Travel to the MAXimum
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Byron Bay - schöne Zeit im tiefsten Osten

Veröffentlicht: 23.04.2017

Kurz vor 19:00 ging es am Mittwochabend also weiter mit meiner Tour, die mich letztlich bis nach Cairns führen soll. Am ersten Abend stand gleich mal eine der längsten Etappen auf dem Programm und es galt, ca. 700 Kilometer bis nach Byron Bay zurückzulegen. Nach dem Einsteigen musste ich leider leicht enttäuscht feststellen, dass es bei meinem Busunternehmen kein WLAN gibt, sodass ich nicht viele Beschäftigungsmöglichkeiten hatte. Dafür gab es aber bis zu unserem ersten Zwischenstopp für alle Passagiere eine “Unterhaltung” der besonderen Art, und das ganz kostenlos. Es war nämlich eine deutschsprachige Familie im Bus – schätzungsweise aus Süddeutschland oder der Schweiz – zu der auch ein kleines Kind gehörte. Dieses Kind schaffte es tatsächlich, und das ist jetzt keine Übertreibung, zwei Stunden am Stück den ganzen Bus zusammenzuschreien, und zwar ohne Unterbrechung. Alles gute Zureden der Eltern half nichts und sämtliche Passagiere waren einfach nur genervt ohne Ende 😩 Ob die Eltern keinen Schnuller dabei hatten oder einfach nicht daran dachten, einen auszupacken, werden wir wohl nie erfahren. Jedenfalls fiel wahrscheinlich jedem ein riesengroßer Stein vom Herzen, als uns die Familie schon am ersten Zwischenstopp verließ 😃 In der Nacht konnte ich dann tatsächlich ein bisschen schlafen, bevor das Tageslicht mich am frühen Morgen wieder weckte. Von diesem Punkt an waren wir vielleicht noch 2-3 Stunden unterwegs und ich konnte ein bisschen was von der Landschaft sehen. Relativ früh kamen wir somit in Byron Bay an und ich wurde direkt von einem kostenlosen Shuttle zum Hostel gebracht. Leider war der Check-In noch lange nicht möglich, sodass ich zunächst etwas im Hostel blieb, bis ich mich an einem sommerlich warmen Tag zu einer ersten Erkundungs- und Einkaufstour aufmachte. Byron Bay ist ein extrem touristisch geprägter und daher sehr lebendiger Ort, der vor allem bekannt ist für Surfen und einen großen Strand hat. Nachdem ich endlich mein Zimmer beziehen konnte, entschied ich mich zu einem Spaziergang zum östlichsten Leuchtturm Australiens. Auf dem Weg dorthin kam ich auch am östlichsten Punkt des gesamten Festlandes vorbei. Landschaftlich ist der Weg sehr schön, mit vielen Buchten, Stränden und Klippen. Außerdem konnte ich erstmals wilde Truthähne sehen, von denen es an der Ostküste sehr viele gibt 🦃 Nach der Wanderung verweilte ich bei inzwischen stark bewölktem Wetter noch ein bisschen am Strand, bis es relativ schnell dunkel wurde. Für den Abend hatte ich mich in einem kleinen Club mit Leonie und Julia verabredet, die ich auf meiner Stray-Reise nach Hahei Anfang November kennengelernt hatte. Wieder mal zwei Deutsche, die letztes Jahr Abi gemacht haben und wieder mal zwei aus Schwaben 😉 Ich weiß nicht, woran es liegt, aber im Verhältnis gesehen kommen inflationär viele deutsche Backpacker, die ich bisher getroffen habe, aus Baden-Württemberg 😅 Jedenfalls waren wir seitdem in regelmäßigem Kontakt geblieben und freuten uns sehr, dass sich unsere Wege noch einmal in Australien kreuzen sollten. Bei einem guten, leckeren Essen ließen wir unter anderem unsere Erlebnisse aus Neuseeland noch einmal Revue passieren und verbrachten einen schönen Abend miteinander. Nach dem Abschied wurde ich dann auf dem Rückweg von einem plötzlichen Schauer erwischt, sodass ich in den fünf Minuten noch ordentlich nass wurde 😣


