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AFRIKA- Die MÜCKE sticht, der REIS ist gar, MALARIA.

Veröffentlicht: 09.07.2021

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LoL- Sorry für Clickbaiting.

Mit Malaria hat dieser Blogeintrag hier so gar nichts zu tun, aber wenn du ehrlich bist, hast du noch nie so schnell etwas angeklickt - hihi

.

'IF I HAVE EVER SEEN MAGIC, IT HAS BEEN IN AFRICA.'

Den Satz hab ich kürzlich irgendwo im world wide web gelesen und sofort gefühlt, was gemeint ist.

Wir haben uns in der Zwischenzeit nämlich meinen lang erträumtem Traum (Dopplung natürlich beabsichtigt) erfüllt und haben es wirklich getan...

Es ist zugegeben schon etwas länger her.
Wie lang genau, kann ich nicht mal sagen.
Noch immer ignorieren wir nämlich hartnäckig die Wirklichkeit und mit ihr auch das Datum, die Uhrzeit und auch all die doofen Pflichten, die in Germany auf uns warten werden.
Bis es soweit ist, dauert es aber zum Glück noch ein paar Tage. Zudem sind die Erinnerungen sehr frisch und bleiben es hoffentlich mein Leben lang.
Gute Chancen dafür bestehen definitiv. ❤️

Also.
ALLES KLARI FÜR SAFARI?

Dann jeht's jetz los:

Wisst ihr noch, wie der letzte Blogeintrag geendet ist?
-Ich auch nicht. 😀

Starten werde ich aber mit dem Morgen danach.
.

Wir wurden sehr früh abgeholt von Domenic.
Der wird euch die nächsten Tage hier begleiten, so wie er uns begleitet hat.
Bei fast allem, was wir dann erlebten, war er dabei und wir hätten uns niemand anderen dafür lieber gewünscht.

Domenic stand jedenfalls mit einem Jeep vor der Lodge.
Ein richtiger JEEP.
Wie wir das sonst nur aus dem TV kennen.

Wir hatten mega viel Platz darin.
Oft tun sich ja mehrere Leute für eine Safari zusammen und dementsprechend geräumig sind diese Fahrzeuge.
Juli und ich wollten allerdings nicht mit Fremden da tagelang eingepfercht sein, deshalb buchten wir uns eine Privat-Tour.
Der Guide beherrschte sogar ziemlich okay unsere Sprache, das war uns auch wichtig, als wir mit der Company unsere Wünsche besprochen haben.
Klaaar, unser Englisch ist fabelhaft, wie ihr wisst, aber man kann ja ruhig mal Tansanier beim Deutschlernen unterstützen. ;)

Von da an starteten wir in unser bisher größtes Abenteuer. 😍

Von unserer AlmHütte aus dauerte es ca 2,5 Stunden, bis wir nach einer aufregenden Fahrt vorbei an ziemlich abgefahrenen afrikanischen Landschaften endlich ankamen.
Der erste Stopp war der TARANGIRE NATIONALPARK.
Und jeder, der jetzt an Tierpark oder Zoo denkt, dem sei gesagt:
'Nein. Einfach Nein.'
Die Tiere leben dort.
Schon immer.
Wild.
Frei.
Und ohne Zäune.
Sie können sich jederzeit entscheiden, in die Stadt zu ziehen. ;)
Und tatsächlich kommen zum Beispiel LÖWEN den Dörfern öfter mal gefährlich nahe.
Es gibt viele Massais, die dort ihre Hütten haben und man sah beim Vorbeifahren sehr genau die spitzen Holzpfähle um diese herum, die als Schutz für sie und ihre Tiere dienen.

Umso näher wir dem NP kamen, umso aufgeregter wurden wir.
Was werden wir wohl alles zu Gesicht bekommen?
Werden wir Raubkatzen erblicken?
Noch mehr Pawiane, wie auch schon auf dem Weg dorthin? Giraffen? Zebras? Pinguine?
Ähm. Eins der Tiere ist hier wohl nicht heimisch, aber ich verrate euch nicht, welches. 😝
.
Alles, was nix mit Elefanten zu tun hat, ist ja für viele tatsächlich irrelefant. (höhö) 🐘
Und der Tarangire Nationalpark ist bekannt als PARK DER ELEFANTEN und vor allem deshalb so beliebt.
Es gibt ca 5000 von ihnen in diesem fast 3000 Quadratkilometer großem Areal.
Wir waren also relativ sicher, welche zu sehen.

