Veröffentlicht: 15.04.2024
Der Tag beginnt mit einer sehr schönen Strecke bergauf. Zwei kleine Orte liegen auf dem Weg (Duacetto und Ferrano) und nur vereinzelte Höfe in malerischer Landschaft. Dann folgt ein 10 Kilometer langer Weg durch den Bergwald. Und hier wieder das Problem von gestern: unbrauchbare Markierungen, unzureichende Beschreibungen im Wanderführer und Google-Map, das völlig verrückt spielt. Eine persönliche Orientierung ist hier nicht mehr möglich. Ich versuch's mit GPS, muss es aber noch einmal neu runterladen, mittlerweile gibt es aber keinen Internetempfang mehr.
Ich denke nun ernsthaft darüber nach, hier zu nächtigen. Aber dann entscheide ich mich, wieder zurückzugehen, bis zur etwa 10 Kilometer entfernten Bushaltestelle, und den Bus zu nehmen. In Consuma gibt es das Hotel, das im Führer angegeben nicht mehr, es wurde vor 2 Jahren geschlossen. Die örtliche Pilgerherberge ist ausgebucht. Ich sehe mich im Geiste erneut schlafend im Freien, da kann der Wirt doch noch nach mehreren sanften Versuchen eine etwas sonderbare Dame überreden, mich in ihrem Zimmer übernachten zu lassen.
Acht Pilger*innen an einem Tisch, bekocht vom Herbergswirt, kann für eine sehr heitere Stimmung sorgen. Und alle (außer mir allesamt erfahrene Pilger) hatten dasselbe Problem im Wald. Jeder konnte seine persönliche Heldengeschichte erzählen und jeder war froh, irgendwie angekommen zu sein.