An Tag zwei in Byron Bay stand für mich eine Aktivität auf dem Programm, und zwar Kayak fahren mit Delfinen. Kurzentschlossen hatte ich das ganze vormittags gebucht und wurde keine Stunde später vor dem Hostel von einem Shuttle abgeholt. In erster Linie wollte ich an diesem Tag auf die Tour gehen, weil das Wetter eigentlich sehr gut aussah. Pünktlich zur Abfahrt zog es sich dann aber plötzlich zu und es begann zu regnen 🌧 Unser Guide fand das aber eigentlich ganz gut, denn er meinte: “Dolphins love rain.” Dafür habe ich das dann gerne in Kauf genommen, da mein Hauptziel natürlich war, Delfine neben mir im Meer auftauchen zu sehen 🐬 Und nass wird man ja beim Kayaken so oder so 😉 In der Nähe des Strandes galt es dann gleich in meinen Wetsuit zu schlüpfen und ich lernte den Rest der Gruppe kennen – vier Freundinnen aus den USA, die in Australien studieren. Eine sehr kleine Gruppe also – leider musste ich mit dem Guide ein Kayak teilen, sodass er mich nur von hinten fotografieren konnte und es kein Bild gibt, auf dem ich wirklich in Aktion zu sehen bin. Das war aber auch das einzige, was nicht ganz nach Plan verlief. Nach einem kräftezehrenden Start durch relativ hohe Wellen kamen wir ziemlich schnell relativ weit von der Küste weg in ruhigere Gewässer. Nach einer Weile holten wir die Kayaks zusammen und blieben erst einmal stehen, um Ausschau nach Meeresschildkröten zu halten. Leider konnten wir keine entdecken, dafür aber einen Albatross und Kormorane 🕊 Nach einigen Minuten der Weiterfahrt hielten wir dann dort, wo üblicherweise die Delfine zu sehen sind. Zunächst aber wollten sie sich nicht zeigen. Dann ging es allerdings Schlag auf Schlag. Innerhalb weniger Sekunden tauchten etwa 15 Meter von uns entfernt drei Delfine auf, während in etwas größerer Entfernung vier weitere zu sehen waren, die teilweise sogar sprangen. Die Dreiergruppe blieb eine ganze Weile in unserer Nähe und es war einfach faszinierend, diese wunderschönen Tiere so nah neben sich auf- und wieder abtauchen zu sehen 😍🐬 Somit war das Ziel der Tour schon jetzt definitiv erreicht. Auf dem Rückweg versuchten wir noch einmal kurz, die eine oder andere Schildkröte ausfindig zu machen – leider ohne Erfolg. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch das sogenannte Kayaksurfing für uns, was bedeutet, dass man so lange paddelt, bis man von einer Welle erfasst wird, und sich dann von dieser bis zum Strand treiben lässt, in der Hoffnung, dass das Kayak nicht kentert 😂 Tatsächlich ist es meinem Guide und mir gelungen, sitzen zu bleiben, während die anderen vier die letzten Meter schwimmend zurücklegen mussten 😜 Wieder an der “Basis” angekommen, gab es für uns noch einen kleinen Imbiss mit Keksen und warmen Getränken, während wir uns umzogen, bevor es dann mit dem Shuttle wieder zurück zum Hostel ging. Nach dem Abendessen kam ich dann noch ins Gespräch mit Anna, einer weiteren Abiturientin aus Deutschland, die auch die letzten sechs Monate in Neuseeland verbracht hatte, allerdings hauptsächlich auf der Nordinsel.

