landwaerts
landwaerts
vakantio.de/landwaerts

Auf den Spuren der Maharajas

Veröffentlicht: 31.03.2017

Zurück in Delhi holten wir Isabell vom Flughafen ab, die uns durch Rajasthan begleiten wollte. Wir nutzten den Rest des Tages zur Vorbereitung, d.h. um ihr eine farbenfrohe indische Garderobe zuzulegen und die Seele im Lodi Park baumeln zu lassen. Am nächsten Tag flogen wir in die blaue Stadt Jodhpur im Westen Rajasthans. Der perfekte Einstieg für Isa ins indische Kleinstadtleben mit chaotischem Verkehr, Gehupe, Staub, Kühen, Ziegen, Kamelen, Chai-Ständen und aufsässigen Verkäufern. Es war uns sofort wohl!

Wir besuchten das berühmte Mehrangarh-Fort über der Stadt und den Palast, wo der Maharaja nun residiert, welcher auch ein Luxushotel ist. Die Region ist für Gewürze bekannt. Wir schrieben uns für einen Kochkurs direkt im Gewürzladen (aka Wohnung der Familie) ein. Dort lernten wir rekordverdächtig gutes Biryani (Reisgericht), Naan, Roti, Safran-Lassi (Joghurtdrink) und die regionale Spezialität Malai Kofta (in Butter frittierte Kondensmilch-Kugeln in einem Cashewnuss-Joghurt-Curry) zuzubereiten. Natürlich lernten wir auch die Zubereitung des ultimativen Masala-Chais. Ein Regenschauer über dem Kochherd setzte unserem Kochkurs ein jähes Ende, denn die Küche (aka die Wohnung der Familie!!!) hatte kein Dach. Zum Abschluss besuchten wir einen Bollywoodfilm. Die Inder waren baff, wie wir ohne Hindi-Kenntnisse bloss der Handlung dieses Filmes hatten folgen können?!? Es ging schon.

Mit dem Zug fuhren wir nach Jaipur, das man auch pinke Stadt nennt, wo wir auch ein Fort bestaunen konnten. Mit zwei Frauen im Team waren wir ein begehrtes Selfie-Motiv für die jungen Inder und alle Familien. In der Stadt konnten zwei Ladies auch locker einen Tag mit Shopping durchbringen. Am Abend schauten wir den Film Lion, wo ein indisches Kind im Zug verloren geht und in Kalkutta landet. Der Film geht einem nahe, wenn man gerade mitten in der indischen Bahnhofshektik am Reisen ist.

Mit dem Zug ging es in der Holzklasse weiter nach Agra. Hier zog der Taj Mahal uns in seinen Bann. Einmal draussen zog es uns auf eine Terrasse um ihn bis zum Sonnenuntergang weiter bestaunen zu können. Zwischen uns und dem Taj fanden gerade Dreharbeiten für einen indischen Low-Budget-Streifen statt - inkl. Gesang. Am Abend zogen wir uns gleich noch die Bollywood-Neuheit Badrinath rein. Damit waren wir definitiv zu echten Bollywood-Kennern avanciert.

Eine kurze klapprige Busfahrt brachte uns nach Mathura, wo wir das Farbenfest Holi feiern wollten. Gleich am Nachmittag fand ein Umzug mit Wagen statt. Holi ist ein unglaublich wildes Fest: Überall fliegt Farbpulver, das die Leute teilweise in 10 kg-Säcken anschleppen und eimerweise Wasser gepaart mit ausgelassenem Tanzen. Die Tradition gebührt es überdies, einander Farbpulver ins Gesicht zu Schmieren und "(H)Appy (H)Ollli!" zu wünschen. Wir hatten uns extra ein schneeweisses Gewand gekauft. Zunächst traute sich niemand, aber schon nach einigen Minuten waren wir komplett eingesaut. Nur wenige Frauen nehmen am Umzug teil, sodass Isa und Andrea eine Sensation waren. Kaum ein Typ, der sie nicht mit Farbe einschmierte und anschliessend Selfies machen wollte.

Am nächsten Tag fand das eigentliche Holi statt. Wir schafften es vom Hotel nicht mal an die Strassenecke, ohne von "Töfflibuben" eingefärbt zu werden. Beim Tempel in der Stadt fand Holi hemmungslos im Tempel drin statt- mit Farbe und allem. Dabei lernten wir die beiden Mathura-Eingeborenen Shubham und Hardeep kennen. Sie zeigten uns die schmackhaftesten Restaurants (und die Bar) des Ortes und brachten uns die hohe Kunst des Essens ohne Besteck bei. Am letzten Tag wollten wir nach Dauji fahren und Huranga feiern. Bei diesem Holi-Abschluss wird der Tempel mit Wasser überflutet, das wegen des Farbpulvers sofort farbig wird. Dann ziehen die Frauen den Männern die Oberteile aus und verhauen sie damit. Leider wurden wir von unserem Tuktuk-Fahrer verarscht, der uns ein Dorf früher absetzte. Weil dort auch gerade ein Tempel und farbige Leute waren, bemerkten wir den Irrtum nicht sofort. Endlich in Dauji angekommen, war das Fest gerade fertig, sodass wir nur noch eine monumentaaale und doch schöne Sauerei vorfanden. Andrea und Isa waren indes nicht so traurig. Sie hatten allmählich genug Körperkontakt mit Indern jeden Alters gehabt.

Zurück in Delhi schauten wir das rote Fort und eine wunderschöne Moschee an, bevor wir schweren Herzens schon wieder von Isa Abschied nehmen mussten. Mit dem Zug fuhren wir nach Khajuraho, um die "Sextempel" anzuschauen. Die Tempel selbst sind schon eine Wucht. Die frivolen Szenen an den Aussenwänden sind für ihr Alter (mehrere Jahrhunderte) erstaunlich versaut.

Dann zog es uns noch einmal zurück nach Rajasthan in die Stadt Udaipur. Der blaue See mit den schönen Hotels und den Brücken erinnerte uns sofort an Luzern. Wir blieben gleich einige Tage im gemütlichen Städtchen, wo es fast auf jedem Haus ein Rooftop-Restaurant mit Seeblick hat. Andrea konnte darauf den Muskelkater kurieren, nachdem sie auf einer Reittour ein allzu ungestümes Pferdchen erwischt hatte.

Nun geht's auf in gen Süden!

Antworten (2)

Shubham
Well!! It was one of the most awsome experience i ever had with u all three....thanks for giving those perfect moments.....that from singing a song in auto to the emotional last meeting with u all guys....thanks for all......stay blessed....and we love u nd miss u....

René
Thank you! We also had an amazing time. We miss you both!

Indien
Reiseberichte Indien
#rajasthan#agra#mathura#holi#delhi