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Rund um Bangkok

Veröffentlicht: 09.01.2017

Von Khao Lak aus fuhren wir langsam zurück in den Norden. Im Khao Sok Nationalpark gingen wir im Dschungel wandern und mussten uns erneut hartnäckig gegen Blutegel verteidigen. In unserem Baumhaus waren wir aber zum Glück sicher, bis auf den Regen der den Boden allmählich flutete. Am nächsten Tag beschlossen wir, den Dschungel passenderweise mit dem Kanu zu erkunden.
Auf der Zugfahrt nach Bangkok machten wir einige Tage Zwischenhalt am Strand von Hua Hin, wo wir in einem Guesthouse direkt am Meer unterkamen. Im Süden des Strandes haben sich bereits grosse Hotels breit gemacht.
In Hua Hin dominieren ältere europäische Herren mit meist deutlich jüngeren Thai-Frauen das Strassenbild. Der Ort scheint auch ein beliebtes Auswanderungsziel zu sein. So findet man neben einem deutschen Restaurant auch eine norwegische, eine schweizerische und sogar eine russische Beiz. Dort kehrten wir gleich sehnsüchtig ein und gaben uns wieder mal Pelmeni und Olivie-Salat. Von Hua Hin aus kann man auch Weinberge besuchen. Unter dem Stichwort „New Latitudes“ werden hier Weintrauben in vormals unmöglichen Breitengraden angebaut. (Es ist praktisch ganzjährig 30 Grad, gibt also keinen Winter). Wir erkundeten den Weinberg mit dem Mountain Bike und degustierten fleissig. Der Rotwein war ziemlich lecker.
Bald darauf ging es weiter mit dem Zug nach Bangkok. Hier quartierten wir uns in der Altstadt in der unter den Backpackern berüchtigten Khao San Road ein. Die Strasse hat uns irgendwie an Fasnacht erinnert: Es ist laut, verrückt, bierselig und alle Welt isst die ganze Zeit Sachen aus Plastik-Einweg-Geschirr. Am nächsten Tag sieht es auch aus, wie am Morgen nach der Fasnacht.
Zuerst kümmerten wir uns noch um das Visum für Myanmar. Von unserem Standort aus konnten wir die Tempel und den Königspalast bequem per Boot - dem wohl schnellsten Verkehrsmittel dieses Stadtteils - besuchen. Der Königspalast ist derzeit Zentrum für die Trauernden um den verstorbenen König Bhumibol. An den Palastwänden stehen schwarz gekleidete Thais stundenlang Schlange, um zum Mausuleum vorgelassen zu werden. Erst an den schwarz gekleideten Mengen um den Palast merkt man, wie farbig Thailand sonst ist.
Auch das Bangkoker Chinatown hat uns beeindruckt: Haufenweise Streetfood-Stände füllen ganze Gassen, flankiert von chinesischen Leuchtreklamen. Am Weihnachtsabend kehrten wir in einem deutschen Restaurant zum Weihnachtsbuffet ein und genossen Beinschinken, Weihnachtsgans und wieder Mal Rotkraut und Rosenkohl inkl. singenden thailändischen Weihnachtselfen. Irgendwie mochten wir diese Stadt, wo nichts unmöglich scheint!
Nach Weihnachten fuhren wir aufs Land nach Amphawa, wo uns Mamis Guide Chai in sein Homestay eingeladen hatte. Wir wurden von seinen Freunden Pom und Tor herzlich empfangen und im Ort herum geführt. Die beiden 70-Jährigen legten ein zackiges Tempo vor! Wir hatten ein herziges Haus direkt am Kanal für uns alleine! Zusammen kauften wir auf dem Markt ein und durften unter Anleitung von Pom gleich Abendessen kochen. Am nächsten Tag fuhren wir zum schwimmenden Markt ins nahe Damnoeng Saduak. Ein ganzer Markt findet hier auf Booten im Wasser statt. Von Glace über Grillfleisch, Hüten und Souvenirs findet man absolut alles. Danach fuhren wir zu Tors Schwester, um in deren Bananenplantage eine Bananenblüte zu suchen. Diese brauchten wir unbedingt, um zum Nachtessen Tom Kha Gai (Kokosnusssuppe) zu Kochen. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns am nächsten Tag von den beiden.
Zurück in Bangkok besuchten wir das zeitgenössische Kunstmuseum und genossen die Aussicht auf Bangkok bei Nacht von der Skybar, einer der Rooftop-Bars der Stadt, wo Szenen aus Hangover gedreht wurden. Andrea musste ich tags darauf wegen einem geschwollenen Zeh infolge eines Thai-Fussmassage-Umfalls ins Spital begleiten, wo man sie sofort in einen Rollstuhl packte. So schlimm war es ja eigentlich auch nicht, doch hier bedeutet auch eine Lappalie unweigerlich ein Spitalbesuch. Zum Glück ist der Zeh inzwischen genesen.
Von Bangkok fuhren wir weiter in die ehemalige Königsstadt Ayuttaya. In der kleinen Stadt kann man zahlreiche Tempelruinen bequem per Fahrrad und Fähre erkunden. Im Wat Phanan Choeng-Tempel fand gerade eine beeindruckende Zeremonie statt, wo die Gläubigen dem Buddha lange orange Stofftücher darbrachten, die über die Menge ausgebreitet wurden und dann über seine Schulter gezogen wurden. In Ayuttaya feierten wir auch Silvester in einer Bar mit einer überraschend guten System of a Down-Cover-Band. Wer hätte sowas in diesem Städtchen erwartet! Von hier war es nur noch ein Katzensprung (einen Tag Bus fahren) nach Mae Sot an die Grenze von Myanmar!


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