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Von Kaerby nach Aalborg

Veröffentlicht: 06.07.2020

Sonntag, der 5. Juli 2020


Und immer noch regnet es. So soll es nun drei Tage bleiben. In drei Tagen geht meine Fähre von Frederikshavn. Oh je... Ich überlege, ob ich den Zug nehme. Der nächste Bahnhof ist in Hadsund. 1,5 Stunden Fahrt, 17 km. Erst mittags kann ich mich dazu entschließen, loszufahren. Ein wenig hinter Wolken versteckt ist die Sonne zu erahnen. Vielleicht eine Chance, eine längere Regenpause zu erraten. Ich habe Glück. Je näher ich an Hadsund herankomme, desto weniger Wolken, es kommt sogar die Sonne durch. Der Wind ist jetzt heftiger geworden, aber lieber Wind als Regen. 

Motiviert von der Wetteränderung und der schönen Gegend mache ich mich weiter nach Aalborg. Ab jetzt führt mich meine App durch weite Felder, fernab von Zivilisation. Sensationell! Der Wind wird zunehmend heftiger, zeitweilig muss ich aufpassen, dass er mich nicht vom Weg abbringt. Und nun stehe ich vor einem Baum, der quer über dem Weg liegt. Na prima! Wie soll ich jetzt weiterkommen? Umfahren ist nicht möglich. Ich montiere den Anhänger ab und schiebe Fahrrad und Hänger durch die Äste. Gott sei Dank, es hat geklappt. Ein paar Meter weiter versperrt der nächste Baumstamm meinen Weg. Diesmal komme ich hindurch, ohne wieder alles auseinander zu bauen. 

Es ist jetzt kein Wind mehr, es ist ein Sturm geworden. Und wieder beginnt es zu regnen. Also diesen Regenguss brauche ich jetzt wirklich nicht! Rechtzeitig finde ich einmal wieder einen Platz mit zwei kleinen Hütten. Perfekt, um eine Kaffeepause einzulegen. Heute werde ich mir ein Zimmer gönnen. Schließlich ist heute Sonntag, und ich möchte meine Sachen mal wieder trocken haben. Ich buche ein Zimmer in Aalborn, wohlwissend, dass ich noch 15 km und eine Stunde 40 Minuten dorthin fahren muss. 

Der Regen lässt nach, und ich mache mich auf den letzten Streckenabschnitt für heute. Es ist ein Kampf gegen den Wind, die letzten drei km komme ich gefühlt nur im Schneckentempo voran. Aber die Motivation, heute Nacht in einem kuscheligen Bett zu schlafen und eine heiße Dusche zu haben, setzen ungeahnte Kräfte frei. 

Endlich angekommen, betrete ich das gebuchte Mehrbettzimmer, und freu mich, dass ich es ganz allein benutzen darf, denn es hat sich hier kein weiterer Gast eingemietet. Ich frage meinen Gastgeber, ob es hier immer so einen starken Wind gibt. Er meint, dies sei heute kein Wind mehr, sondern ein Sturm. Na ja, dann wundert mich jetzt nichts mehr. 

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