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Tag 11. Húsavik

Veröffentlicht: 31.07.2017

Heute bin ich wieder ein Stück in den Nordosten Islands zurück gefahren. Ich wollte nach Húsavik. Mein Plan war es eine Whale-Watching-Tour mitzumachen. In der Bucht vor Húsavik soll es die größtmögliche Wahrscheinlichkeit für Sichtungen geben. Eigentlich bin ich, bezüglich solcher Touren zwiegespalten. Einerseits werden die Tiere hier mit motorbetriebenen Booten, teilweise sogar Schnellbooten verfolgt, was bei den Meeressäugern zu unnötigem Stress führt. Andererseits möchte man solche Tiere schon mal aus der Nähe sehen. Also habe ich mal im Internet recherchiert, was dort so angeboten wird. Ich habe einen Anbieter gefunden der diese Touren mit einem Segler anbietet. 

Er wirbt auch damit, das solche Schiffe leiser unterwegs sind. Die Tour soll vier Stunden dauern. Als Abfahrtszeit hatte ich mir 14:30 Uhr ausgesucht. Die Fahrt nach Húsavik dauert etwas mehr als eine Stunde, Umziehen nach Ankunft, morgens noch frühstücken. Nachmittag sollte also passen. Die Fahrt nach Húsavik verlief zügig, das Wetter war eigentlich sehr schön, leichter Sonnenschein, keine Ahnung warum es auf drei Kilometern wieder nasses von oben gab.



Um 10:00 Uhr stand ich vor dem Anbieterbüro. Übrigens, wenn man wie ich online bucht, zahlt man umgerechnet 10 Euro mehr. Pech gehabt.

Das kuriose ist, dass die Parkplätze alle nur eine Höchstparkdauer von 90 Minuten haben, die kürzeste angebotene Tour aber zwei Stunden dauert. Also parke ich Suzi in einer Seitenstraße, stopfe Jacke, Hose und Stiefel in die Seitenkoffer und mache mich auf zum einchecken. Eine zweite Hose hatte ich drunter, nicht das jemand denkt ich bin in "Unnerbüx" durch Húsavik gelaufen.

Hier bekomme ich meine Bordkarte und den Hinweis das ich mich um 14:15 Uhr am Pier bei den Containern mit den, für die Fahrt zur Verfügung gestellten Overalls, einfinden soll.

Nun habe ich ja noch ein wenig Zeit. Ich mache mich auf in das Museum von Húsavik. Hier gibt es allerlei wissenswertes über das Leben und Treiben im vergangenen Jahrhundert und davor. 



Weil danach noch Zeit war, bin ich auch noch in das örtliche Wal-Museum eingekehrt. Dort sind Skelette diverser Walarten ausgestellt und mit Erläuterungen versehen. Auch weitere Informationen zu den Tieren werden gegeben.

In einem Café am Standort gönnte ich mir eine heiße Schokolade und nutzte das "WiFi for free" um schon mal Notizen für mein Reisetagebuch einzupflegen.

Um viertel nach zwei stehe ich bei den Containern. Hier hatte ich zuvor schon einmal vorbei geschaut. Gemäß der Beschilderung gibt es Overalls in den Größen Children bis XXXL. Das haut hin dachte ich. Leider war XXXL aus. "I've seen it, I know, but I don't now where" teilte mir das junge Mädel mit. "Ok, I try double X"

Was soll ich sagen, meine Ernährung der letzten Tage, mit 5-Minuten Terrinen, Obst und Würstchen, hat Wirkung gezeigt. Ich bin dünn,……glaube ich. Ich passe in den Overall und zu geht er auch noch. 


Dann kann es ja losgehen. Im Gänsemarsch wackeln alle Teilnehmer über die Straße zum Anleger. Bevor wir den Zweimaster entern können ist, zumindest für mich noch eine Hürde eingebaut. "Your Ticket, please !" Das hatte ich gut in der Beintasche meiner Wanderhose versteckt. So dünn war ich nun auch nicht geworden. Nachdem fünf weitere Mitfahrer ihr Ticket vorgezeigt hatten, war auch ich, unter Schmerzen in der Schulter, an das meinige gekommen. Kaum an Bord legten wir auch schon ab. Mit Motorkraft ging es erst einmal hinaus in den Fjord. Es wurde mehr Watching als Whale.





Ganze zweimal hat sich ein Buckelwal sehen lassen. Aber imposant war es schon.

Wer nun glaubt wir wäre mit Windkraft umher gefahren, der irrt. Der Hilfsdiesel hat ordentlich gearbeitet. Soviel zur leisen Fortbewegung. Lediglich auf dem Rückweg wurden für eine Stunde die Segel gesetzt. Die Ankündigung man würde unterwegs auch Papageientaucher, den Puffin, wie er hier heißt, beobachten können, stimmte bedingt.

Wer wie ich mit einem Fernglas oder mit einem guten Teleobjektiv ausgerüstet war konnte diese possierlichen Tierchen erkennen. An Fotos war bei dieser Schaukelei nicht zu denken.





Einfahrt in den Hafen von Húsavik

Alles in allem war es ein schöner Tag, Petrus hatte einen guten Job gemacht und ich hatte um 18:45 Uhr wieder festen Boden unter den Füßen. Ich trat den Rückweg nach Akureyri an.




Eigentlich wollte ich noch etwas zu Essen einkaufen. In Hamburg um diese Zeit kein Problem, auf Island, selbst in der zweitgrößten Stadt Akureyri aber schon. Neben der Tankstelle unweit des Campingplatzes gibt es eine Burger-Braterei. Was einheimisches, nicht eine der weltweit anzutreffenden Fastfood-Ketten. Bacon-Burger mit Pommes to Go, die drei Minuten bis zu meinem Zelt.

Da sollten die Sachen noch warn sein. Schnell über die buckelige Wiese auf den Platz gefahren, kurz vor dem Zelt angehalten. Das zu kurze Bein von der Fußraste genommen und die ganze Fuhre ins weiche Gras geschmissen. Is ja 'ne Reise-Enduro, die kann das ab.

Essen war jetzt auch wichtiger. Noch schnell mit der Beste Ehefrau von allen telefonieren, Fotos sichten, Blog fertigstellen und dann war es das für heute wieder.

Antworten (3)

Bernd
Moin. Also du würdest auch als "Seebär " durchgehen. So auf dem Schiff, meint man gerade Du würdest zur Mannschaft gehören. Fahr das nächste mal nach Hawaii. Dort gibt's auch Wale und es ist definitiv besseres Wetter. Vulkane haben die dort o.

Jörg
Hab den Blog bis hierher in einem Stück gelesen, waren viele Stellen zum Schmunzeln dabei. Freue mich auf die nächsten Eintragungen.

Alex
Wenns Wetter gut is, isset schön! ;) und das mit dem ticket ist doch das Gleiche, wie mit dem Mopetenschlüssel: ALLES angezogen, Regenkombi drüber......und dann ist das vermaledeite Ding wie immer in der letzten Tasche! XD Da letzte Foto von heuite gefällt mir am besten...nicht, dass du nicht Proper aussiehst in dem Wasserfesten, aber.... ;) und wer die Mopete nie weglegt, lernt das Aufheben nie!