Lukas' Reiseblog
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Finale Teil 1: Von einem der auszog um... was laberst du?

Veröffentlicht: 19.04.2019

Hallo zum Finale Furioso.

Beim Schreiben habe ich mir einige Fragen gestellt. Wie bekomme ich meinen finalen Blog furios?

Wie blickt man auf seine Reise zurück? Was war wichtig und was hat mich lisamäßig verändert? Ich habe im Folgenden versucht, auf unterhaltsame Weise Bilanz zu ziehen. Hoffe das hat geklappt.

Danken möchte ich Glocki, aber keine Ahnung für was. Einfach für alles😄

Wie kam es zum obigen Titel?

Ich wollte diesen Blog "Von einem der auszog, um..." nennen. Ein gutes Ende für diesen Satz ist mir aber nicht eingefallen. Deshalb habe ich über Instagram meine Freunde gebeten, den Satz passend für meine Reise zu vervollständigen. Es kamen echt coole Vorschläge. Danke an alle, die mir selbst bei sowas kreativ aushelfen.

Am besten war aber Erics Reaktion. Er hat nur "Was laberst du?" geantwortet und wollte damit wohl sein Missfallen über mein Bloggergetue zum Ausdruck bringen. Das fand ich witzig, weil er gerne pöbelt und ich mich zum Glück selbst nicht so ernst nehme.

Mir hat auch die Ehrlichkeit gefallen, wenn du was dumm findest, dann sag das ruhig, Bruder.

Was gibt es Bemerkenswertes, von unserer letzten Woche in Neuseeland?

In der zwölften und abschließenden Woche waren wir viel in Küstengebieten mit weißen Stränden unterwegs. Zuerst im Abel Tasman Nationalpark, in dem wir unter anderem Kayak gefahren sind. Habe dabei teilweise einen Zickzackkurs gesteuert, die Österreicherin, mit der ich das Boot geteilt habe, hat es mir aber verziehen. Vom Kayak und von den Aussichtsplattformen aus, macht der Nationalpark echt was her:


Das obige Bild könnte einigen von euch bekannt vorkommen. Wobei hier Original und verbreitete Version schon weit auseinander driftet.😄
Dies ist der Wharariki Beach, den ihr wahrscheinlich schon als euren Bildschirmschoner bei Windows gesehen habt. War auch bei wolkigem Wetter überwältigend. Hier die Windows-Version

Kayakfahren ist übrigens ein toller Zeitvertreib. Es macht so viel Spaß, dass wir es morgen in Kaikoura, dem Gebiet das wir aktuell bereisen, nochmal machen werden.
Mittlerweile ist es bei uns eher Herbst und die Tage sind nicht mehr ganz so warm aber selbst jetzt ist diese Küstenregion noch überragend. In einem heißen Sommer muss das hier schlichtweg das Paradies sein.


Neben Aktivitäten auf dem Wasser ist die Küstenregion Kaikoura bekannt für ihre vielfältigen Möglichkeiten, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.

Es gibt zum Beispiel Bootstrips, bei denen man Wale und Delfine von Nahem sehen kann. Da waren Glocki und ich selbstverständlich am Start.

Einen Pottwal haben wir auch gesehen, die Viecher sind riesig. Delfine haben sich leider keine blicken lassen.

Die Fahrt war auch insofern intensiv, als dass unser Boot durch den Seegang heftig auf und ab ging. Wie eine dauerhafte Achterbahnfahrt. Man konnte irgendwann verstehen, wieso die Guides am Anfang Seasickness-Tabletten verkauft haben. Irgendwann haben einige Leute um uns herum angefangen, in ihre Spuckbeutel zu kotzen. Man kann sich Seekrankheit glaube ich nur schlecht vorstellen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Ich bin da zum Glück nicht anfällig, aber wie die Leute hier sofort blass wurden, sich kaum auf den Beinen halten konnten und wirklick dauerhaft brechen mussten, war wirklich erbarmenswert. In diesem Zustand will man einfach nur zurück aufs Land, egal wie viel die Fahrt gekostet hat. Glock hat irgendwann erstmal sein Vesper ausgepackt. Wahnsinn. Magen aus Stahl.😂

Ich wurde zum Glück von der Seekrankheit verschont, weshalb mein größtes Problem war, dass keine Delfine unterwegs waren. Aber das ist eben so. Wer sicher sein will muss in den Zoo gehen.



Ein weiteres Highlight in Kaikoura war es, kleine Seehunde in ihrem natürlichen Lebensraum anzuschauen. Man konnte zwischen ihnen rumlaufen und war ganz nah dran. Berühren ist natürlich verboten, aber man kennt ja die Touris...

Den Babyseehunden könnte ich den ganzen Tag beim Spielen zusehen.



Ansonsten will ich gar nicht mehr so viel über Woche 12 erzählen, sonst wird das hier überbordend.

In Kaikoura wurden von uns heute die letzten Kilometer Fernreise gewandert. Ich habe in Neuseeland viele Kilometer abgerissen, was in dieser Landschaft aber definitiv Spaß gemacht hat.

