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Amazonasabenteuer in Iquitos

Veröffentlicht: 28.08.2018

Von Huaraz ging's erst einmal mit dem Nachtbus in die Hauptstadt Perus - nach Lima. Hier wollten wir uns aber eigentlich gar nicht lange aufhalten, von hier sollte gegen Mittag der Flieger nach Iquitos abheben. Nachdem wir dann warum auch immer auf einen späteren Flug, der dann auch noch Verspätung hatte, umgebucht wurden und den ganzen Tag am Flughafen rumlungern mussten, kamen wir schließlich vollkommen müde in Iquitos an. 

Iquitos ist die größte Stadt, die nur per Schiff oder Flugzeug, aber nicht auf dem Landweg erreicht werden kann und liegt im Amazonasgebiet - also ein perfekter Ausgangsort für einen Ausflug in den Dschungel. Die Stadt selbst ist nicht besonders schön,  dafür aber ein wenig verrückt. Den ganzen Tag rasen Millionen von Tuktuks lautstark durch die Straßen, jede Straßenüberquerung ist eine Herausforderung, auf dem skurrilen, aber sehr authentischen Markt des Stadtteil Belens wird Affen- und Schildkrötenfleisch angeboten, in den Restaurants kann man Alligatorfleisch essen (es schmeckt tatsächlich wie Hühnchen) und überall wird einem Ayahuasca (dazu später mehr) angeboten. 

Da es hier eine Vielzahl an Anbietern für Dschungeltouren gibt, haben wir fast einen ganzen Tag gebraucht, um uns für eine Tour zu entscheiden. Überall auf der Straße wurde man von Touranbietern belästigt und regelrecht verfolgt. Schließlich haben wir uns für einen viertägigen Trip zu einer zweistunden von Iquitos  entfernten, einfachen Lodge mit Amazonian Trips entschieden, der Preis passte und die Lodge lag anders als die meisten anderen Lodges tiefer im Dschungel. Pünktlich um 10 Uhr wurden wir mit einem Tuktuk zum äußerst unschönen und zugemüllten  Hafen und von dort mit einem Speedboot über den Amazonas zur Lodge gebracht. Mit in unserem Boot saß lustigerweise ein verrückter Australier, den wir vorher schon in Montanita im Hostel kennengelernt hatten (die Reisewelt ist einfach klein). Die Lodge lag direkt an einem Seitenarm des Amazonas und war auf Stelzen gebaut und bestand aus mehrere Gebäudeteilen, die über Stege verbunden waren. Die Zimmer waren sehr einfach, also eigentlich nur mit einem Bett mit Moskitonetz ausgestattet. Die Dusche war sehr gewöhnungsbedürftig, es stand nur braunes Amazonaswasser zur Verfügung 😱😂. Das Essen war ganz gut, es gab immerhin sauberes Trinkwasser und immer frisches Obst. Vom gemütlichen Hängemattenbereich könnte man herrlich den Urwaldgeräuschen lauschen. Unser persönlicher Guide hieß Pedro und schien ganz nett zu sein. Im Laufe der vier Tage stellte sich jedoch heraus, dass Pedro doch einen sehr verwirrten Eindruck machte, vielleicht lags am Alter, vielleicht aber auch daran, dass er ständig irgendeinen "Dschungeltabak" rauchte und 15 Jahre lang regelmäßig Ayahuasca praktiziert hat. Biancas Namen konnte er sich bis zum Ende nicht merken, im Dschungel haben eher wir die Tiere entdeckt, um ein Faultier näher betrachten zu können wollte er gleich den ganzen Baum, auf dem das Faultier saß, fällen und bei der Jagd auf eine Schlange im Gestrüpp hat ihn eine giftige Raupe berührt 🙈. 

Die ganze Woche in Iquitos und im Dschungel hat uns Ayahuasca verfolgt. Ayahuasca ist ein psychedelisch wirkender Pflanzensud, den die indigenen Menschen im Amazonas bei rituellen Zeremonien trinken, um sich in einen Trancezustand oder anderen Bewusstseinszustand zu versetzen. 

Der Sud soll auch eine heilende Wirkung haben. Irgendwann hat sich ein Ayahuascatourismus entwickelt und es sind "Heilungszentren" im Dschungel entstanden. Laut Erfahrungsberichten muss sich  jeder mach der Einnahme erstmal ordentlich übergeben und es laufen verschiedene Bilder im Kopf ab. In unserer Lodge konnte man das Zeug auch unter Anleitung eines Schamanen trinken und irgendwie waren wir am Anfang die einzigen Gäste, die nicht scharf darauf waren. Später kamen zum Glück noch ein paar andere "normale" Gäste dazu. 

In den vier Tagen Dschungel haben wir ein paar tolle Touren unternommen: wir haben den Sonnenaufgang und -untergang vom Boot aus bewundert, waren im Amazonas schwimmen, haben pinke und graue Flussdelfine gesehen und Piranhas geangelt. Wir haben auch tatsächlich einen geangelt und gegessen. Wir sind tagsüber und auch im Dunkeln durch den Dschungel marschiert, haben kleine giftige Frösche, große getarnte Frösche, Riesenarmeisen und Affen zu Gesicht bekommen. Wir waren im Dunkeln mit dem Boot auf Alligatorjagd und haben auch einfach nur in der Hängematte gechillt. Es war ein wirklich tolles Erlebnis, aber nach 4 Tagen Dschungel haben wir uns dann doch auf eine saubere Dusche, Essen ohne Reis und weniger Moskitos gefreut.


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