Veröffentlicht: 04.06.2017
1. Juni 2017
im grunde genommen haben daten ja nicht wirklich eine bedeutung. es ist, was man den tag über gemacht hat, was den tag mehr oder weniger abenteuerlich, interessant, erinnerungswürdig oder halt langweilig macht. trotzdem ist der erste juni speziell. die ganze zeit über habe ich mich hier schwer getan. ich hatte das heimweh, den kulturschock, das klima, das essen und das fehlen der familie, das fehlen von andi unterschätzt. darum symbolisiert dieser erste juni so gesehen den tag, an dem die J-monate beginnen. in der schule ist das jeweils der beginn der schlussphase, stressig oder ruhig, kommt jeweils auf die klasse an. Und ob noch stundenplanänderungen anstehen, neue schüler kommen etc. immerhin kann ich dieses jahr sagen, dass ich überhaupt keinen stress in dieser hinsicht verspürt habe. aline hat es selbständig gemacht und gehört habe ich nichts, was ich immer als gutes zeichen deute. von jetzt ab, nein schon seit meinem geburtstag eigentlich, sind es weniger tage bis zum ende meines ecuadorabenteuers als bis zum anfang. danach beginnt das abenteuer florida, mit familie. ich freue mich sehr drauf und hoffe, wir haben keinerlei weit auseinanderliegenden vorstellungen betreffend des programms.
so. jetzt aber zu heute. Minga. das bedeutet so viel wie gemeinwerk. die comunidad tawasap hat sich morgens um acht - so früh war ich noch gar nicht da - versammelt, appel gemacht und dann bis halb fünf gearbeitet. bühnenbretter sind mal draufgelegt, vor allem aber sind die beiden dachträger oben. wie und was der reihe nach, das erzähle ich gar nicht. einfach wieder mal die feststellung, dass die bauleute, welche ich kenne, z. B. Tschara, bommli, bruno und buschi entweder ganz schnell davongelaufen wären oder die organisation in die hand genommen hätten. käme allerdings nicht gut an. die arbeiten hier so. und ich kann mich da problemlos anpassen. ist viel gemütlicher, du weisst einfach nicht immer, was als nächstes kommt, sonst würdest du ja mehr tun. aber, damit kann ich leben.
schaut euch die fotos an, die sagen mehr als worte in diesem fall. Ich hoffe, die w-lan kapazität lässt ein paar bilder zu innert nützlicher frist.
morgen gibts wieder ein minga. 7.30 Uhr ist appell (bin gespannt). ziel ist, 1000 pflanzen zu setzen. ideales wetter wäre regen. wäre mir voll egal, würde mich verschiffen lassen mit dem ziel, am abend wieder trocken zu werden. allerdings wäre dann meine hauptaufgabe etwas schwierig zu gestalten. fotografieren und dokumentieren. erstens für meinen bericht und zweitens möchte ich ein reporterteam gluschtig machen, hierher zu kommen und über diese traditionelle und innovative comunidad eine reportage zu machen. es gibt viele interessante aspekte zu entdecken, aufzudecken und ich hoffe, irgendein dokumenterfilmer erkennt das potential der story.