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Tag 14. Hvammstangi - Skjól

Veröffentlicht: 03.08.2017

Der Plan für heute war ein Stück weiter Richtung Süden zu kommen und einen relativ zentralen Ort zum Übernachten zu finden. Die Wahl fiel auf den Campingplatz Skjól. Er liegt an der Straße 35 zwischen Geysir und Gullfoss. Die abgefahrene Strecke betrug etwa 270 Kilometer. Das Wetter war durchwachsen, trocken 11 Grad, wolkig. Der Zeltabbau und das Beladen gingen schnell von statten. Je öfter man das macht desto einfacher wird es.

Um 10:30 Uhr machten Suzi und ich uns auf den Weg nach Süden. Wenn man auf Island Kilometer machen will, kommt man um die Ringstraße nicht herum. Es ließ sich herrlich fahren. 



Es sind zwar nur maximal 90 Km/h erlaubt, mehr geht aber auch nicht, sonst heben einen die Bodenwellen aus dem Sattel. 


Unterwegs hielt ich an einem, als schöner Aussichtspunkt gekennzeichnetem, Rastplatz an. Dieser lag am Fuße eines kleinen Bergs, welcher mir aus der Ferne schon aufgefallen. 


Bei näherer Betrachtung handelte es sich um einen, mit Moos bewachsenen Vulkankrater. Vom Parkplatz aus führte eine Holztreppe nach oben auf den Grábrók. Also Suzi geparkt, die Wanderschuhe an, diesmal hatte ich sie so verstaut, das ich auch dran komme. Die hier verbauten Treppen und Stege laufen sich sehr angenehm und verhindern das alles links und rechts des Weges zertrampelt wird.





Es ist schon erstaunlich welch kleine Pflänzchen auf dem harten Lavaboden wachsen. Am Kraterrand angekommen weist ein Schild daraufhin das dieser Krater geschlossen ist, meint er ist erloschen. 



Wäre das nicht der Fall hätte man das Schild auch besser am Parkplatz aufgestellt.






Weiter ging es nun Richtung Reykjavik. Kurz vor Arkanes verläuft die Ringstraße durch einen mautpflichtigen, sechs Kilometer langen Tunnel unter dem Havalfjördöur hindurch.

Umgerechnet 1,70 Euro, da kann man nicht meckern. Der Umweg wäre teurer.


Inzwischen war ich auf die Straße Nummer 36 abgebogen, in deren Verlauf erreicht man den Þingvellir - Nationalpark. Der Ort Þingvellir ist für Island von historischer Bedeutung. Wer hier mehr wissen will, den verweise ich auf Wikipedia. Spannend sind hier aber die Spalten und Risse in der Erdkruste die durch das Auseinanderdriften der Amerikanischen und Eurasischen Platten entstanden sind und auch weiterhin entstehen. 







Hier hat man eine Aussichtsplattform und ein Informationszentrum errichtet, was auch von reichlich, vorwiegend Bustouristen heimgesucht wird. Man merkt hier aber schon, dass man jetzt dichter an der Hauptstadt und den Hauptsehenswürdigkeiten ist. War im Norden noch vieles kostenlos, muss man hier schon für das Parken bezahlen und sogar der Besuch der sanitären Anlagen ist nur gegen Bares möglich. Die Aussicht von der Plattform ist allerdings umsonst, und wirklich grandios. Hier ist mir auch wieder der Asiat begegnet, der mir schon am Dettifoss aufgefallen war. Bewaffnet mit einem Handy an einem, etwa einen Meter langen Selfistick, pflügt er durch die Landschaft. Das Handy immer in Bodennähe, vielleicht täusche ich mich da auch und es handelt sich um ein Metallsuchgerät. Er wieselt zwischen den andern Touristen umher und ist gefühlt überall gleichzeitig. Ich vermute wenn ich ihn jetzt fragen würde wie sein Urlaub bisher war, würde er sagen "Keine Ahnung, hab die Bilder noch nicht gesehen." Es ist ohnehin interessant die anderen Leute zu beobachten. Ich bin, glaube ich, in der Lage am bloßen Verhalten die Nationalität zu erkennen. Auch ist es schön in einem Aufenthaltsraum, wie der auf dem gestrigen Campingplatz zu sitzen und von allen Seiten dringen einem die unterschiedlichsten Sprachen ins Ohr.





Weiter ging es durch den Nationalpark. Eine schöne Stecke, die allerdings 20 Kilometer vor meinem Übernachtungsorts wieder mal mit Wasser von oben versorgt wird. Am Platz angekommen habe ich eine kurze Regenpause nutzen können mein Zelt aufzubauen. Als ich zum Anmelden in das Restaurant des Campingplatzes kam, lief gerade eine junge Bedienung mit einer dampfenden Pizza an mir vorbei. Soviel war klar, heute Abend gibt es Pizza.

Kurios an diesem Platz, hier gibt es wieder Duschen, allerdings scheint der Isländer an sich, nur abends zu duschen. Öffnungszeit: 9.00 - 23:00 Uhr.

Ich habe inzwischen alles eingerichtet und sitze im Restaurant. Habe eben eine Nachricht von Jule erhalten. Wir habe kurz über WhatsApp unsere Standorte abgecheckt und festgestellt, das wir beide Spaß haben. Übrigens, auch Jule schreibt eigenen Blog über ihre Reise. Schaut mal rein, Ihr Beitrag über die Färöer ist heute online gegangen.

https://Jule-Graefe.de/spielzeitpause-auf-den-Faeroeer-Inseln/

Habe soeben eine leckere Pizza verdrückt, schreibe diese Zeilen und schlürfe……nein, heute keinen Whisky, sondern bereits das zweite Bier……Skál !

Antworten (2)

Alex
Du triffst aber auch seltsame Menschen..... ;) Das mit dem Þingvellir ist schon sehr interessant!!! "Demokratrie" mal anders. ;) Skál von hier aus!!!

Alex
btw: Wir lästern nicht! Wir beobachten, analysieren und diskutieren!