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Tag 31 - Barbadelo nach Gonzar

Veröffentlicht: 14.05.2024

Heute vor einem Monat, am 14.04. bin ich in Saint Jean Pied de Port losgelaufen. Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Es ist unmöglich alles zu verbreiten, was man hier erlebt und alle Eindrücke parat zu haben. Allein mehrere tausend Bilder habe ich hier gemacht. Unfassbar alles. Irgendwie sind dann doch alle Erinnerung so präsent, wenn man darüber spricht, als wäre es eben erst passiert und doch ist so unfassbar viel in dieser Zeit passiert....
Der Tag beginnt zum Glück wieder etwas früher als gestern. Als ich zum frühstücken in der Herberge gehe, traue ich meinen Augen kaum. Es ist komplett überfüllt und auf dem Weg bewegen sich Massen an Menschen und das, obwohl es regnet... 
Es zeigt sich, dass die letzten Etappen angebrochen sind und seit Sarria, wo ich gestern nur kurz gegessen habe, viel mehr Menschen unterwegs sind, um die Compostela in Santiago zu erhalten. 
Es ist kaum ein Moment möglich, ohne andere Menschen auf dem Weg zu sein. Nur wenn es mal richtig stark schüttet, bleiben einige unter Bäumen oder Dächern stehen und dann habe ich einige Momente Ruhe. Durch die Kapuze war dann auch oft die Sicht eingeschränkt, sodass ich gar nicht mitbekommen habe, wieviele Menschen wirklich um mich herum sind. 
Das Wetter spielt aber heute komplett verrückt. Jacke an, Jacke aus. Poncho drüber, Poncho wieder runter. Kurze Hose oder Regenhose. Kombinationen aus allem. Mal zu warm, mal zu kalt. Plötzlich strömender Regen in der Sonne. Nach jeder Änderung der Kleidung kam wieder eine Änderung des Wetters. Von Anfang bis Ende heute. 
Landschaftlich war die Strecke sehr schön und abwechslungsreich. Es ging über Felder, durch Wälder, kleine Dörfer, schmale Pfade oder Straßen. Es war wirklich alles dabei. Genauso wie Steigungen oder Gefälle. Ich lernte auch Javier kennen, der den Camino von Sarria aus mit seinem Hund Balu macht und dabei überall zeltet. 
Kurz vor Portomarin teilte sich die Strecke in drei. Es gab eine Strecke für Radfahrer, wo schon darauf hingewiesen wurde, dass die folgende Fuß-Strecke anspruchsvoll und gefährlich ist. Nach ein paar hundert Metern dann erneut eine Warnung und ein weiterer Alternativweg für nicht so sichere Pilger. 
Ich nahm die normal vorgesehene Strecke. Sie wurde zum Ende hin sehr felsig und steil und es staute sich sehr, weil natürlich sehr unsichere Wanderer auch diese Strecke genommen haben. Für alle mittlerweile sehr geübten Pilger und vor allem mit Stöcken war die Strecke zwar anspruchsvoll aber ohne Probleme zu meistern. 
In Portomarin machte ich dann eine kurze Pause, bevor es dann weiter durch Wälder und an Feldern, im teilweise Regen oder Sonnenschein, entlang ging. Mittlerweile hatte ich keine Lust immer alles an und auszuziehen, also ging in ich kurzer Hose mit offener Jacke und darüber offenem Poncho und bei Regen oder starkem Wind schloß ich die Reißverschlüsse einfach. Es war zwar teilweise viel zu warm oder bei Regen auch zu kalt an den Beinen. Aber das Wetter machte heute wirklich nur was es wollte. 
Meine heutige Herberge ist in Gonzar. Einem kleinen Ort, der nichts zu bieten hat, aber die Herberge ist modern, sauber und es funktioniert alles einwandfrei. 
Morgen soll das Wetter ähnlich wie heute sein. Also alles kann, alles wird und auf nichts kann man sich vorbereiten. 
Kosten des Tages: 
Unterkunft 14€ Frühstück 5€ Verpflegung auf dem Weg 7€Abendessen 14€ 


Antworten (2)

Andrea
Respekt!!!

Tita Maru
Otra etapa conseguida. Ya te queda poco para conseguir tu objetivo y presentarte ante el Apóstol. Mucha fuerza y Adelante peregrino!!!!!! Buen camino

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