Auf den Roys Peak waren es zum Beispiel 16 Kilometer und 1229 Höhenmeter. Das Tongariro Alpine Crossing hatte es mit 19,4 Kilometern und knapp 800 Höhenmetern in sich.

Und ihr so, kleiner Schwarzwaldverein Hausach? 😄

Wie habe ich den allgegenwärtigen Fotowahn der Touristen erlebt?

Dazu habe ich mir so meine Gedanken gemacht, denn auch ich war und bin davor nicht gefeit.

Ich bin deshalb stolz auf mich, dass ich auf einem Berg, auf den wir gewandert sind, kein einziges Foto gemacht habe. Will nämlich am Ende keine 2000 Fotos auf dem Handy haben. Das wäre mir einfach zu viel. An manchen Aussichtspunkten habe ich auch bewusst kein Foto gemacht, wenn ich schon vorher wusste, dass ich das Panorama niemals auf einem Bild werde festhalten können. Dann behalte ich den Blick lieber bei mir. Habe deswegen, meiner Meinung nach, eine gute Balance in Bezug auf Fotos gefunden.

Was Fotografieren allgemein angeht, muss meiner Meinung nach niemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie oder er viele Fotos schießt. Und auch dann nicht, wenn sie oder er viele mit sich selbst vor der Sehenswürdigkeit aufnehmen lässt, solange er oder sie niemanden damit behindert oder 15 verschiedene Posen macht. Wenn jemand Spaß am fotografieren oder fotografiert werden hat, dann passt das doch. Nur bitte nicht den Asiaten-Style und überall ohne Rücksicht angreifen.😄

Was waren meine schönsten Erlebnisse in Neuseeland?

Zuerst war es mein Ziel, hier die tollsten Aktivitäten aufzuführen. Es geht aber nicht. Einerseits waren es einfach zu viele und andererseits will ich keine einzelnen Momente hervorheben, da alle toll waren. (Ok, das klingt jetzt ein bisschen wie die Dankesrede einer Schönheitskönigin. Um diese passend zu beenden: ich wünsche mir Weltfrieden und Starkbier.)

Was für ne Rangliste gibt es statt einer über Highlights? Es muss eine geben, denn Ranglisten sind einfach geil. Ähnlich wie wie To-Do-Listen. Oder Milestonepläne, als Tipp für Leute, die aktuell ihre Bachelorarbeit schreiben...

Es gibt also:

Die Big Four der Dinge, die uns in Neuseeland am meisten gehasst haben vs. der Dinge, die uns am meisten geliebt haben:

Platz 4:

Pinguine vs. Mum

Ich verstehe mich ja eigentlich sehr gut mit Tieren, allen voran mit Hunden.

Pinguine scheinen aber eine Ausnahme zu sein, denn mit denen war ich (Achtung Füße hoch der kommt flach) nicht auf einer Wellenlänge.

Wir waren bei Wind und Wetter an vielen Spots, an denen sich eigentlich Pinguine rumtreiben, es haben sich aber (fast) keine blicken lassen. Nur einen haben wir gesehen. Der war etwas mickrig und wollte sich vor uns verstecken. Er war aber kein talentierter Verstecker, deshalb konnten wir wenigstens ihn sehen. Findet ihr ihn auch?


Demgegenüber habe ich auch in Auckland Freunde gefunden. Die langjährigste Mitarbeiterin bei Impression ist Marcia, genannt Mum. Schätze sie so auf Mitte/Ende 50. Mit ihr habe ich mich super verstanden, vor allem nachdem ich das Jonny Depp Bild, das sie als Desktophintergrund hat, nachgestellt habe (Das Bild gibt es auf Anfrage). Seitdem bin ich ihr Herzblatt.😄

Platz 3:

Surfszene vs. Campingplatzbesitzer

Die Surfszene hat uns übel mitgespielt.

Teilweise war die Saison der Surfschulen schon vorbei, als wir dort nachgefragt haben. An manchen Tagen waren wir zu spät dran, um ein Board zu leihen und an anderen war es wiederum scheiß Wetter. Aufgrund dessen hat es mir dem Surfen leider nie geklappt.

Im Vergleich dazu waren wir bei den Campingplatzbesitzern sehr beliebt. Das lag unter anderem daran, dass ich hier in Neuseeland gelernt habe, noch besser auf Leute zuzugehen und dass sich mein Englisch merklich verbessert hat. Gerade das Sprechen. Außerdem bin ich assi sympathisch.😄

Zu den Campingplätzen habe ich noch ne kleine Anekdote:

Wir waren letzte Woche auf dem gruseligsten Campingplatz ever. Der hatte alle Merkmale, die für einen schlechten amerikanischen Horrorfilm wichtig sind. Er lag abgelegen und schwer zu finden, er war fast menschenleer, das Hauptgebäude mit Küche und Sanitärräumen war alt, es gab dubiose, dunkle Räume mit halb geöffneten Türen, die ältere Besitzerin war total nett (zu nett?) und der Vollmond hat mit gespenstischem Licht immer wieder hinter Wolken hervorgeschaut. Das Schlimmste war aber die in verschieden Farben blinkende Lichterkette bei der Rezeption. Die hat das Horrorfilmflair perfekt gemacht. Als Glock und ich dann getrennt ins Badezimmer des Haupthauses gegangen sind hätte ich mich echt nicht gewundert, wäre ein Clown mit einer Harpune aus einem der Räume gesprungen.

