Lukas' Reiseblog
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Woche 11: Von Fjorden, BFGs und kleinen Entdeckern in Sportschuhen

Veröffentlicht: 11.04.2019

Hallo von einem, dem die Bunte-Socken-Industrie am Herzen liegt. Hier in Neuseeland sind rosa-hellblaue Socken mit Schafen drauf der letzte Schrei. Bei mir zumindest.

Zuallererst ist es echt schade, Timo, dass wir nicht mit der Hochschule zum Wasen können. Ich weiß aber, dass du dein Bestes gegeben hast. Jetzt machen wir halt was zu zweit. Window Color auf Steffens Auto oder so.

Grad ist mir auch danach, mich über etwas zu beschweren.

Ich könnte in Neuseeland mittlerweile ein Buch mit dem Titel Probleme eines BFG* schreiben. Die niedrigen neuseeländischen Duschköpfe und die nicht allzu hohe Kofferraumklappe des Vans spielen mir beispielsweise oft übel mit. Die Kofferraumklappe ist echt mies, da kann ich nicht aufrecht drunter stehen, sodass ich am Ende des Trips wahrscheinlich ne Beule fürs Leben von dem Ding habe.

Auch Tunnel zu Stränden oder die Betten in Hostels sind nicht für meine Größe gemacht. 1,92 zu sein ist hier nicht immer geil. Außer du bist Rugbyspieler, aber die leben hier gefühlt auch in ihrer eigenen Welt.

Diese Woche waren wir bei Milford Sound, einem Fjord im Westen der Südinsel. Haben dort eine Bootstour gemacht und ich denke, dass ich nicht viel dazu sagen muss. Die Bilder sprechen für sich. Sie rufen alle: Imposant.



Am Folgetag sind wir mit dem Auto von Milford Sound zurückgefahren. Die Strecke dorthin ist nämlich eine Sackgasse. Entlang der Straße haben wir viele kleinere Walks gemacht. Einmal meinte Glocki, dass er gerne irgendwann einen actionreichen Walk machen würde. Sein Wunsch sollte erfüllt werden. Der nächste Weg, den wir gegangen sind, war zuerst total verschlammt und überschwemmt.


Da musste Glocki seine Schritte genau setzen, denn er trug nur Turnschuhe und die sollten nicht komplett dreckig werden. Das hat er sogar ganz gut geschafft. Meine wasserdichten Wanderschuhe sahen am Ende schlimmer aus. Lag aber vielleicht auch daran, dass es mir am Ende zu doof war und ich einfach überall durchgestapft bin.


Das Highlight des Weges war eine Hängebrücke über einen reißenden Fluss. Ich übertreibe nicht, der war ziemlich wild.

Die Brücke bestand aus einem Stahlseil zum darauf Laufen und zwei Stahlseilen über Hüfthöhe, zum Festhalten. War echt nicht ohne, wenn man da mit den Füßen den Halt verloren hätte, wäre man am Arsch gewesen.


(Bilder auf denen die Brücke nicht so gefährlich aussieht, gibt es auf Anfrage.)

Freitag hatte ich Geburtstag. Wir haben an dem Tag eine Bootstour beim Doubtful Sound gemacht, ein anderer Fjord. Es war auch dort sehr lohnenswert, sich das Panorama vom Boot anzuschauen. Kurz vor Schluss der Fahrt haben wir sogar Delfine (richtig große) ganz nah am Boot gesehen. Sehr gelungener Tag.



Als wir danach Bier eingekauft haben, hat mir sogar die Verkäuferin gratuliert. Schon krass, wenn es sich in ganz Neuseeland rumspricht, dass man seinen Ehrentag hat. Hater würden sagen, sie hat nur mein Geburtsdatum auf dem Reisepass gesehen. 

Außerdem hatte ich Dank Zeitumstellung 35 Stunden Geburtstag.😌

Abends sind wir nach Queenstown gefahren, der Partyhochburg hier. Das hätte eigentlich ziemlich gut gepasst, aber irgendwie war der Abend nicht vollkommen erfolgreich. Wollten eigentlich im Hostel vortrinken, dort Leute kennenlernen und dann Abfahrt.

Leider kamen wir erst um halb 10 an und im Hostel durfte man nichts trinken, also auch kein Vorsuff in nem Gemeinschaftsraum oder so. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Gleich loszugehen war dann auch stressig.

So oder so hätte ich aber gerne mit meiner Familie und meinen Freunden gefeiert.

Kann es gar nicht so genau beschreiben, was in mir vorging. Ich war ja nicht allein, sondern hatte Glocki. Ich glaube, dass man an seinem Geburtstag ein Stück weit sensibler ist. Wenn man nicht mit seiner Familie und seinen Freunden feiern kann, wird einem die Entfernung richtig bewusst und man beginnt Zuhause zu vermissen. Und wenn der Abend dann auch noch anders läuft als geplant, ist die Partystimmung schnell im Keller.

Zum Glück war die restliche Zeit in Queenstown und Umland sehr geil.

