Veröffentlicht: 22.04.2017
Fee Walking & Food Tour in Quito
Middle of the World
Gestern bin ich in Quito angekommen. Was mir sofort auffällt- Quito ist kalt! Und zwar richtig. Ein bekannter Taxi Fahrer von meiner Couchsurfing Bekannten Adriana sammelte mich am Flughafen auf und setzte mich bei ihr Zuhause ab. Dort abgekommen lernte ich die beiden anderen Couchsurfer kennen, die bei ihr derzeit wohnen. Beide hatten offensichtlich noch keinen Fuß vor die Tür gesetzt, dabei war der Tag schon fast vorbei. Die Wohnung war für mein europäisches Verständnis von Sauberkeit ziemlich eingedreckt und es war eiskalt, weil die Fenster nicht richtig zu gehen. In der Küche fand ich Essensreste übersät mit Schimmel und irgendwie gingen in der Wohnung viele Leute ein und aus, die offensichtlich Freunde von Adriana waren. Zum duschen konnte ich mich nicht überwinden, denn es gibt nur kaltes Wasser in der Wohnung. Das ist bei 10 Grad Außentemperatur nicht unbedingt erholsam (nachts sind hier etwa 2℃). Später traf ich mich mit Adriana und wir aßen beim Libanesen ein leckeres Abendessen. Für einen Besuch im Club fühlte ich mich nicht wirklich in der Lage und ließ mich vom Taxi wieder zuhause absetzen. Die Nacht war unruhig aber ich startete trotzdem einigermaßen erholt in den Tag.
Ich entschied mich dazu, eine Free Walking Tour durch die Altstadt von Quito zu machen. Bei diesen Touren, die es auf der ganzen Welt gibt, muss man keinen Cent bezahlen, man bekommt viele tolle Infos zur Stadt und erfährt einiges über die Kultur der Einheimischen. Wir aßen eine Menge (!) traditionelle Süßigkeiten (Ecuadorianische Schokolade, Sesambällchen und salzige Bananen sowie Feigen mit Käse um nur einige zu nennen) auf dem Local Market und bestaunten die Architektur der Kirchen. Am Ende der Tour kann man dem Guide ein Trinkgeld geben, dazu ist man aber nicht verpflichtet. Die Tour war toll, auch wenn es immer mal regnete. Später entschied ich mich für einen Ausflug zur "Mitte der Welt" - Ciudad Mitad del Mundo. Nicht umsonst heißt diese Tour so, denn man läuft im wahrsten Sinne des Wortes zwischen den beiden Erdhalbkugeln direkt auf der Äquatorline entlang. Tatsächlich hat unser Guide anhand eines Waschbeckens demonstriert, dass das Wasser direkt auf der Äquatorline direkt nach unten abläuft, ohne einen Strudel zu Bilder. Schon weniger als 1 m versetzt auf der Süd bzw Nordhalbkugel läuft das Wasser in die jeweils entgegen gesetzte Richtung ab. Das war verrückt zu sehen und liegt an den Magnetkräften der Erde. In Quito geht die Sonne übrigens auf Grund der Lage immer exakt um 6 Uhr am Morgen auf und um 18 Uhr am Abend unter. Im Schokoladenmuseuum probierten wir verschiedene Schokoladen mit Kirschen oder Maracuja sahen uns die eindrucksvollen Skunk Heads an, welche bei den Inkastämmen noch heute als Schmuck als Andenken an deren Verstorbene getragen werden (Himmel, das sind echte Menschenschädel eingekocht, zusammengeschrumpelt und mit richtigen Haaren und schrumpliger Haut!).
Am Abend kochte Adriana ein wahnsinns Dinner für mich. Es bestand aus karamellisieren Zwiebeln und ebenfalls karamellisierter Hähnchenbrust mit Reis.
Am nächsten Tag unternahm ich mit 11 anderen und einem Tourguide einen Ausflug zum Vulkan Cotopaxi, dieser liegt auf 4800m Höhe und der Gipfel ist schneebedeckt. Wir starteten 7 Uhr morgens und fuhren etwa 2 Stunden in den Cotopaxi Nationalpark. Dort begannen wir den Trip mit einem super guten Frühstück in einer Bäckerei. Es gab Pancakes und viele leckere andere Naschereien. Danach fuhren wir auf etwa 4300m und stapften den Rest des Weges nach oben. Das war ziemlich anstrengend, obwohl es nur etwa 500 Höhenmeter zu überwinden galt. Oben angekommen war es super kalt und ich war heilfroh, die Hütte zu erreichen. Dort gab es heiße Schoki zum aufwärmen und ein paar Snacks um neue Kraft zu schöpfen. Der Abstieg ging wesentlich schneller. Etwa auf halber Höhe bekamen wir ein Mountainbike und ich erlebte mein Tageshighlight. Man war das ein tolles Erlebnis, den Berg mit dem Bike runter zu fahren. So viele Glückshormone :) bei strahlendem Sonnenschein radelten wir stetig bergab bis zu einer wunderschönen Lagune. Dort gab es eine kurze Verschnaufpause und wir beendeten die Tour bei einem stärkenden Mittagessen. Ein wundervoller Tag!