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Chiang Mai (Old City)

Veröffentlicht: 06.03.2018

Als wir Sukothai verlassen, ändert sich langsam auch die Umgebung und die Menschen. Wir haben eine 5-stündige Busfahrt vor uns, die außerdem kurvenreich ist. Wieder einmal ist Cola unsere absolute Wundermedizin gegen beginnende Übelkeit. Die Fahrt zieht sich ewig in die Länge und wir nutzen diese Zeit, um uns eine Unterkunft online zu suchen. Auf keinen Fall wollen wir wieder eine ähnliche Situation, wie in Sukothai. Wir entdecken online schöne Bungalows mitten Im Grünen, nahe dem Dschungel, oder dem Doi Suthep...Darin sehen wir auch einen Nachteil: schlechte Anbindung an das Verkehrsnetz und abseits der Stadt. Wir entscheiden uns daher für ein Boutique-Designer-Hostel (Moo Rooms). Preislich liegt das bei rund 40 Euro pro Person/Nacht. Wir gönnen uns das mit dem Argument, dass wir bisher in einfachen Bungalows / Hostels gewohnt haben. Wir buchen über Booking.com


Als wir in Chiang Mai ankommen, werden wir gleich wieder von Tuk Tuk und Pick Up Fahrer belagert. Komplett nassgeschwitzt und überfordert schreitet ein anderer Backpacker dazwischen (Mark). Er verhandelt in weniger als 3 Minuten und schläft einen guten Preis für uns alle raus. Kurze Zeit später sitzen wir zu 3. in einem Pick Up. Mark ist aus Peterborough  (England, Nähe Cambridge) und ursprünglich aus Hongkong. Er war bis vor kurzem Zahnarzt und merkte, dass es ihn kein Spaß mehr machte - also kündigte er seinen Job, um die Welt bis Juli zu bereisen. Er war außerdem schon mal im Schwarzwald - schnell ist das Eis gebrochen. Er ist alleine unterwegs und auf der Suche nach Anschluss. Seine nächste, geplante Station ist "Pai" am Sonntag. Wie passend. So ist auch unser Plan. Wir tauschen Nummern aus.

Als wir an unserem Hostel ankommen, läuft der Check in unproblematisch. Wir laufen durch einen künstlich angelegtem Dschungel, vorbei an einer Dschungelbar und einem Pool - bis ins 3. Stockwerk in unserem Raum, den "Tiget-Room". Das Bad ist ganz im traditionellen Teak-Holz gehalten, das Plateau der Dusche eine gerade geschnittenes Stück Teak-Holz. Wir nehmen eine Dusche und schlüpfen in die am wenig-stinkendsten (ist das so richtig geschrieben?) Klamotten. Wir haben Hunger in gehen runter in die Stadt. Heute ist Makha Bucha, ein buddhistischer Feiertag und eigentlich wollten wir heute in Chiang Mai ins Schweigekloster eintreten. Wir werfen den Plan über den Haufen und Edina wird von einer Bekannten kontaktiert, welche vor einem Jahr nach Chiang Mai reiste und einfach dort blieb und hier für eine deutsche Firma arbeitet, die elektronische Leiterplatten herstellt. Wir verabreden uns mit ihr wenig später zum Pizza essen in der Altstadt. Sie berichtet uns über das Leben in Thailand und das sie jetzt noch ein weiteres Jahr dranhängen wird.

Nach der Pizza schlendern Edina in ich noch durch die Altstadt. Die Thais rufen und pfeifen uns hinter her. Hier ist alles anders als in Bangkok. Hier starrt man und nicht seltsam an.


Müde fallen wir im Hostel ins Bett und Edina wacht am nächsten Tag mit einem geschwollenen Auge und Schnupfen auf.

Wir frühstücken Rührei, Toast, Ananas und Melone und beschließen auf den Doi Suthep ins Kloster zu fahren. Ein Pick Up bringt ins dort hin und die kurvenreiche Fahrt bergaufwärts hat es in sich. Oben angekommen laufen wir die 300 Stufen bei drückender Hitze nach oben und schauen uns den Tempel an. Hier sind viele religiöse Buddhisten und kommen zu Ehren Buddhas. Als Opfergabe werden Kerzen angezündet, Blumen abgelegt und Räucherstäbchen entflammt. Andächtig knieen die Thais vor einem betenden Mönch. 

3 Ecken weiter weiht ein Mönch die Leute für eine Spende und segnet sie. Edina reit sich ein und krabbelt auf allen Vieren zu ihm. Sie bekommt ein Armbändchen und ich filme alles.

Kurz darauf ist sie Schlange zu Ende und auch ich möchte mich weihen lassen. Ich kniee vor dem Mönch, verneige mich ehrfürchtig mit einem begrüßenden "Wai" in Stirnhöhe. Der Mönch Predigt auf Thai und nimmt einen Holzstab, welchen er in das heilige Wasser tunkt, um mich damit zu bespritzen, während er weiterhin auf Thai seinen Segen ausspricht. Ich halte die Augen geschlossen und verneige mich abermahls ehrfürchtig vor ihm. Als ich die Augen aufmache, tunkt er ein weißes Armband in das gesegnete Wasser und reicht es mir. Er grinst mir zu und sagt: Gooooood Luck. 