Ich weiß gar nicht, wie ich meinen Gemütszustand beschreiben soll, als wir mit unserem (UN-SE-REM) Jeep durch das 'Eingangstor' gerollt sind.
Mein Herz schlug wild in meiner Brust. Aber äußerlich war ich ganz still.
Gespannt.
Gebannt.
Und so unendlich neugierig, was als nächstes passieren wird.

Haushohe Termiten-Hügel haben uns schnell daran erinnert, wo wir uns befinden, außerdem unzählige total niedliche Mangusten (nicht zu verwechseln mit den Krustentieren mit L, die bei euch Ekeln manchmal aufm Teller landen) ....

Dies hier waren erdmännchenartige Tierchen, die sich nur zu gern von uns fotografieren ließen.

Domenic fuhr immer erst weiter, wenn wir ihm das 'GO' gaben.
Zuvor hat er übrigens das Dach des Jeeps geöffnet, sodass wir auf unserer Pirschfahrt soviel sehen konnten, wie nur möglich.
Wir stellten uns also hin, Oberkörper raus ausm Auto, Augen auf 360 Grad eingestellt und Lauscher aufgesperrt.
Von da an durften wir den Jeep nicht mehr verlassen.
Zu gefährlich.
Als nächstes sahen wir Gnus, dann noch ein paar... und noch mehr... Scharenweise gab es die da.
Also wenn ich ein Löwe wär... Yummy... Der Park ist quasi wie ein 24/7 gedeckter Tisch. 🍴

Kurz danach hinter einem riesigen Baobab (Affenbrotbaum) dann das erste Zebra.
War das spannend, so ein wunderschönes Tier mal live zu sehen.
Und war dahinter nicht sogar noch eines?
Und rechts daneben auch?!
Ich muss unzählige Male auf den Auslöser meiner neuen Kamera gedrückt haben, bis Domenic wieder anfuhr.


Überall sprangen Gazellen herum.
Antilopen spielten Fangen.
Gnus jagten Schmetterlinge.
Es roch trocken, es war staubig.
Die Luftfeuchtigkeit wuchs allerdings mit jeder Minute.
Es war verdammt heiß.
Die Landschaft war durchzogen von Sümpfen, Baumsavannen, Flussbetten und roter trockener Erde.
Das Herzstück,.. etwas, woran wir immer wieder vorbeikamen mit dem Auto, war wohl der Tarengire-Fluss, der sich durch die vorherrschende Dürre zog.

Es gab natürlich auch viel Grün.
Aber meistens war das einst wahrscheinlich üppige Gras trocken wie Stroh.
Gefühlt wechselte alle paar 100 Meter die Landschaft.
Alles in allem war es, wie ihr euch Afrika vielleicht vorstellt.
Die schier endlose Weite hat mir das Gefühl gegeben, als hätte ich mich schnurstracks in einen Naturfilm gebeamt.
Es gibt dort wohl an die 500 Vogelarten, aber ich denke nicht, dass wir auch nur die Hälfte von denen zu Gesicht bekamen.
Ein japanisches Sprichwort besagt ja:
'Wenn der Geier mal ausstirbt, is deine Mutter der hässlichste Vogel der Welt.'
Und gerne würde ich dir jetzt die aufkeimende Angst nehmen, aber leider haben wir keine Lebewesen dieser Gattung gesichtet. Obwohl es davon wohl mal sehr viele gegeben haben soll...
(dein Ding, was du daraus jetzt machst) 😝

Viele andere Flugtiere hat man eher gehört, als gesehen, aber die, die sich zeigten, hatten zum Teil wirklich tolles buntes Gefieder.

Überhaupt war da tiermäßig so viel los, aber gleichzeitig eine Stille, wie ich sie niemals zuvor vernahm.
Ich zitiere mal Juli, die eben, als ich sie zu ihren Eindrücken befragte, folgendes antwortete:

"Es wirkte einsam. Man fühlte sich verloren auf eine Art. Aber vollkommen auf einer anderen...."

