mehr als entschädigt und zwar mit - Skydiving! Ich hatte mich dafür während der Busfahrt eingetragen und dachte eigentlich, das wäre erst am nächsten Tag, aber dann kam Bobbys Ankündigung eine knappe Stunde vorher. "Sehr überraschend, aber passt schon", dachte ich mir 😉 Dazu muss ich sagen, dass ich vor meiner Reise eigentlich zu viel Angst gehabt hatte, das zu machen, vor allem davor, irgendwas falsch zu machen, aber nachdem ich jetzt so viele Leute getroffen hatte, die das überstanden haben und auch wusste, dass der Mitspringer alles übernimmt, sodass man sich einfach nur tragen lassen muss, hatte ich keine Angst mehr davor. Dass das Gefühl genial sein muss, so hoch über der Welt zu fliegen, war mir schon immer klar gewesen. Zusammen mit Jan (NED) ging es dann also zu dem Skydive-Unternehmen. Nach dem Einführungsvideo, ein paar Erklärungen, der Einkleidung und einem kurzen Interview mit meinem Kameramann ging es dann ziemlich schnell ins Flugzeug. Schnell stiegen wir bis auf 13000 Fuß auf. Das war auch die einzige Phase, in der ich zeitweise ein etwas ungutes Gefühl hatte. Aber die Mitarbeiter wissen, wie man Leute motiviert und ihnen die Angst nimmt 👍 Aus dem Flugzeig heraus konnte ich auch bei strahlend blauem Himmel die wunderschöne Landschaft bewundern. Als sich dann die Tür öffnete, ging alles ziemlich schnell. Ich wurde aus dem Flugzeug gehängt und dann kam schon der Sprung. Ich machte einen Rückwärtssalto in der Luft und dann kam direkt die Schwebephase. 45 Sekunden freier Fall. Mit Worten kann ich das Wahnsinns-Glücksgefühl, das ich in dieser Phase hatte, nicht beschreiben. Ich hatte in dem Moment null Angst und habe das ganze einfach nur genossen. Die Geschwindigkeit von 200 km/h spürt man überhaupt nicht, es fühlt sich eher wie Schweben an. Dann plötzlich ein Ruck - der Fallschirm war aufgegangen. Von dort an ging es nur noch sehr langsam nach unten und ich konnte in aller Ruhe die Landschaft bewundern und sogar einen kleinen Teil der Nordinsel sehen. Nach gut fünf Minuten Sinkflug hatte ich dann wieder festen Boden unter den Füßen. Es war eine unglaublich tolle Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte und wohl nie vergessen werde 😍 Ein Sprung im Leben reicht aber, denke ich. Zumal das ganze ja ein teurer Spaß ist. Unten angekommen, gab es zuerst eine kleine Pause, bevor ich das super zusammengeschnittene Video genießen konnte, zusammen mit einigen anderen aus meiner Gruppe, die gerade vom Paragliding gekommen waren. Außer dem Video durfte ich auch noch 77 Fotos mit nach Hause nehmen, die fast alle wunderschön sind. Anschließend ging es noch zum Supermarkt und dann zu unserem Hostel über eine enge Strecke mit vielen scharfen Kurven. Dort habe ich dann gemerkt, dass der Tag für mich ziemlich voll und anstrengend gewesen war. Ich hatte starke Kopfschmerzen, als wir im Hostel ankamen 😣 Die gingen dann zwar weg, nachdem ich was gegessen hatte, aber früh ins Bett bin ich trotzdem gegangen. Trotz allem war es natürlich durch das Skydiving einer der schönsten Tage meines Lebens 😍
Mittwoch, 21. Dezember
Nach dem großen Abenteuer am Vortag wollte ich es diesmal etwas unspektakulärer angehen lassen, aber auch nicht nur im Hostel rumhängen. Deswegen habe ich mich entschieden, mit Louisa aus England zusammen eine lange Wanderung zu machen, und zwar nach Anchorage (also nicht das in Alaska 😜). Hin- und Rückweg waren zusammen ca. 25 Kilometer lang. Der größte Teil dieser Strecke ist Teil eines der Great Walks von Neuseeland, sodass uns oft Wanderer mit großen Rucksäcken entgegen kamen. Wir waren auf der schönen und nicht besonders schweren Strecke insgesamt 5,5 Stunden unterwegs. Zwischendurch gab es immer wieder tolle Aussichten über das Meer, Buchten und Strände. Mit Louisa konnte ich mich die ganze Zeit sehr gut unterhalten und endlich mal richtig viel Englisch am Stück sprechen 😊 Später ging es dann noch mit einer sehr holländisch geprägten Gruppe zum Abendessen in einer Gourmetburgerbude. Die Burger dort sind riesig und es hat wegen der vielen Gäste eine knappe Stunde gedauert, bis sie fertig waren, aber dafür war die Qualität überragend. Da hat sich das lange Warten definitiv gelohnt. Danach sind wir zum Hostel zurück und dort direkt zum Pooltisch gegangen. Ich habe mit Jan zusammen gespielt. Nachdem Jikke und Tessa gegen Wouter und Louisa gewonnen hatten, durften wir gegen sie antreten und konnten das Spiel knapp für uns entscheiden 🎱🎉 Anschließend ließen wir den Abend noch am Kaminfeuer auf der Terrasse ausklingen.
Donnerstag, 22. Dezember
Morgens ging es für uns Richtung Westküste. Die Fahrt war landschaftlich sehr schön. Auf dem Weg gab es auch ein schönes Gruppenfoto mit dem Meer im Hintergrund. Einen ersten hautnahen Eindruck von der Küste bekamen wir, als wir an einem sehr felsigen und rau wirkendem Strand aussteigen konnten. Da hat das sehr windige und graue Wetter eigentlich perfekt zu gepasst. So ähnlich soll es auch in der Bretagne aussehen. Unser Ziel Westport ist sicher kein Touristenmagnet. Es war eher eine zweckmäßige Zwischenstation. Aber eine gute Brauerei gibt es dort, die West Coast Brewery. Dort habe ich dann auch an einer Führung teilgenommen. Die lief etwas anders ab, als man es aus Deutschland gewohnt ist 😅 Zunähst wurden uns die Zutaten erklärt, die man für ein Bier braucht, dann durften wir an einigen davon riechen. Und dann ging es direkt los mit der Bierprobe. Wir durften nacheinander von den sechs Biersorten, die es dort gibt - Lager, Draught, Black Beer, Green Fern, Pale Ale und Pilsner - trinken und dann noch den Caramel Apple Cider probieren. Bis auf das Black Beer und das Pale Ale hat mir alles gut geschmeckt. Zwischendurch wurden uns dann noch knapp 10 Minuten die Geräte gezeigt und erklärt, die man für die Bierherstellung braucht. Also eine sehr praktisch ausgerichtete Führung 😆🍺 Zum Abschluss gab es dann noch Hotdogs und Chips. Das war dann das perfekte Abendessen 👌 Später saß ich dann noch ziemlich lange mit Rebecca (SUI), Michael (ITA bzw. Südtirol) sowie Martin und Sven aus Deutschland zusammen. Wir haben uns über ganz verschiedene Sachen unterhalten, bevor es Zeit fürs Bett wurde.
Als nächstes erfahrt ihr, wie ich in Neuseeland Weihnachten verbracht habe und natürlich noch vieles mehr. Freut euch drauf!
Bis bald,
euer Max