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Tag 32 - Gonzar nach Melide

Veröffentlicht: 15.05.2024

Der Tag beginnt relativ entspannt. Ohne hetze, in der Herberge frühstücken. Dann geht es, alle einzeln, um kurz vor 9uhr los auf den heutigen Weg. 
Es kommen schon die ersten Frühaufsteher. Aber dadurch, dass Barbadelo 8km weiter ist, als die eigentliche Etappe, sind nur relativ wenige schon auf der Strecke. Sie sind aber alle nass geworden und ich starten bei Sonnenschein.
Es geht heute viel an der Straße entlang und dann entlang und die ersten Stunden beinhalten einige kleinere Berge. Es dauerte nicht lang, dann hatte auch mich der Regen eingeholt und das gleiche Spiel von gestern ging von vorne los. Poncho an, Poncho aus. Jacke auf, Jacke zu. Regenhose drüber und wieder weg.... den ganzen Tag lang. 
Dafür waren heute sehr schöne Stellen auf dem Weg dabei und viele Kleinigkeiten warteten die Strecke sehr auf. 
In einer kleinen Kapelle wollte ich mir meinen Stempel holen. Der ältere Mann dort redete viel. Setzte mehrmals den Stempel auf der komplett leeren Seite an und wenn ich ihn bat, den Stempel bitte auf die vorherige Seite, unten, zu setzen, zog er zurück und redete weiter. Ganze 10-15 Minuten lang. Als ich ihn dann wiederholt ansprach, um den Stempel unten zu setzen, bat er mich, seine Hand zu nehmen, damit er den Stempel richtig setzen konnte. Er war blind und ich hatte es bis hier hin nicht gemerkt. Als Bonus für die längere Unterhaltung erhielt ich einen weiteren Stempel aus dem Jahr 1200. 
Etwa 1,5km vor Palas de Rei kam es dann richtig runter. Es schüttete wie aus Eimern und ich suchte unter einem Baum Schutz. Etwas weiter vorne war ein Gebäude mit einem Verdach, unter das ich mich dann etwas später stellte. Dort entdeckte ich hinter einem Stein ein Schild, auf dem stand: "... und hier mein Geheimnis: man sieht nur richtig mit dem Herzen, das essentielle ist für die Augen unsichtbar". 
Ich ging weiter und in Palas de Rei traf ich auf Ryan, Julie und Dave beim Mittagessen. Als ich anschließend sagte, dass ich vermutlich bis Melide gehen werde, damit ich dort in einem Waschsalon waschen und auch zum Barbier gehen kann, schlossen sie sich kurzerhand an, um mich zu begleiten. Aber wir liefen wieder getrennt. 
In einer on und Off Beziehung mit dem Regen ging es also weiter den Weg entlang.Einige kleine Dörfer unterbrachen die Wälder und Felder, auf denen es sehr matschig weiterging. Der Matsch machte den Weg heute umso anstrengender und die Strecke war sehr sehr lang. Wie gab es ein paar Kreuze entlang des Weges und an einer Kirche sogar einen ganzen Friedhof für Pilger. 
Kilometer für Kilometer zog es sich gegen Ende deutlich und die Beine waren sehr müde und schwer. Es war aber die letzte heftige Etappe. Um 18:15uhr erreichte ich dann Melida und was hat natürlich noch gefehlt? Um zur Herberge zu kommen, muss man noch einige Stufen hoch laufen. 
Wie geplant konnte ich dann noch zum Friseur, duschen, Wäsche waschen und anschließend mit Ryan, Julie und Dave zu Abendessen. Es ist spät geworden, aber für morgen stehen dafür nur 23km, statt (mit Umwegen und den Strecken im Ort) 40km von heute auf dem Plan. 
Kosten des Tages: 
Unterkunft 14€Frühstück 5,50€Verpflegung auf dem Weg 14€Abendessen 25€ 
Antworten (1)

Tita Maru
El Camino no se anda, se vive. Se hacen grandes amigos. Disfruta de las vistas y de todo lo que te rodea. Cuídate mucho. Ultreia. Adelante peregrino. Buen camino

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