Ich weiß genau, was sie meint. Ich war ja dabei.Aber euch kann ich gefühlt nicht annähernd näher bringen, was wir gesehen haben. Wie es sich angefühlt hat.

Und Leute - vielleicht könnt ihr aber im Ansatz begreifen, wie es war, als gleich hinter unserem Jeep eine LÖWIN die 'Straßenseite' wechselte.
Eine Löwin. (!!)
Ein wirklich großes Raubtier in freier Wildbahn. 😯
Zum Greifen nah.
Ganz entspannt lief sie von einem Gebüsch ins nächste und war so schnell weg, wie sie gekommen is.
Leider war es an diesem Tag die einzige Löwenbegegnung.
Und leider konnte ich so schnell auch kein Erinnerungsbild machen.
Aber glaubt mir, es ist für immer hier eingespeichert. (*mitzeigefingerandieschläfeftippe*)

Später sahen wir dann die ersten Dickhäuter.

Groß, klein, jung, alt, dünn, fett, verpaart oder rivalisierend.
Wir beobachteten Schlammbäder und sogar Kämpfe der Elefanten.
Elefantenkälber, die mit ihren etwas älteren Geschwistern stänkerten und sich auf dem trockenen Boden wälzen sowie
Schwergewichtler, die um eine eleganten ähm Elefantenfrau buhlten und ihre Stoßzähne ineinander verkeilten.
Alles nur wenige Meter von uns entfernt.

Wir waren sprachlos.

Manche von ihnen mochten die Geräusche des Jeeps nicht, wenn wir zu nah kamen, und ich malte mir aus, was wohl passieren würde, wenn aus der 'subtilen' Drohung, die so mancher Elefantenbulle in unsere Richtung 'aussprach' bitterer Ernst wird...Würde er uns über die kahlen Ebenen jagen? Unser Auto platt treten?
Ich hoffte nur, Domenic weiß genau, was er tut und versuchte zu vertrauen....
Ihm.
Und den Elefanten.

Apropos Domenic.
Nicht nur dass er manchmal unvermittelt anhielt, sich das Fernglas schnappte, weil seine Augen mit eingebautem Zoom einen (für uns) klitzekleinen schwarzen Punkt am Horizont erblickten, der sich laut seiner Aussage irgendwie anders bewegte, als die animalischen Parkbewohner, die wir schon gesehen hatten .....er erzählte auch zwischendurch so so Interessantes über die Tiere hier... Dinge, die wir weder wussten, noch dachten, dass wir das eines Tages wissen würden.....
Als wir zum Beispiel die erste Giraffe sahen...
ihr wisst schon... diese schönen Geschöpfe mit den unfassbar langen Hälsen... Na ja... Jedenfalls standen da ein paar von ihnen zwischen den Baobabs... Die Köpfe ragten über die Baumkronen und rings um sie herum standen ein paar Zebras und Gnus.
Domenic sagte uns, jetzt fühlen sich die anderen Tiere sehr sicher und sind ganz entspannt.
Giraffen sind nämlich sowas wie die SECURITY in Afrika.
Logisch eigentlich - sie sehen den 'Ärger' zuerst.
Da sie alles und jeden größtentechnisch überragen, is es für Löwen nicht so easy, sich unbemerkt ranzuschleichen.
Giraffen würden schon zeigen, wenn ein Raubtier noch in weiter Ferne ist und die andern animals können früh genug reagieren, um am Ende nicht von spitzen Zähnen zermalmt zu werden.
Wenn also ein Zebra eine Giraffe trifft, passiert es sehr oft, dass sie ganz bewusst in ihrer Nähe bleibt, um wenigstens mal eine gewisse Zeit durchzuatmen.

Wir selbst haben das Atmen oftmals sogar komplett vergessen bei all dem, was wir an diesem Tag erlebten.