Meinen letzten Tag in Byron Bay verbrachte ich vormittags und den ersten Teil des Nachmittags über am Strand sowie im Zentrum. Dabei wurde ich unter anderem dreimal im Vorbeigehen von Mitarbeitern von Reisebüros angesprochen, die mir irgendwelche Touren andrehen wollten, ohne dass ich einen Preisvergleich mit anderen Anbietern hätte machen können. Ich habe sie dann jeweils zufrieden gestellt mit der einfachen Aussage: “I think I'll come back in a couple of hours”, was ich dann aber natürlich nicht gemacht habe 😜 Am frühen Nachmittag ging ich ganz langsam ein zweites Mal Richtung Leuchtturm. Ich sah mir die Surfer an, die im Meer zahlreich vertreten waren, und sah dann auf halber Strecke, von einem gut versteckten Aussichtspunkt aus, nochmal eine ganze Menge Delfine. Diesmal waren sie zwar relativ weit weg, aber ich konnte sie einwandfrei erkennen und auch sehen, wie sie teilweise meterweit aus dem Wasser sprangen 👌🐬 Nachdem ich sie eine Weile beobachtet hatte, setzte ich meinen Weg entlang der Klippen fort und kam nach mehreren Zwischenstopps bei Anbruch der Dämmerung oben am Leuchtturm an, wo sich schon viele Touristen für den Sonnenuntergang in Position gebracht hatten. Zum Glück konnte ich mir aber noch einen tollen Platz sichern und in aller Seelenruhe beobachten, wie die Sonne immer weiter nach unten sank, während es immer dunkler wurde, und dann schließlich in den Bergen verschwand 🌄Stattdessen war jetzt ein hell strahlender, fast voller Mond am Himmel zu sehen 🌕 Das waren tolle Minuten 😍 Deswegen blieb ich auch noch relativ lange dort – im Leuchtturm brannte übrigens auch ein buntes Licht – und als ich den Rückweg antrat, war es fast stockdunkel, aber ich habe ja eine Taschenlampe an meinem Handy. So kam ich dann wohlbehalten am Hostel an und traf nach dem Abendessen wieder auf Anna, mit der ich abends noch auf eine Backpacker-Party mit Pizza und Bier gehen wollte. Leider brauchte sie aber viiiel zu lange, um sich ferig zu machen, und als wir am Treffpunkt ankamen, war keiner mehr da. Es gab auch keine Nachricht 😕 Böse Anna 😅 Also Planänderung, ab in den Liquor Store, ein paar wenige Getränke besorgt und dann auf zum Strand. Dort trafen wir dann Jeremy aus Frankreich und den Einheimischen Wayne, der freiwillig in einem Wohnwagen wohnt. Mit den beiden kamen wir schnell ins Gespräch. Dabei fiel uns auf, dass sich einige Leute in unserer Umgebung etwas seltsam verhielten. Es war keine Musik oder dergleichen zu hören, und trotzdem tanzten und sangen sie wie wild auf der Wiese herum, während sie bunte, blinkende Kopfhörer auf den Ohren hatten. Wayne klärte uns schnell auf, dass das eine “silent disco” sei, bei der man gegen einen mittleren Betrag Kopfhörer mit drei verschiedenen Kanälen (Techno, Charts, Elektro) ausleihen und dann mit gleichgesinnten diese für unbeteiligte sehr seltsam aussehenden Tänze aufführen kann 😂 Während Anna sich das nicht entgehen lassen konnte, blieben wir anderen lieber zusammen an unserem Tisch sitzen und erzählten 😉 Dieser Abend war das letzte nennenswerte Ereignis für meine Zeit in Byron Bay. Am nächsten Morgen sollte es dann heißen: “Next stop Gold Coast!” Genauer gesagt Surfers Paradise. Von meiner Zeit dort und danach in Brisbane erfahrt ihr im nächsten Bericht. Eins kann ich schon verraten: Es war tierisch schön dort 😊

Bis bald 👋

Euer Max

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