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Vielleicht - vielleicht auch nicht oder eben Air Madagaskar

Veröffentlicht: 16.09.2016

Unser Flug in Richtung Masoala Regenwald für unser Trekking sollte am 13. September stattfinden. Die Flugzeit wurde mehrfach verschoben. Zuletzt wurde die Flugzeit am Vorabend auf 6.00 VORverschoben (statt zuletzt 6.30). Also stehen wir um drei Uhr auf und sind um 4 Uhr am Flughafen. Wie letztes Mal hat der Checkin auch jetzt noch nicht geöffnet und wir müssen warten. Wir wurden bereits vorgewarnt, dass viele Leute auf den Flug wollen, da der letzte annulliert wurde und die Leute nun schon 3 Tage auf den Flug warten. Irgendwann gehts dann los und alle stürmen zum Checkin Schalter. Wir sind nicht die ersten aber im guten ersten Drittel. Es dauert ewig bis überhaupt mal etwas passiert. Dann kommt eine Dame an den Schalter und sagt etwas auf madagassisch. Sofort ist ein einziges Gewusel vor dem Schalter und alle rufen auf die Dame ein und diskutieren. Wir ahnen schon, das wohl wieder was schief geht mit dem Flug. Eine junge Dame vor uns erklärt uns, dass der Flieger der eigentlich kommen sollte nicht einsatzbereit ist und deswegen ein Kleinflugzeug kommt. Dort haben aber nur 15 Personen Platz. Ihr könnt euch vorstellen, was nun abging. Jeder wollte bei den ersten sein. Irgendwann sind ein paar eingecheckt und ich habe mich gut durchgeschlagen und stehe am Schalter, Pässe und Tickets darauf. Wir, als Ausländer haben es zusätzlich schwer, uns gegen die Madagassen durchzusetzen. Eine Dame mit Familie, welche klar hinter uns war, versuchte sich vor uns zu drängen und hat natürlich auch die anderen Madagassen versucht zu überzeugen, dass sie vor uns waren. Die Dame am Schalter wirkte verunsichert, tippte was in den PC holte eine Kollegin. Es wird weiter in den PC gestarrt, Namen auf einen Zettel geschrieben und Sitzplätze dazu. Ich schaue auf den Zettel, zähle durch und kapiere: sie haben jetzt schon zuviel eingecheckt. So ist es dann auch: Eine Nonne mit einem Kind, welche bereits eingecheckt waren, wurden wieder ausgechecht und das bereits geladene Gepäck wieder herausgeholt. Alle anderen standen da wie bestellt und nicht abgeholt. Mittlerweile war bereits 6 Uhr vorbei. Irgendwann war dann definitiv klar, dass kein Flug mehr geht und auch nicht, wie irgendwann zwischendurch mal mitgeteilt am Nachmittag. Wir werden alle in ein von der Fluggesellschaft bezahltes Hotel verfrachtet - bei Vollpension inkl. Getränke. Man hofft, dass man für den nächsten Tag einen Flieger bekommt. Wir fahren daraufhin ins Reisebüro und besprechen die Optionen. Ob ein Flug am nächsten Tag geht, werden wir erst am späten Nachmittag wissen. Der reguläre Flug vom übernächsten Tag, dem 15. ist auch keine Option da bereits voll. Nun gut, wir hoffen auf den Flug am nächsten Tag und besichtigen die ehemalige Königssitz Ambohimanga von wo aus man einen schönen Überblick über die Stadt hat. Auf der Rückfahrt erreicht uns dann das Telefonat: es wird kein Flug am nächsten Tag stattfinden, jedoch wird die Fluggesellschaft uns mit Prio auf den 15. buchen, also dem übernächsten Tag auf den Flug, der eigentlich schon voll ist. Ok, das heisst nochmals einen Tag in Tana verbringen und zwei Tage weniger Trekking. Schade, aber wir werden es überleben. Also machen wir am 14. September eine Rundfahrt durch Tana, sehen uns noch den Königinnenpalast an sowie diverse Regierungsgebäude. Wir lassen uns auch nicht nehmen, die berüchtigten Treppen von Tana zu durchlaufen. Hier herrscht dichtes Marktgedränge und sehr hohe Diebstahlgefahr. Uns fällt auch auf: wir sind wieder einmal die einzigen Weissen hier. Wir haben aber ausser meiner kleinen Kamera rein gar nichts dabei und kommen somit gut durch und möchten es nicht missen. Auch dies war sehr eindrücklich und wir hatten ein paar nette Begegnungen... Ausserdem besichtigen wir noch eine Handwerksstatt wo aus alten Fässern und allerlei Blechen kunstvolle Stühle und Gegenstände hergestellt werden. Sogar Weihnachtsdeko wie Schlitten und Schneemänner! Unglaublich, was die alles in 100% Handarbeit herstellen. Irgendwie geht der Tag in Tana dann auch rum und wir fahren ins Büro der PRIORI um zu fragen, um welche Zeit denn nun der Flug für den nächsten Tag angesetzt ist. Doch welch grosse Ernüchterung: Wir werden wieder nicht fliegen können. Der nächste Flug wäre dann erst Samstags und somit zu spät für das Masoala Trekking. Und ausserdem immer noch unsicher. Wir werden auf den Boden der Tatsachen gestellt: Aus dem Masoala wird nichts für uns. Dabei hatten wir uns doch so darauf gefreut, besonders auch auf die Bucht und die paar Ausruhetage in einem wunderschönen Marineschutzgebiet. Wir sind erst einmal geplättet. Man schlägt uns alternativ ein anderes Regenwaldreservat etwas nördlicher vor. Wir brauchen erst eimal ein paar Minuten um dies zu verdauen und uns die Alternative anzuschauen. Diese ist definitiv auch sehr interessant, jedoch um einiges anstrengender als der geplante Masoalatrek. Mit unseren Knieproblemen und meiner momentanen, heftigen Erkältung, mit der ich mich grade herumschlage, ist dies dann vielleicht doch etwas viel bei dem Klima. Wir kürzen das vorgeschlagene Programm zusammen und entscheiden uns am Samstag dorthin zu fliegen (mit der neuen, zuverlässigeren Fluggesellschaft), dort ein 3 Tages Trekking zu unternehmen und am Mittwoch wieder zurückzufliegen. So können wir dann den Rest des Programms wie geplant durchführen und sind sogar noch einen Tag früher auf unserer Erhohlungsinsel am Ende unserer Ferien. Aber wie mühsam das doch für alle ist: Demotivierend und nervenaufreibend für uns, Anstrengend für das Reisebüro PRIORI, welches immer wieder das Programm anpassen muss, Hotelreservierungen stornieren und neue anfragen... Zum K...!, diese Air Madagaskar!!!

Antworten (1)

Stefan
Ihr Armen Traveller. Madagaskar mit Tourplanung und wenig Zeit? schlechte Idee. Das hat sich seit etlichen Jahren noch nicht geändert und ist irgendwie auch gut so. Thailand und co. sind für das Gejammer wohl passender.

#madagaskar#air_madagaskar#antananarivo