Als die Sonne im afrikanischen Busch schon lang nicht mehr senkrecht stand und der Abend schon fast den Nachmittag ablöste, mussten wir leider los.
Mit aufregendem Input und unzähligen Eindrücken im Gepäck machten wir uns auf den Weg in unsere vorab gebuchte Lodge, die zum Glück aber nur etwa eine halbe Stunde entfernt vom NP lag.
Ich wusste von Bildern, wie es da ungefähr aussehen würde.
Ich hab wirklich wirklich viel im Vorfeld recherchiert und wollte nicht ohne Grund genau dort wohnen während der Safari,.... ABER das, was wir am Ende bekamen, konnte ich mir nicht im Ansatz vorstellen.
Zuerst hatten wir keine Ahnung, was uns erwarten würde.
Domenic fuhr von der Straße ab und wir mussten noch kilometerweit über einen unbefestigten Weg durch die dichte Natur.
Dann war da plötzlich eine Lichtung.
Zebras, Gnus, Antilopen, Gazellen..., fast alle Tiere, die eben noch im Tarangire NP ihr Unwesen trieben, begrüßten uns nun auch hier.
Und nur zur Erinnerung:
Auch hier... Erst recht hier... sind diese Tiere, weil SIE es wollen... Nicht, weil die Menschen es wollen.
Das war wirklich das wilde Afrika, von dem ich sonst immer nur gehört und gelesen hatte.
Das ganze Areal unserer Unterkunft war also auch gleichzeitig das Domizil für die Lebewesen halb Afrikas.
Wir freuten uns wie kleine Kinder und waren gespannt auf unseren 'Room'.
Das komplette Gelände war NICHT umzäunt... vor uns lag direkt der Lake Manyara - eine Tatsache, die mir bis dato völlig unklar war.
Es flogen Pelikane, unfassbar hässliche arabische Störche und auch Flamingos umher. Überall zwischen den Hütten standen viele Gnus, die wie Leibwächter unseren Schlaf bewachten.
Als uns unsere Herberge für die nächsten 2 Nächte gezeigt wurde, klappten uns abermals die Münder zu.
Im Grunde schliefen wir in riesigen Zelten.
Zwar waren die fest und überdacht, aber es bleiben ZELTE.

Our house. 


Die Größe war allerdings enorm.
Wir hatten eine richtige Toilette, ein einladendes, großes, wirklich gemütliches Bett und einen kleinen Balkon mit Blick auf die Savanne, von dem wir den wohl schönsten Sonnenuntergang gesehen haben. Jemals.

Das Essen, das es dort gab, war im Preis inkludiert und da dieser nicht so ohne ist, waren wir da mehr als froh drüber. 😝
Alle waren super nett. Wir wurden sehr zuvorkommend behandelt und jeder hat getan, was er konnte, um uns den Aufenthalt so unvergesslich wie möglich zu gestalten.
Ich sag mal so: GELUNGEN. ✅


Wir wussten, wir mussten für die nächste Pirschfahrt am Morgen sehr sehr sehr früh aufstehen, deshalb fielen wir nach diesem Tag nur noch ins Koma.
2,3 Stunden später weckte mich das dumpfe, tiefe Vibrieren meines Handyweckers.
In regelmäßigen Abständen machte es
Brr... Brr... Brr....oder Www...Www....Www
Wie auch immer.
Ich wachte schlaftrunkend auf.
Blick aufs Telefon. Kein Wecker. Hmm.
Blick auf die Zeit. Viel zu früh.
Hä??
Wat is dat?

Es hat etwas gedauert, bis mir klar wurde, was genau mich da aus den Schlaf gerissen hat.
Es waren ein paar Gnus, die direkt vor unserem Zelt standen und in regelmäßigen Abständen ihre Brunftrufe ausgestoßen haben.

Dicka, kannste dafür nich ne andere Stelle suchen??

Wusstet ihr, was für Geräusche Gnus von sich geben?
Und wo wir grad bei Fragen sind-
Was würdet ihr sagen, sind Zebras eigentlich weiß und haben schwarze Streifen oder sind die schwarz und haben weiße Streifen? 🦓

