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Von Mendoza nach Los Penitentes

Veröffentlicht: 26.10.2018

Die Weingegend verlasse ich, denn ich habe gestern ja sehr ausgiebig gute Weine probiert. Es ergab sich noch ein gutes Gespräch mit Miguel von der Posada. Er ist auch Ingenieur und ist auch sehr an Geschichte interessiert. Er spricht nur ein paar Brocken Deutsch und mein Spanisch ist zugegeben etwas holprig. Dass er fließend Englisch spricht kam gestern irgendwie nicht raus, erst als er mit einem andere Gast sprach heute Morgen. Mit einer Art Privattaxi ging´s dann hurtig nach Mendoza zurück.  Die Stadt wurde 1861 vollständig durch ein Erdbeben zerstört. Wie es in Deutschland auch so ist mit im Krieg nahezu komplett zerstörten Städten, wurde wohl schnell aufgebaut mit Schwerpunkt auf Nutzen. Die Straßen sind breit und diverse Parks bringen ein gewisses Flair. Die Architektur ist dafür nicht besonders - alles praktisch. Daher gab es auch nicht viel zu fotografieren. Ab mit dem nächsten Bus in die Anden Richtung Chile. Doch halt - so eilig habe ich es ja nicht und werde mir noch 2 empfohlene Orte mitten in den Anden ansehen und Station machen. Irgendwie habe ich gestern vom Wein etwa benebelt nicht genau auf die Karte geschaut und dem Reiseführer vertraut. So bin ich nun zu erst in Los Penitentes und morgen geht es nochmal ein Stückchen zurück. Wie bei uns in den Bergen, wenn sich alle duzen, ist es hier ähnlich. Alle nennen sich Amigo und der Busfahrer verabschiedet einige unterwegs aussteigende weibliche Fahrgäste mit Küsschen auf die Wange und steigt dazu auch aus. Ich setze mich ganz nach vorn, um das Panorama der kargen Berglandschaft zu genießen. Ein alter Mann sitzt wie ich vorne und sieht wie ich die stillgelegten Eisenbahnstrecke fotografiere und fängt an zu erzählen. Er kennt noch die Stellen wo Bahnhöfe waren und alle Namen. Dadurch wird das gesehene plastisch und persönlich. Nach dem Aussteigen winkt er mir noch zu und ich zurück! Der Ort mit dem Hotel ist quasi wie ausgestorben, die Läden aller Hotels und Chalets verrammelt. Gottseidank habe ich vorreserviert und auch gecheckt dass es ein offenes Restaurant gibt. Da sitze ich nun und trinke ein Amber Lager aus Patagonien! um mich herum schneebedeckte Berge. Eine Münchenerin mit deutsch sprechendem argentinischem Ehemann fällt mir auf und wir essen zusammen zu Abend. Ich gewinne im Gespräch einen anderen Blickwinkel auf das große und mir schon lieb gewordene Land und werde sicher mal wieder kommen. Mein Ost-West Streifzug lässt noch einiges gerade im Süden offen, was es zu entdecken gilt.

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