Veröffentlicht: 15.09.2024
Wenn das mal nicht die Konsequenzen meiner eigenen Hartnäckigkeit sind...
Der heutige Tag verlief leider etwas anders als gewünscht...
Um 7:30 hab ich pünktlich das "Taxi" zur "Fähre" nach Spanien genommen. In Wirklichkeit wartete vor der Türe der Unterkunft eine Dame im klapprigen Van, die mich nach kurzen Verständigungsproblemen ("no barco" heißt auf portugiesisch "auf dem Boot", ich mit Spanisch im Hinterkopf hab aber immer "kein Boot" verstanden 😅) mitgenommen hat. Auf einer holprigen Straße ging es zum privaten kleinen Bootanlegeplatz, wo ein kleines Kassenhäuschen stand. Ich war wohl zu der Uhrzeit die einzige, also schipperte mich der "Kapitän" alleine die hundert Meter bis an den gegenüberliegendenden spanischen Sandstrand. 🚤
Von dort aus ging es ca. 4 km am Meer entlang Richtung A Guarda. Ich hab jedoch sehr schnell gemerkt, dass heute keine großen Distanzen drin sind, da mein Knöchel sehr schmerzhaft war. Langsam und mit vielen Pausen (und einer Ibu auf leeren Magen 🥴) arbeitete ich mich Schritt für Schritt den Holzpfad entlang. Unterwegs hab ich eine Unterkunft in Oia gebucht (auf spanisch!!), damit ich zumindest ein Bett sicher hatte, denn mit schnellem Vorankommen war heute nicht zu rechnen.
In A Guarda angekommen, traf ich in einem kleinen Café auf Noah, Ronja und Bernat, die gerade auch Pause gemacht haben. Bernat wollte wegen seinen Blasen zum örtlichen Krankenhaus gehen, also hab ich mich ihm dann einfach angeschlossen um meinen Knöchel sicherheitshalber auch mal anschauen zu lassen.
Die Aussage der Ärztin: Pause gönnen und nicht so viel laufen 🥲🤣 - alles klar. Da ich ohne Schmerztablette aber sowieso nicht weit komme, habe ich (und auch Bernat, der wegen seiner Blasen 2 Tage Lauf-Pause einlegen muss) mich dazu entschlossen, für den Rest der heutigen Strecke einen Bus zu nehmen.
Ich könnte theoretisch auch mit Schmerztabletten so lange weitermachen wie der Knöchel das aushält, ich will aber keine dauerhafte Verletzung riskieren. Also mach ich so lange auf Sparflamme wie mein Körper das braucht.
In Oia angekommen hab ich mich von Bernat verabschiedet (er fährt in die nächste Ortschaft weiter), den Berg runtergekämpft und kam dann in meiner Unterkunft an. Für heute Nacht hab ich mir ein bisschen was gegönnt - ein eigenes Zimmer mit Bad 😍
Die Unterkunft hat einen wunderschönen Garten mit Meerblick, hier kann ich den Abend entspannt ausklingen lassen. Ich hoffe, dass ein bisschen Ruhe meinem Knöchel etwas gut tut, damit ich morgen wieder etwas weiter laufen kann. Falls nicht, werde ich einen Teil der Strecke auch wieder mit dem Bus zurücklegen.
Egal wie es weitergeht - die Erfahrung hat sich jetzt schon 100% gelohnt. Die Landschaft, der Weg, die Menschen, das Gefühl - einfach einzigartig 😊