However - an Schlaf war nicht mehr allzuviel zu denken nachdem.... Plötzlich hörte ich es um unser Zelt nur noch rascheln, scharren, knistern...
Tiere, die ich nicht zuordnen konnte, waren direkt in der Nähe.
Lautes Heulen... War da ein Brüllen??
Ich war so zappelig und nervös in dieser Nacht.
Irgendwann fiel ich doch nochmal in einen unruhigen Schlaf, als der Wecker mich hochschrecken ließ.
Diesmal war es wirklich der Wecker.
Es war noch stockduster.
Zum Glück gab es eine Taschenlampe in jedem Zelt für diese Momente.
Alle Zelte hatten sehr viel Platz zwischen sich.
Und wir hatten zudem ausgerechnet eins der letzten auf dem Gelände.
Bis zum Rezeption-und Restaurantsareal waren es ein paar Minuten und plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr so 'sicher',da so langzuspazieren.
Ich meine... Hatten wir nicht sogar nachts HYÄNEN gehört?
Ich meine... Wenn es dort alle andern Tiere gab, wieso dann nicht auch LÖWEN??
Ich meine... Wir sind in fucking Afrika!!?

Ich teilte diese Gedanken mit Juli und....Na na...
The queen was not amused. 😅

Plötzlich machte es für mich Sinn, dass wir am Abend zuvor von einem 'Security' zum Zelt begleitet wurden.
Nee, Keene Giraffe. (Obwohl es die dort krasserweise auch gab am letzten Tag) .
Sondern ein richtiger Mensch, der ebenfalls mit Taschenlampe ausgestattet, vor uns den Weg ableuchtete. Ich dachte, er will Money, wie die meisten, die was für einen tun hier.
Plötzlich sah ich aber die eigentliche Bedeutung hinter dieser Aktion. 😯
Ich wollte sicher gehen und nachdem uns Domenic bestätigt hat, dass es DEFINITIV Hyänen waren, die wir gehört haben, sagte er uns, dass es hier DURCHAUS LÖWEN geben kann.
Hört ihr?? LÖ-WEN !!
Bei uns.
An unserem Zelt.
Versteckt zwischen all den Büschen und hohen Gräsern.
Da uns unsere Phantasie und Domenics Worte nicht reichten, fragten wir auch die Managerin...
'Oh yes, of course sometimes here are lions.'
Ähm.
Am Abend...als wir vom 2. Safari-Tag heimkehrten, wollte ich es noch genauer wissen.

Als uns unser TaschenlampenSecurity also zum Zelt brachte, wollte ich wissen:

'Is it save for us to walk around?'
'Not really'
Er erklärte, dass das man eben im Dunkeln nicht sehen kann, was sich da anpirscht.
Überall Gnus und Antilopen, aber was sich hinter den Herden vielleicht verbirgt, könne man eben nicht sehen.
Öhm. Okaaay...
Aber ganz ehrlich, Freunde, was bitte will denn dieser Typ jetz machen, wenn genau in den Moment eine Raubkatze auf uns zukommt?
Ihr seine Taschenlampe aufn Kopf hauen??
Ich ließ das mal so stehen.

Aber ihr könnt sicher sein , ab dem Moment hatten wir zum Teil wirklich mulmige Gefühle, wenn wir da lang schlurften.
Tagsüber war es auch kein Problem, alleine die Gegend zu erkunden.
'Lions normally sleeping dayover'
(Ach na dann....)
Juli hatte mit der 'Furcht' sogar noch etwas mehr zu kämpfen als ich.
Manchmal war sie etwas wütend über meine Unbesorgtheit.
Aber ich will nunmal Abenteuer!! Und wenn das bedeutet, dass ich am Ende im Maul eines Löwen lande, dann is dat halt so.

🦁 Miau.

Ich spule hier mal kurz zurück auf den Morgen nachdem wir von den Gnus geweckt wurden.

.


Domenic wartete schon am Jeep auf uns.
Es war kurz nach halb 7.
Die Savanne lag noch im Dunkeln.
Wir hatten schon hektisch etwas gefrühstückt und unser Lunchpaket unterm Arm.
An dem Tag ging es dann zu dem etwa 3 Stunden entfernten NGOROGORO KRATER.
Er liegt am Rande der Serengeti und entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrach.
Wikipedia sagt dazu folgendes:
"Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 m und die Seitenwände sind zwischen 400 und 600 Meter hoch, so dass die Kraterkante auf etwa 2300 m liegt.
Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer. Insgesamt hat der Krater eine Fläche von 26.400 Hektar. "...
Ich kann nicht sagen wieso, aber ich freute mich auf den Tag sogar noch mehr, als auf den vorigen. 😊


Durch die unterschiedlichen Höhenlagen variierte das Klima dort jedenfalls sehr sehr stark.
Ihr müsst euch vorstellen....
Auf dem Weg zum
Krater wurde es immer kälter.
Immer frischer.
Die Luft wurde merklich dünner.
Es ging nur noch bergauf.
Ich hab irgendwie richtig geschlottert und mich selbst verflucht, dass ich an diesem Tag so wenig anhatte
Es war so so neblig.
Kennt ihr die Kurzgeschichte von Stephen King 'der Nebel'?
Wenn ja, wisst ihr ja, was mir so durch den Kopf ging.
Wenn nicht, dann seid euch sicher, dass es nichts Gutes war.

