Veröffentlicht: 04.08.2017
Ich bin mittlerweile seit etwas über eine Woche auf der und ein typischer Tagesablauf sah folgendermaßen aus :
Zunächst musste in Wechselschicht morgens um 6 Uhr die Hühner rausgelassen werden. Ich habe mich nach der schnellen Prozedur meistens noch wieder ins Bett gelegt und dann haben wir uns beim Frühstück getroffen. Im Anschluss stand in der Regel das Gießen der vielen Tomaten an und danach die Reihen der Himbeeren gepflückt. Meistens wurden dann noch täglich ein paar Teile der Gärten gejähtet und anderes Gemüse geerntet. Zum Wochenende galt es den Hofladen vorzubereiten.
Nachmittags haben wir meistens über der Mittagshitze frei gehabt, wo wir auch zum nahe gelegenen Cameron Lake ab und zu mal ging. Nachmittags mussten noch die über den ganzen Hof verteilten Eier eingesammelt werden und Abends bei Einbruch der Dunkelheit die Hühner wieder in den Stall zu bringen.
Bei den Mahlzeiten gab es so gut wie jedes mal etwas aus dem eigenen Garten. Neben dem täglichen Ei gab es Grünkohl in vielen Variationen und nach dem Wochenende wurden die nicht verkauften Sachen aus dem Hofladen aufgebraucht.
An einem freien Tag bin ich auf den ebenfalls nahe gelegenen Mount Aerosmith gewandert, was mich insgesamt 4-5 Stunden gedauert hat die Aussicht war wieder sehr eindrucksvoll und auf einem entfernten Berg war sogar noch Schnee auf der Spitze. Nachdem ich wieder unten angekommen bin habe ich spontan entschieden kurz in den Cameron Lake einzutauchen um mich abzukühlen.
Nach also einem zweieinhalb wöchigen Aufenthalt auf der Farm habe ich nach der Verabschiedung entschieden, weiter Richtung Tofino zu reisen. Da es nur eine Straße auf der Insel gibt, entschied ich mich zu hitchhiken, also per Anhalter, und wurde nach nur 20 Minuten aufgegabelt.
Am Nachmittag habe ich gleich entschieden eine Surfstunde zu nehmen und war dann insgesamt 3 Stunden mit Neoprenanzug im Pazifik und habe versucht zu surfen. Ein paar mal ist es mir auch gelungen auf dem Brett zu stehen und das Gleichgewicht zu halten. Am Abend habe ich noch einen Spaziergang zum Strand gemacht und dort den Sonnenuntergang nach einem anstrengenden Tag angeschaut.
Am nächsten Tag habe ich eine Unterkunft auf eine abgelegenen Insel namens Meares Island gebucht, die nur eine 5 minütige Bootsfahrt von Tofino entfernt war. Zunächst habe ich noch jemanden aus dem Hostel getroffen mit dem ich gemeinsam mit seinem Mietwagen nach Ucluelet gefahren sind, um uns dort an der felsigen Küste des Pazifiks zu wandern, was ebenfalls einen schönen Ausblick geliefert hat.
Am Nachmittag sind wir zusammen auf Meares Island gefahren und sind dann den Lone Cone hochgewandert. Diese Wanderung war die bisher anspruchsvollste, die ich bisher gemacht habe. Neben dem zunächst sehr schlammigen Abschnitt wurde es nach einer halben Stunde sehr steil und man musste teilweise ein wenig klettern über Stämme und an Seilen. Nach 2 Stunden haben wir 730 Höhenmeter überwunden und die Mühe hat sich gelohnt: Die Aussicht war atemberaubend und auf Wolkenhöhe! Neben den Überblick über Tofino konnte man ebenfalls die vielen kleinen Insel rund um Vancouver Island sehen.
Nach einem ebenso schwierigen Abstieg haben wir uns auf unser Abendessen gefreut und mussten zunächst schmunzeln über das was in der Küche vor sich gingen. Denn so manche konnten nicht einmal die einfachsten Mahlzeiten wie Spaghetti mit Tomatensauce zubereiten. Unsere jedoch hat sehr gut geschmeckt.
Am nächsten Morgen haben wir eine frühe Fähre zurück nach Tofino genommen und haben uns dort noch ein wenig den Markt angeschaut. Im Anschluss bin ich mit einer Kanadierin, die nach Victoria fahren wollte mitgefahren da ich dort auch noch hinwollte. Doch leider waren alle Unterkünfte dort ausgebucht und ich habe einen Zwischenstopp bei der Farm eingelegt und habe dort noch einmal eine Nacht übernachtet. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging es dann wieder per Anhalter zur Fähre in Nanaimo und ich hatte wieder Glück musste nur 20 Minuten warten. Nach einer knapp 2 stündigen Fährfahrt bei schönem Wetter bin ich wieder auf Festland angekommen. Dort wollte ich noch wieder nach Vancouver, da ich noch ein wenig die Umgebung, sowie Teile der Stadt anschauen wollte unterkommen konnte ich bei einem alten Bekannten, den ich bei meinem letzten Aufenthalt in Vancouver getroffen habe.
