Veröffentlicht: 02.07.2022
Auch wenn man es bei der Überschrift vermuten würde, befinde ich mich tatsächlich nicht in der weltbekannten Stadt Hamburg, New York https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_(New_York) , sondern in der beschaulichen deutschen Stadt an der Elbe.
Aber von vorn: Heute morgen um 9:40 ging es endlich los zu meiner seit 4 Monaten geplanten Amerika-Reise. Vom Bahnhof Neustadt ging es mit den obligatorischen 5 Minuten Verspätung mit der Bahn nach Bremen.
Dort erwartete mich meine heutige Reisebegleitung. Der heutige Tag ist nämlich der einzige Tag dieser Reise, den ich nicht allein verbringen werde. Darf ich vorstellen:
Das ist Alex.
Alex studiert in Bremen und hat aufgrund einer WG-Party die letzte Nacht durchgemacht.
Alex hat zum Zeitpunkt dieses Powernaps seit über 24 Stunden nicht mehr geschlafen.
Mit dem nächsten Zug ging es also für Alex und mich von Bremen Richtung Hamburg. Glücklicherweise bekamen wir gerade noch so einen Sitzplatz, denn aufgrund des heute in Hamburg stattfindenden "Schlagermove" füllte sich der Zug sehr schnell mit bunt gekleideten, angetrunkenen Wesen, bis man sich nur noch wenige Zentimeter von links nach rechts bewegen konnte. Die Stars dieser Masse an Menschen war die Gruppe Männer, welche mit der lautesten Bluetooth-Box des Abteils das Musikmonopol an sich gerissen haben. Spielten Sie anfangs noch eine wilde Mischung an Musik, pendelte sich der Mix spätestens auf halber Strecke nach Hamburg auf 100 % Techno ein. Daran konnte auch die Gruppe 40-50 Jahre alter Frauen nichts ändern, welche mehrfach hysterisch kreischend und lachend Helene Fischer Musik einforderten.
Nach 90 minütiger Fahrt im Hamburger Techno-Express kamen wir dann endlich am Hauptbahnhof an.
Zuerst ging es eine weitere halbe Stunde zu meinem Hotel, um den Koffer abzuladen. Anschließend wieder eine halbe Stunde zurück in die Innenstadt, um uns dem wichtigen Teil dieser Reise zu widmen: Essen.
Mit gut gefülltem Magen und entsprechend guter Laune konnten wir uns nun endlich noch ein kleines bisschen die Stadt angucken. Auf den Spuren der Pfefferkörner ging es in die Speicherstadt. In dem weltgrößten historischen Lagerhauskomplex (seit 2015 UNESCO-Welterbe) kamen wir sogar zufällig an Dreharbeiten zu der weltbekannten Erfolgsserie Notruf Hafenkante vorbei.
Anschließend ging es über die Mahatma-Gandhi-Klappbrücke (die hier nur aufgrund Ihres wunderschönen Namens erwähnt wird) zur Elbphilharmonie. Dort konnten wir zunächst staunend ein großes Containerschiff und dann die AIDA-Aura vorbeifahren sehen.
Schließlich gingen wir noch auf die Galerie der Elbphilharmonie, die entgegen unserer Erwartungen komplett kostenlos ist. Nach einer Fahrt mit einer unverhältnismäßig langen Rolltreppe hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Hamburger Hafen. Der Balkon führt einmal um die komplette Philharmonie, sodass man ganz Hamburg bestaunen kann. Für 0€ auf jeden Fall eine große Empfehlung.
Von dort aus machten wir uns bei bestem Wetter auf den 2,5 km langen Marsch zurück zum Hauptbahnhof. Während der halbtote Alex (mittlerweile seit 35 Stunden wach) zurück nach Bremen fuhr, machte ich mich wieder auf dem Weg zu meinem Hotel. Dieses hat sich seiner Funktion als Flughafenabsteige bewusst, den passenden Namen "Cockpit" verliehen. Das Zimmer ist ganz nett und reicht bei meinen niedrigen Ansprüchen komplett aus, allerdings verschwindet die WLAN-Verbindung, die im Flur perfekt funktioniert, auf mysteriöse Art und Weise, sobald ich das Zimmer betrete.
Das war mein heutiger Tagesrückblick. Auch wenn die Reisestation sicher nicht so spektakulär war, hoffe ich, dass ich es interessant darstellen konnte. Feedback ist gerne gesehen. Nun muss ich langsam schlafen, denn um 4:15 klingelt der Wecker, damit ich es rechtzeitig zum Flughafen schaffe. Gute Nacht
Leart