Der Nebel war so dick, dass man tatsächlich die Hand vor Augen nicht erkennen konnte.
Keinen halben Meter weit konnte man sehen.

Wir wurden nahezu von ihm verschluckt.

Es war richtig gruselig.

Und dann ganz plötzlich,... so schnell, wie er vor uns auftauchte, war er auch wieder verschwunden.
Und wir sahen nichts als dichtes Grün vor uns.
Und Pavianärsche. 🐵
Und es wurde hell.
Die Sonne schien.
Es wurde endlich wärmer.
Wir fuhren nun den Krater hinunter.
Es war unbeschreiblich.
Ich habe selten soviel geballte Schönheit gesehen.
Wieder einmal war ich sprachlos beim Anblick dieser fantastischen Welt, die sich uns eröffnete.
Weit oben, aber gefühlt nur einen Steinwurf von uns entfernt versteckten sich die Kraterränder noch hinter dicken Wolken.
Vor uns lag jetzt offenes Grasland, Gebirge, immergrüne Bergwälder und Lang - und Kurzwaldsavannen.
Alles abwechselnd.
Wiederkehrend.
Wo eben noch unzählige Akazien standen, waren es im nächsten Moment Wasserlöcher, die alles dominierten.
Es gab so so viel zu sehen.
Und wo im Tarangire Nationalpark am beeindruckendsten vor allem die Tierwelt war, war es am Krater vor allem die Landschaft, die mich so flashte.
Auch gänzlich ohne Lebewesen hätte ich mich nicht satt sehen können.

Wir glotzten.

Wir staunten.
Wir entdeckten.
Wir saugten und nahmen alles auf.
Wir versuchten es zu greifen... zu verinnerlichen.
Wir genossen und ließen wirken.

Aber natürlich gab es auch viele viele Tiere dort.. Ich glaube, Domenic sagte, es sind so an die 30000.
Was man dort aber leider nicht vorfindet, ist die Giraffen Security.
Für diese Tierchen ist der Krater-Abstieg eventuell nicht machbar aufgrund ihrer Anatomie.
Dafür gibt es dort aber eine aussterbende Art - nämlich NASHÖRNER.
Insgesamt vielleicht ein dutzend, und leider haben sie sich uns nicht gezeigt, allerdings tat es dieser Reise absolut keinen Abbruch.

Wir haben soviel erlebt und gesehen, wie wir wohl nie für möglich gehalten haben.
Selbst in unserer wildesten Vorstellung nicht.

Woran ich noch eine wirklich tolle Erinnerung habe, ist auf jeden Fall der weiß schimmernde Lake Magadi.
Der aufgrund von Vulkanasche alkalische See ist quasi das Herzstück des Kraters.
Es tummelten sich dort wirklich dermaßen viele Wasservögel von jeder Art, die ihr euch nur vorstellen könnt.
Flamingos, Pelikane, Störche, Kraniche und hunderte andere Viecher, deren Namen ich weder aussprechen noch schreiben kann.
Ab und zu wackelte man ein Strauß vorbei.
Schakale spähten das Ufer nach ihrem Mittagessen aus.
Ich hatte immer wieder 'ein Land vor unserer Zeit' im Kopf und ich hätte mich nicht mal gewundert, wenn plötzlich ein Dinosaurier unseren Weg gekreuzt hätte.
In dieser Welt jedoch liefen Hyänen gleichgültig direkt an unserem Jeep vorbei.
Überall Zebras.
Gnus.
Antilopen.

Büffelherden.

Gazellen.

