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Banõs & Otavalo

Veröffentlicht: 15.11.2016

Banõs - wir wurden vorgewahrnt das nationale Ferien sind. Drauf gehört haben wir natürlich nicht. So sind wir also in den Bus gestiegen in der Hoffnung das es schon noch das ein oder andre freie Hostel geben wird... im Internet waren nämlich sämtliche Locations ausgebucht. Eine halbe Stunde haben wir uns in der Hitze mit unsren Monstern aufm Rücken durchgefragt und waren kurz davor einfach irgendein überteuertes Angebot anzunehmen. Schlicht weil wir keinen Bock mehr hatten noch länger durch die Gegend zu latschen. Auf Beth's beharrliches drängen hin haben wir uns zu dem gefühlt am weitesten entfernten Hostetl aufgemacht und Glück gehabt. Drei Betten im Dorm zu nem günstigen Preis incl Frühstück. Da es inzwischen schon Nachmittag war haben wir schnell unsre Wäsche abgegeben, einen Snack reingeschoben und sind mit dem Bus auf zur Casa del Arbol. Der hat sich völlig überladen,  so schnaufend und klappernd den Berg hoch geschleppt das ich gedanklich schon die Schlagzeile gesehn hab: Bremsen in Ecuadorianischen Bus versagt - 42 Tote darunter 2 Deutsche. Alles klar: Hang zum negativ Denken und zur Übertreibung...!? Jupp. Oben angekommen hieß es erst mal Schlange stehn. Das Örtchen war tatsächlich total überlaufen und das galt auch für dessen Attraktionen. Das Schaukeln über den Berghang hinab hat echt Spaß gemacht! Ca 40 Sek lang, dann wollte der nächste schaukeln... Da es in Ecuador pünktlich um 6h dunkel wird, wir keine Jacken dabei hatten und wir den letzten Bus erswischen wollten gings dann auch direkt wieder zurück. Wer hätts gedacht: so ein Bus geht noch voller! Wir mussten also, ruckelnd bergab, stehend und zusammengequetscht wie die Sardinen ausharren. Dann noch mit nem knutschenden (Touri) Pärchen direkt innerhalb meiner Comfortzone. Grabschen inklusive. Da kam die Übelkeit nicht nur vom kurvenreichen Busfahren.


Für Tags drauf hatten wir uns fürs Canyoning eingeschrieben. Morgens gings also direkt los. Wir waren eine recht gemischte Gruppe und nachdem jeder in einen passenden Neoprenanzug gesteckt war haben wir eine kleine Sicherheitseinweisung mit Probedurchlauf bekommen. Ich vorher: " Ja also für mich isses ja schon das dritte mal das ich sowas mache gell..." Ich währenddessen: erst mal auf die Fresse gelegt. Hochmut kommt vor dem Fall - wortwörtlich. Immerhin wussten danach alle wies nicht geht. Das Abseilen an sich war super! In richtiger Dschungelatmosphäre mit Wasser das gar nicht mal so eisig war! Nach der anfänglichen Überwindung wars leider auch viel zu schnell wieder vorbei! Den Nachmittag haben wir uns für Wellness und (auf Lyndals Empfehlung) Steaming Boxen freigehalten. Durch ihre Erzählungen wussten wir schon in etwa was uns erwartet, sind aber trotzdem abgebrochen vor lachen! Man setzt sich im Bikini in eine Holzbox, bekommt ein kleines Handtuch zum abdichten um den Hals & dann wird der Deckel zu geschoben. Am Ende schaut dann oben nur noch die rote Birne raus. Von innen kann man dann selbst die Dampf- und Hitzezufuhr steuern. Nach ca 10 min kam die sehr robuste , stämmige Frau die uns da rein gesteck hatte wieder und hat gefragt ob alles in Ordnung sei. Wir haben bejaht und weg war sie. Blöd nur das der Selina just aufgefallen ist das sie ziemlich kurz vor der Hitzepellung steht. Also haben wir erst vorsichtig und dann lauter versucht auf uns aufmerksam zu machen. Die arme Sini, aber das war so lustig das ich nicht wirklich mitrufen konnte, hab die Luft zum lachen gebraucht! Da kam dann also die Angestellte wieder, hat ihr raus geholfen und begonnen sie mit einem eiskalten Handtuch abzuklatschen und anschliessend auch mit dem Wasser zu übergießen. Ich war inzwischen kurz davor in meine Holzbox zu pinkeln - ihr Gesicht- zum schreien! Joa... zumindest bis mir gedämmert ist dass mir das selbe bevorsteht. Karma is a Bitch. Was ich mich bis heute frage: wie kann es sein, dass die Alte die uns "behandelt" hat nicht lachen musste!?! Das ganze wurde insgesamt drei mal wiederholt bis wir uns mitm Arsch voran in so ne Art Sitzbad setzen mussten, auch eiskalt und am Ende mit nem harten Wasserstrahl abgesprüht wurden. Eiskalt. Klingt jetzt nicht so, ich weiss, aber war tatsächlich enstpannend. Okay die gut 60 min Massage danach waren auch nich schlecht ;)

Am nächsten Morgen sind wir in die Thermalbäder mit den heißen Quellen. Einer der Gründe warum wir nach Banõs sind. Wegen der vielen Urlauber sind wir schon um halb Acht hin (der Plan war eher zu gehn... spontanes weggehen am Abend davor ist dazwischen gekommen) Tja was soll ich zu den Thermalquellen sagen... die waren schön heiß. Ansonsten wären da die Kinder, die ins Becken gesprungen sind. 110 Jährige die kaum noch alleine laufen konnten und bei denen Inkontinez wohl nicht nur ne Vermutung war. Außerdem Haare und Insekten im Wasser. Und das trotz Badehaubenpflicht! Ich hab mich echt bemüht zu entspannen! Sagt eigtl schon alles oder... "bemüht" hab ich mich! Wir konntens mit Humor nehmen. Es war nicht was erwartet, aber eigtl sehr witzig und auf jeden Fall eine Erfahrung wert! Da wir unsere Amazonastour gebucht hatten und noch ein Tag über war haben wir uns danach von Beth verabschiedet und sind zurück nach Quito um den Otavalo Samstagsmarkt tags drauf noch besuchen zu können. Märkte find ich immer toll, aber die Sini wollte natürlich auch noch das ein oder andere Souvenir besorgen. Wir sind früh los da es mit dem Bus 2 Stunden Fahrt dort hin waren. Der Markt ist an einem kleinen Platzt angesiedelt, Samstags sind aber die umliegenden Straßen auch mit Verkaufsständen gesperrt und so ist er dann doch sehr groß. Es gab von Billigramsch bis zu Kunsthandwerk alles. Es war wirklich hart das nur die Sini shoppen konnte wie sie wollte und ich nicht... aber das Zeug müsst ich dann hinterher auch rumschleppen... Hat mich Konsumopfer wahrlich viiieeeel Disziplin gekostet! Hab also nur zwei Alpakateile ergattert die ich der Sini mit heim geben konnte. Es ist ein kleiner Trost das die meisten im Hostel das selbe Problem hatten. Außerdem solls das selbe Zeug in Peru und besonders in Bolivien viel günstiger geben! Mennooo - Lieber schnell zurück nach Quito.

Immerhin heißts: Auf in den Amazonas!

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