Am Montag hatten wir eine kranke Wanderung auf den Roys Peak. Es ging einmal 1228 Höhenmeter hoch und wieder runter. Insgesamt 16 Kilometer Strecke. Das war irgendwann kein Spaß mehr.😄

Aber der Blick war es definitiv wert. Zunächst erreicht man den sogenannten Instagram-Point des Roys Peak. An diesem Punkt stehen wahrscheinlich 2/3 aller Touristen, die Neuseeland besuchen und einigermaßen sportlich sind. Da musste man fürs Foto sogar anstehen. Verrückt.


Zur Spitze ging es nach dem Instagram-Punkt noch eine halbe Stunde steil bergauf. Oben war es gigantisch.


Während der Wanderung haben wir Morgan, ein Mädchen aus den USA, kennengelernt und haben quasi das ganze Ding mit ihr gemacht.

Die Unterhaltung auf englisch zu führen war kein großes Problem für uns. Ich konnte alles ausdrücken, was ich mitteilen wollte. Und sogar relativ problemlos.

Die englische Omi, mit der ich mich auf dem Campingplatz bei Milford Sound so gut unterhalten habe, wäre stolz auf mich. Gut, das ist sie eh.

Wir haben uns mit Morgan in Queenstown nochmal in ner Bar getroffen. Obwohl wir alle ko waren, wurde der Abend echt cool.

In Queenstown haben wir auch einige Action-Aktivitäten gemacht. Dafür ist Queenstown auch bekannt, wenn du Adrenalin willst, gibt es dort unzählige Möglichkeiten.

Eine Art Go-Kart (genannt Luge) auf dem Bobs Peak und Jetboat fahren auf dem See.

Außerdem haben wir auf nem Fluss geraftet, was richtig viel Spaß gemacht hat. Wir haben als richtige Draufgänger natürlich die "harte" Tour gewählt und das war auch gut so. Es war einiges los auf dem Fluss aber nicht, das uns überfordert hätte. Genau das richtige Maß. Wobei es, je nach Stelle, kein Spaß gewesen wäre, aus dem Boot zu fallen.

Während des Raftings hatte ich aber wieder ein Problem als BFG*:

Die Hose des Wetsuit war mir zu kurz. Normalerweise sollte sie die Neopren-Schuhe überlappen, damit kein Wasser reinkommt. Leider ging die Hose bei mir nicht über Schuhe, wenn ich saß. Das habe ich leider erst im Boot gemerkt, deshalb hatte ich während des ganzen Raftings eiskaltes Wasser im Neopren-Schuh. Nicht so angenehm. Da hat’s auch nicht geholfen, dass der Schuh außen wasserabweisend war.😄

Ein weiteres Highlight in Queenstown war die Fearfactory, eine Art Gruselkabinett. Laut eigener Aussage das gruseligste Kabinett der Welt. An dem Abend haben wir Max und Willy in Queenstown getroffen und zu viert war das Erlebnis noch witziger.

Die Fearfactory war in der Folge wirklich furchteinflößend. Mies war zuerst, dass man ankreuzen musste, vor was man Angst hat. Und ganz ehrlich: da hätte man alles ankreuzen können. Von Clowns über große Spinnen bis hin zu Falltüren im Boden war alles dabei. Dadurch konnte man sich natürlich viel plastischer vorstellen, was einen erwartet. Die Räume, durch die wir wandeln mussten, waren stockdunkel, immer wieder aufblitzendes Licht mit irgendwelchen gruselig verkleideten Leuten und am härtesten waren die Hände, die dich immer von hinten oder an Engstellen, die man passieren musste, befummelt haben. Willy und ich hätten uns fast in die Hose gemacht.😄


Danach war der Abend auch noch richtig lustig. Sehen uns in Deutschland wieder, Jungs.💪

Irgendwie hätte ich mittlerweile ehrlich gesagt gerne mal wieder einen Strandtag. Einfach am Strand chillen und sonnen. Leider ist es dafür in Neuseeland aktuell zu kalt. Fürs Wandern ist gemäßigteres Wetter aber besser. Also wie immer Vor- und Nachteile...

Ich habe auch noch was Wichtiges heute. Der Fußballverein meines Kumpels Hotz braucht Unterstützung bei der Anschaffung eines neuen, modernen Rasenmähers. Ihr könnt gerne etwas spenden, dem Verein ist aber auch schon sehr geholfen, wenn ihr über Facebook oder übers Internet Fan werdet. Unterstützung, ob finanziell oder nicht, wird gerne gesehen und wer sich weigert, muss sich mit Hotz und mir zum Ackerkampf treffen!

Link zur Projektseite:

https://vb-stutensee-weingarten.viele-schaffen-mehr.de/maeher


Um den Kreis am Ende zu schließen: Timo es war ein gemeiner Witz, dass es mit den Wasenkarten nicht geklappt hätte. Wäre echt schade gewesen, wenn die anderen ohne uns hätten gehen müssen. Ist ja zum Glück nicht so. Zur Strafe für diesen Streich, müsstest du meiner Meinung nach in deinem Maffeo-Trikot in den Bus einsteigen. #philipplahminschlecht

Bei Window Color auf Steffens Auto wäre ich aber trotzdem dabei.

gez. Baumann

*Big Fucking German

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