Als wir Stopp machten an einem Zufluss des großen Sees mit dem lustigen Namen 'Hippo-Pool', verschlangen wir unser Lunchpaket gierig und angesichts einer Horde Flusspferde, die uns anstarrten aus dem Wasser.

Ich biss also in mein Hühnchen und nippte an meinem Desperados, während nur 10 Meter weiter Nilpferde laut schnaubten.

Wie soll das bitte alles noch zu toppen sein??

Egal, in welche Ecke des Kraters wir fuhren, alles sah so verdammt friedlich aus.
Löwen sahen wir bis zum Schluss keine.
... bis ich eine Tatze hinter einem Busch hervorlugen sah.
Jaaa, ICH PERSÖNLICH habe ihn entdeckt.
Nicht Mr. ZoomAuge.
Nicht Juli, die sonst meistens alles Getier zuerst erspäht.
Nein- ICH.
Ein bisschen stolz war ich ja schon.
Es war ein Männchen.
Ab und zu streckte er sich träge.
Aber er war einfach wirklich zu gut versteckt.
Verdeckt von viel Gestrüpp.
Wir haben (natürlich mit abgeschaltetem Motor) eine ganze Weile in seiner Nähe gestanden, aber mehr, als ab und zu mal einen kurzen Blick auf seine gigantische Tatze, einen klitzekleinen Teil seiner Mähne oder seinen Schwanzpuschel war uns nicht vergönnt.
Dennoch...
Wer kann von sich behaupten, einen lebendigen wilden Löwen in Afrika gesehen zu haben...? Scheiß drauf, dass ich das nicht 'beweisen' kann.
Scheiß drauf, dass ich seit Tagen kein funktionierendes WLAN hatte.
Scheiß drauf, was war und was noch kommt.... Ich war dermaßen im Hier & Jetzt wie noch niemals vorher.

Ich war den gesamten Tag von Minute 1 so beeindruckt, wie niemals zuvor und konnte nicht glauben, wo ich gelandet bin.
Ganz zum Schluss, am Rande des Ngorogoro Kraters gab es sogar ein paar kleine Tränchen der Überwältigung...
Na vielleicht is mir auch nur eine dieser kleinen fiesen Tse Tse Fliegen ins Auge geflogen. Who knows.

Am Ende dieser Safari haben wir Afrikas BIG FIVE leider nicht komplett sehen können, dennoch war alles, was passiert ist,.. Alles was wir gesehen und auch nicht gesehen haben.... einfach PERFEKT!

Um es zu verdeutlichen:
ELEFANT ✅
BÜFFEL ✅
LÖWE ✅
LEOPARD ❌
NASHORN ❌
Aber wenn man die letzten beiden mit AFFE und DELFIN ersetzt, gibt es sowieso nichts, das mich glücklicher machen könnte. 😊

Und außerdem ist ja alles, das man nicht erlebt hat, immer ein valides Argument, nochmal an bestimmte Orte zu reisen. :)

Der Besuch im Krater ging leider viel zu schnell zuende... Wie das nunmal so ist bei schönen Dingen....

Wir haben unseren Aufenthalt in der Lodge jedoch noch 1 Nacht verlängert, sodass wir die Umgebung inklusive des See's davor genauestens erforschen können.

Der Pool wollte außerdem auch noch getestet werden von uns. 💦

Plus wollten wir mal 1 Tag nichts tun, um alles richtig zu realisieren.

Die Sonne hat sich wie die Nashörner leider nicht gezeigt am nächsten Tag, der Pool blieb ungenutzt und es war sogar ziemlich windig,

jedoch kann ich abschließend von mir behaupten, dass diese 3 Tage die schönsten, intensivsten und prägendsten waren, die ich jemals hatte.

Ich bin Jehova wirklich dankbar, das erlebt zu haben (*hust) und wenn mich keine Demenz überkommt in meinen späteren Jahren, werde ich jede Sekunde davon in Erinnerung behalten.

🦁 🦓 🐃🦒🐒🐂 🐘 🦅

Und damit schließe diesen Eintrag und nun meine Augen.

Is immerhin schon 22 Uhr.

Bin längst über meine Zeit.

'Baadaye'

und vielleicht bis die Tage nochmal... 



Antworten (1)

Silvia
ich bin wieder begeistert

Tansania
Reiseberichte Tansania