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15. Tag Valfabbrica: und der Abschied vom Eremo

Veröffentlicht: 28.04.2024


Bevor man beim Weggehen durch das Tor der Einsiedelei tritt, ist es Tradition, dass die Gastgeber den Pilgern den Segen geben. In einem Gebet bitten sie den heiligen Franziskus, er möge uns auf dem Weg zur Seite stehen. Ich muss gestehen, das hat mich zu Tränen gerührt. Ein Grund für mich, noch einen Blick auf das Eremo und den gestrigen Abend zu werfen.

Die Fortführung einer besonderen Tradition

Mit dem Weggehen der letzten Einsiedler hat es sich ein Verein zur Aufgabe gemacht, die Aufnahme von Pilgern im Eremo di San Pietro fortzuführen. Dazu kommen jeweils für 2 Wochen im Wechsel Ehrenamtliche herauf, um die Pilger zu verpflegen und eine alte Traditionen weiterzuführen. 

Ich hielt es für einen Scherz, als man uns ankündigte, man würde uns die Füße waschen. Um 18.00 Uhr läuten tatsächlich die Glocken. Alles versammelt sich in der Kapelle und die Gastgeber waschen nach einem festen Ritual und einem Gebet uns Pilgern zur Ehrerweisung die Füße. Ein Akt, der bereits im Alten Testament erwähnt ist und in der Katholischen Kirche noch am Gründonnerstag praktiziert wird.

Geschieht es an einem selbst, bekommt das Ritual eine neue Bedeutung. Wir sind davon alle tief berührt. Anschließend werden wir sehr gut bekocht bekocht und liebevoll verwöhnt.

Und was sonst noch war

Die 22 Kilometer verlaufen heute überwiegend auf schmalen Pfaden und sehr abwechslungsreich. Die letzten drei Stunden werden dominiert vom Lago di Valfabbrice. Es ist ein Stausee, der sich fjordartig und lang durch das Tal zieht. Immer wieder, alle paar Kilometer, haben wir ihn beim Abwärtsgehen im Blick, und immer wieder in anderer Form.

Alle Pilger*innen laufen heute morgen (nach dem Segen) alleine los, unterwegs treffe ich mit zwei von ihnen zusammen und wir gehen den Rest des Weges gemeinsam. Und natürlich ist das Hauptthema der gestrige Abends. Er hat den heutigen Tag im wahrsten Sinn des Wortes überstrahlt.

Das Abkommen an unserem Ziel, Valfabbrice, hat für uns keine allzugroße große Bedeutung. Der Ort hat eine kleine Altstadt, ist aber nicht so reizvoll, wie wir es von den anderen Städten der letzten beiden Wochen gewohnt sind. Und wir haben unser großes Ziel vor Augen: Morgen geht es nach Assisi. Leider habe ich noch keine Unterkunft gefunden, denn es ist dort alles voll. Mal sehen, was wird.


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