Zum Glück haben wir es überlebt und im Endeffekt war es einfach ein günstiger, mäßig ausgestatteter, alter Campingplatz. Dort übernachten würde ich aber trotzdem nicht mehr.

Platz 2:

Franz Josef und Fox Glacier vs. Queenstown

In Neuseeland gibt es einige Gletscher. Der Franz Josef und der Fox Gletscher liegen an einem Knotenpunkt an der Westküste der Südinsel. Dort muss man bei einer Rundreise über die Insel zwangsläufig vorüber. Es gibt einfach keinen anderen Weg. In diesem Bereich wurde eine Brücke vom Regen zerstört, über die die einzige Verbindungsstraße, d. h. der einzige Fahrwege an der Westküste, führt. Deshalb mussten wir unseren erstmal Trip umplanen, bzw. Zeit schinden und auf eien Reparatur hoffen. Die Brücke wurde zum Glück gerade noch rechtzeitig repariert, sodass wir die Strecke bei den Gletschern mit einem Tag Verzögerung doch noch fahren konnten. Eigentlich sind die Gletscher sehr sehenswert. Leider waren die Wanderwege aufgrund des Regens fast alle gesperrt und da man die Gletscher vom einzig offenen Weg kaum gesehen hat, war der Trip in diesem Gebiet ein ziemlicher Reinfall. Aber immerhin mussten wir dank der reparierten Brücke doch keinen Umweg fahren.

Findet ihr den Gletscher auf dem Bild?


Die Actionstadt Queenstown habe ich ja im letzten Blog bereits ausführlich beschrieben. War extrem cool dort.:)

Platz 1:

Mount Cook vs. Cape Reinga

Der Mount Cook ist mit 3700 Metern der höchste Berg Neuseelands. Wir sind dreimal an ihm vorbeigefahren, bzw. waren dreimal vor Ort, aber er wollte sich uns nie richtig zeigen und hat sich immer hinter Wolken versteckt. Schade.


Dafür hat sich Cape Reinga, der nördlichste Punkt Neuseelands, nicht lumpen lassen und in seine volle Schönheit gezeigt. Es war so unglaublich schön dort.

Damit ist die erste Rangliste vollständig, aber vielleicht kommt ja nochmal was.

Was war die größte Problematik des Trips?

Definitiv, wenn man im Van nachts pissen musste. Dich aus Decke und Schlafsack zu quälen, deine Adiletten zu finden und zum Klo zu watscheln, ist extrem nervig. Übrigens ist man komplett am Arsch, wenn es draußen auch noch regnet.

Was waren die sinnvollsten Ausrüstungsgegenstände?

Die Softshell-Jacke und die knöchelhohen Wanderschuhe. Definitiv.

Wenn Mama sagt, dass sie mich zwingen musste die mitzunehmen, glaubt ihr kein Wort.😄

Es war kein Sommerurlaub auf der Südinsel. Ich hatte öfter die Softshelljacke als ein T-Shirt an. Außerdem bin ich zum Leggingsträger geworden. War hier teilweise klamottentechnisch eh kriminell unterwegs. Muss man mögen.


Im Allgemeinen waren die Temperaturen auf der Südinsel nicht mit uns. Wenn die Sonne weg ist, fühlte es sich an wie im Winter, wenn sie zurückkommt wirds gleich 10 Grad wärmer. Leider hat sie sich zu selten gezeigt.😄

Im Klartext: Es war tagsüber und vor allem nachts oft arschkalt.

Auf der anderen Seite war es für uns aber ein Glück, nicht in der sommerlichen Hauptsaison hier gewesen zu sein. Dort hätte man die Campingplätze und Aktivitäten mehrere Tage im Voraus buchen müssen und wir wären weit weniger flexibel gewesen. Außerdem wären die Sehenswürdigkeiten viel überlaufener gewesen. Wie immer liegt die Wahrheit also irgendwo dazwischen.

Heute geht nur ein Gruß raus und zwar an Britta nach Ludwigsburg. Hoffe, dass euer Verhältnis zu euren Profs nach wie vor so eng ist, wie das der vergangenen Jahrgänge.😉

Tom Franke darf als Anstandsdame auch kommen.

Zum Abschluss gibts noch einige Bilder meiner Zeit auf der Nordinsel.

Damit bis bald zu Teil 2, der zeitnah erscheint. Hoffe insgeheim, dass das als Einlage im Spiegel sein wird. Wahrscheinlich als Realsatire.


























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