Tag 8. Nass, Kalt, Windig

Es hatte viel geregnet in der Nacht. Mit dem Klang der auf das Zelt trommelnden Regentropfen bin ich eingeschlafen und mit der gleichen Melodie wieder erwacht.

Ich schaute aus dem Zelt. Alles grau in grau, nass, windig, aber die Temperatur war nach oben geschnellt. 8 Grad zeigte das Thermometer. Ich kroch in der Schlafsack zurück. Bei diesem Wetter war mir 7:00 Uhr zu früh. Als ich um 10:00 Uhr wieder wach wurde hatte jemand den Regenwasserhahn ein wenig zu gedreht. Günstige Gelegenheit den Weg zum Waschhaus in Angriff zu nehmen. Nach der heißen Dusche und dem inzwischen wieder weiter geöffneten Regenwasserhahn sollte es dennoch los gehen. Ich denke nicht das ich heute wandern gehe. Nicht bei diesem Wetter.

Losfahren wollte ich trotzdem. Ich musste einkaufen und wollte noch ein paar Bilder machen. Also los, der Sonne entgegen. Erst einmal die acht Kilometer lange Piste zur Hauptstraße hinter mich gebracht, habe das Gefühl das "auf Schotter fahren" und ich werden keine wirklichen Freunde. An der Hauptstraße angekommen schaute ich wo der wolkenverhangene Himmel am Hellsten war. Es ging die Ringstraße Richtung Egilsstadir. Aus dieser Richtung war ich gestern gekommen. Hier sieht es streckenweise aus wie auf dem Mond. Diese Kombination aus schlechtem Wetter und eintöniger Landschaft macht trübsinnig. Für mich heute der Tiefpunkt. 

Nach dem Einkauf bin ich, auf dem Rückweg, in eine Straße abgebogen die mir durch den Hinweis auf einen landschaftlich schönen Punkt auffiel. Diese führt am Lagarfljót entlang bis zu einer Brücke und dann auf der anderen Seite wieder zurück nach Egilsstadir. Bei Sonnenschein hat das ganze bestimmt was Schönes. Heute aber irgendwie nicht. Ich entschloss mich frustriert zur Rückkehr zum Campingplatz. Ich fühlte mich heute auch irgendwie schlapp und müde. Habe dann auch nur etwas gegessen und mich hingelegt.