Ich krabbele aus dem Tempel und habe eine größere Ehrfurcht als je zuvor. Ich rätsel außerdem über seine Worte. Frage mich was diese bedeuteten und ob er mir viel Glück wünscht, oder dieses bei mir in Zukunft gesehen hat.


Nach Besichtigung der beeindruckenden Tempelanlage, holen wir uns noch ein Eis und fahren mit dem Pick Up wieder runter. Unten angekommen, gönnen wir uns einen Thai-Kaffee (kalt) und einen Frucht-Shake. Im 7/11 decken wir uns außerdem mit Süßigkeiten ein. Wir schlendern mit einem Chang an unsere Hostelpool und halten unsere geschwollenen, abgenutzten Füße hinein. So kann man es aushalten. Später schlafen wir tief und fest in unserem Bett ein. 


Am nächsten Tag verschlafen wir das Frühstück um 10 Uhr und gehen auswärts in einem vegetarischen Restaurant frühstücken. Es gibt Rührei auf Toast und Pancakes  (Apfel-Zimt und für Edina mit Schokolade). Wir buchen im Anschluss außerdem einen Thai-Kochkurs bei der Bhumthai cooking school. Um die Zeit zu überbrücken, suchen wir ein Geschäft für Maniküre/ Pediküre. Edinas Nägel haben gelitten und auf meinen Fußnägel hat sich dank Moskitospray  (Nobite), Hitze, Sonnenmilch und Socken ein komischer Film mit Flusen gebildet. Wir werden fündig, bereuen es aber schon bald...Edina kann ihre 5 Schichten Nagellack wie Gummi von den Nägel ziehen. 


Kurze Zeit später sind wir wieder am Hostel.

Wir werden von Oay  (ausgesprochen: oi) mit dem Pick Up abgeholt und fahren ca. 30 Minuten außerhalb Chiang Mai auf einen Markt. Dort erklärt uns Oay, allerlei Früchte, Gemüse, Kräuter und Spezialitäten, sowie Essgewohnheiten der Thais in sehr gutem Englisch. Wie warten außerdem auf zwei weitere Teilnehmer: Barbora und Toni aus Tschechien. Zu 5. kaufen wir auf dem Markt ein und fahren dann weiter zu Oay. Dort liegen bereits Schneidebretter, Schürzen und Messer bereit.

Als erstes setzten wir uns gemeinsam an einen Tisch. In der Mitte ein Teller mit vielen kleinen Schälchen: Chillies, Limettenstückchen, Erdnüsse, Galgant, Zwiebeln und Knoblauch. Daneben frische Pfefferblätter und eine Schale mit Dip bestehend aus Tamarindenpaste, Sojasauce und Fischsauce. Dieser Snack ist typisch für Thailänder zur Begrüßung und nennt sich Miang Kam. Oay zeigt uns die Wickeltechnik des Blattes und wie man es befüllt. Wir machen es nach und erleben eine unglaubliche Geschmacksexplosion im Mund zwischen: scharf, salzig, süß und bitter. Total lecker!

Nach dem Snack geht es an's Kochen. Wir bereiten zu: grüne Currypaste, grünes Curry mit Reis, Tom Ka Gai Suppe (Kokossuppe ohne Hühnchen), Mee ha ti  (Glasnudelgericht) und Mango mit Blue Sticky Reis. Wir kochen gemeinsam bis in den Abend, haben Spaß, lachen und lernen sehr viel über die thailändische Esskultur und obendrein: schmeckt das Essen super. Als Abschluss bekommen wir noch Oays geschriebenes Kochbuch geschenkt. Gesättigt und total kaputt, fährt Oay alle nach Hause.

 Wir verabschieden uns von dem netten Toni und der netten Barbora und werden von Oay direkt zur Saturday Walking Street gefahren. 

Dort gibt es allerlei Essen und Handgemachtes und hier und da erspähen wir Zutaten, die wir vor wenigen Minuten noch selbst zu einem Gericht zubereitet haben.

Wir shoppen und schlemmen uns durch die Walking Street und laufen dann auch noch zu unserem Hostel. Spät abends kommen wir an und packen noch direkt unseren Rucksack. Wir haben "Pai" von unserer Liste gestrichen, wegen Zeitmangel und aktueller Burning Season im Norden Thailands. Wir wollen in den Süden ans Meer und haben uns spontan einen Inlandsflug von Chiang Mai nach Bangkok gebucht. Von dort wollen wir mit dem Raillink bis nach Phaya Thai und von dort mit dem Skytrain nach Mo Chit ( an die Bushaltestelle). Wir nehmen hierfür Bus 3. Mit dem Bus geht es dann nach Trat, um dann mit dem Schiff nach Osten an die Grenznähe zu Kambodscha nach Koh Kood oder Koh Chang zu fahren.

Als wir um Bett liegen ist es ein Uhr nachts. Um 4.00 Uhr morgens klingelt der Wecker...

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