# Tag 20 Die Mutter aller Skylines

Es geht weiter. In der Nacht fiel wieder Regen und es ist sehr grau heute morgen. Das Studium vom Wetterbericht ist immer das Gleiche. Über der Region Valencia ist ein beständiges Tiefdruckgebiet mit Regenwolken, die sich umeinander drehen aber nicht auflösen. Das wirkt sich nördlich bis nach Tarragona (wo wir gerade sind) und südlich bis Alicante (wo wir vorbei müssen) aus.

Hilft nix, da müssen wir durch, und zwar auf der Autobahn AP 7, die autopista de mediterano.

Und es kommt von oben wie aus Eimern. Der Scheibenwischer gibt sein Bestes.

 Irgendwann hinter Valencia wird es etwas heller, zumindest bilden wir uns das ein. Wir fahren übrigens immer entlang von endlosen Orangenplantagen. Sind das die von Onkel Dittmeyer und heißt der O-Saft von Valensina so, weil die hier bei Valencia wachsen?

In der Region rund um die Regionalhauptstadt Gandia und Olivia sind einige Strandabschnitte mit Stellplätzen ausgezeichnet. Das wollen wir uns ansehen und fahren in den Ort Daimus an die Wasserlinie.

Schon beim Durchfahren des Ortes haben wir ein beklemmendes Gefühl. Die Trabantenstadt liegt einsam und menschenleer da. Auch an der Küstenpromenade ist niemand. Fehlen nur noch die Strohballen, die durch die Gassen wehen und die einzige Bewegung darstellen.

Bloß weg hier.

Bei der Ausfahrt dann doch noch etwas Positives - eine REPSOL Tankstelle mit Diesel für 1,76 €. Die Gelegenheit müssen wir nutzen.

Es ist dann ja immer spannend zu überlegen, wohin man fahren soll. Wir sind ja frei und entscheiden uns für einen Stellplatz hinter Alicante an der Costa Blanca.

Und dann kommt sie in Sicht, die Skyline von Benidorm.

Den Ort kennt man ja schon und verbindet ihn mit spanischem Massentourismus. Als dann aber die Skyline von der Autobahn aus in Sicht kommt, verschlägt es uns den Atem. Monaco ist ja nix dagegen.

Benidorm hat die größte Hochhausdichte pro Einwohnerzahl weltweit. bei knapp 70 000 Einwohnern und 345 Gebäuden mit mehr als 12 Etagen heißt es nicht umsonst "little Manhattan".

Da fahren wir jedenfalls nicht hinein.

Hinter Alicante geht's dann runter von der Autobahn und auf der Nationalstraße durch eine Lagunenlandschaft mit einer Menge Flamingos (können die eigentlich fliegen?) in Richtung La Marina. Dort haben wir den Stellplatz "Camper Park- El Pinet Playa" ausgesucht. Der liegt am Ortsrand und nicht weit vom Meer. Auf dem Platz ist es ziemlich voll von deutschen, französischen, holländischen und skandinavischen Wohnmobilen. Darunter einige große "Schiffe" mit deutschen Rentnern, die hier offensichtlich für länger stehen.

Der Platzwart, ein Franzose, freut sich über meine Französischkenntnisse und sucht uns einen guten Platz - 12,- € die Nacht mit Dusche, Toilette, Waschmaschinenraum, Brötchenservice etc. 

Und das Beste - die Sonne scheint und ich hole zum ersten mal seit 3 Wochen die Gartenstühle aus der Garage .

Ein kleiner Spaziergang zum Sonnenuntergang gefällig?

Na klar, mal eben runter zum Meer (sind doch 1,5 km), wo sich eine ursprüngliche Küste zeigt. Pinienwald inmitten der Dünen und keine großartige Bebauung. Direkt an der Wasserkante sind ein paar baufällige Häuser, die ich nicht richtig zuordnen kann. Möglicherweise werden die noch als Ferienappartements vermietet.. Ansonsten ist hier nix. Auf dem Parkplatz am Ende der Straße stehen wild einige Wohnmobile. So geht's natürlich auch.

Entlang der Küste gibt es einen Schotterweg hinter den Dünen. Man hört das Meeresrauschen und wandert durch Landschaft bis zum nächsten Parkplatz (1,5 km weiter). Dort wird abgebogen zurück zum Ort (nochmal 1,5 km) und dann entlang der geschlossenen Geschäfte durch den Ort zurück zum Stellplatz, begleitet von der untergehenden Sonne. 

Das sehen wir uns morgen genauer an.

Ach so, noch was vergessen:

Die Geburtstagsinder von heute: Herzlichen Glückwunsch Cousine Carola und der schnellste Links-Außen mit 39 Jahren, Christian Billek.