Am nächsten Morgen habe ich gleich einen Bus zu dem sogenannten Grouse Mountain zu machen, um diesen hoch zu wandern. Dieser Weg sollte kein leichter sein und er war steinig und schwer. Sehr steil und mit einer Dauer von ca 1,5- 2 Std empfohlen. Ich habe jedoch nur 1 Pause gemacht und habe die 800 Höhenmeter innerhalb einer Stunde geschafft. Oben angekommen war die Aussicht jedoch aufgrund der Waldbrände in Britisch Kolumbien sehr ernüchternd, da der Rauch die Durchsicht verhinderte. Es gab auf dem Gipfel verschiedene Möglichkeiten sich zu stärken und dazugehörten neben einem Café, einem Restaurant auch ein Stand, wo man "Beavertail" essen kann. Dies ist ein kanadisches Gebäck welches entweder mit Zimt, Nutella oder Ahornsirup gegessen werden kann.
Auf dem Berg gab es noch weitere Attraktionen, wie etwas über die Geschichte des Berges zu erfahren, die oben wohnenden Grizzly Bären anzusehen, die in ihrer Kindheit gerettet wurden und einer Art Baumfällershow mit unterschiedlichen Disziplinen.
Runter vom Berg ging es dann per Gondola, da eine Wanderung aufgrund von Sicherheitsbestimmungen verboten war.
Am nächsten Tag bin ich mit ein paar anderen Deutschen nach Whistler gefahren. Zusammen haben wir uns einen Mietwagen geteilt und sind unterwegs bei den Shannon Falls und den Brandywine Falls abgehalten. Jeder war auf seiner Art besonders aber auch hier war die Sicht durch den Rauch beschränkt.
In whistler angekommen haben wir uns ein wenig den netten Ort angeschaut und hatten Glück dass hier Bauernmarkt war und sind dort ein wenig rumgeschlendert. Danach sind wir durch den nahegelegenen Park spaziert und im Anschluss zu einem Badesee, indem wir gleich ein kühles Bad genommen haben. Auch die Rückfahrt verlief ohne Probleme, jedoch war der Trip aufgrund des Rauches nur halb so lohnenswert.
Am Abend habe ich noch mit meinem Bekannten und seinen Freunden bei leckerer Pizza noch ein Feuerwerk angeschaut.
Am Anfang wollte ich am nächsten Tag nach Squamish, einem weiteren Ort ebenfalls nördlich von Vancouver liegt, um wandern zu gehen, doch der Rauch hält immer noch an, auch noch in den nächsten Tagen, sodass eine Wanderung nicht lohnenswert wäre. Stattdessen habe ich nur ein wenig Organisatorisches gemacht und neben Sport den Tag eher ruhig verbracht.
Den darauffolgenden Tag bin ich mit dem Bus zu dem Lynn Canyon gefahren, welcher ca 1 Stunde von der Innenstadt entfernt war. Dies war nämlich die günstigere Alternative als zur Capilano Suspension Bridge, welches eine Hängebrücke war. Hier konnte man auch eine Hängebrücke überqueren und ein wenig spazieren gehen, was mich ein wenig an den Westerberg erinnerte. Im Anschluss bin ich unterwegs auf der Busfahrt um zu einer deutschen Bäckerei zu gehen um endlich mal wieder gutes deutsches Brot in der Hand halten konnte. Dann bin ich noch zu dem Ahornsirup Shop gegangen, um meinen Kollegen noch einmal wieder Hallo zu sagen, mit den ich im April wenn auch nur für 3 Tage zusammen gearbeitet habe.
Am darauffolgenden Tag bin ich ebenfalls wieder zu einem Bauernmarkt gefahren, der jeden Samstag stattfindet und viele unterschiedliche Anbieter haben verschiedene Produkte und auch probiermöglichkeiten angeboten. Am Abend hat noch einmal ein weiteres Feuerwerk stattgefunden, welches noch beeindruckender war als das Vorherige.
Am Sonntag fand die Pride Parade statt, die insgesamt über 2 Stunden gedauert hat. Dies ist ein Gedenk-und Demonstrationstag von Schwulen, Lesben und Transgendern und es wird für die Rechte und Akzeptanz in der Gesellschaft dieser Gruppen gefeiert. Nach der Parade habe ich mich noch mit den Freunden des Bekannten am Festivalgelände nahe des Strandes getroffen und haben uns dort ein wenig umgeschaut, ehe es dann für mich am späten Nachmittag ins Fitnessstudio ging. Am Tag danach bin ich ein bisschen durch die Stadt spazieren gegangen und habe mir noch einmal die verschiedenen Stadtviertel in der Innenstadt zu Fuß angeschaut und war insgesamt 3 Stunden unterwegs. Neben weiteren Vorbereitungen zur baldigen Abreise war auch dieser Tag ein eher ruhiger Tag.
Am letzten Tag in Vancouver habe ich noch meinem Bekannten geholfen die Wohnung aufzuräumen und das Essen vorzubereiten: Zu meinem Abschied sollte es noch einmal typisch argentinisch Empanadas geben: Es waren Teigtaschen, die mit einer Fleisch-Gemüse Mischung gefüllt waren und diese haben wir am Spätnachmittag zusammen mit den Freunden noch einmal gegessen bevor es für mich zum Flughafen ging. Nach der Wartezeit und am Flughafen und dem verspäteten Abflug aus Vancouver aufgrund von Kofferproblemen habe ich versucht auf dem Flug zu schlafen und so verging die 4-5 Stunden Flugzeit hoffentlich schneller....