Veröffentlicht: 24.12.2023
Für Muslime ist das an sich kein Feiertag, denn Jesus wird als Issa im Islam zwar gewürdigt, aber gefeiert wird eben an anderen Tagen, sie sind hier jedoch sehr aufgeschlossen, einer der Guides heute hatte auch "Merry Christmas" gesagt.
Was soll ich über unseren zweiten vollständigen Tag in Marokko sagen, außer, dass ich das Land noch immer spannend und magisch finde?
Aber von vorne, wir hatten dank einer Wanderapp wieder eine Wanderung gefunden, von der wir dachten, dass sie leicht machbar wäre, also sind wir nach Akchour gefahren, damit wir die Wasserfälle und hoffentlich auch die Brücke Gottes anschauen konnten.
Das mit der Brücke ist am Weg gescheitert, denn der war Christian für unseren Mutschl Nerone nicht gut begehbar genug, es gab einige Stellen, wo er ziemlich hätte springen müssen, das musste dann nicht unbedingt sein. Insgesamt haben wir hier auf der Wanderung festgestellt, dass Marokkaner bei schwarzen Hunden unterschiedlich reagieren. Es gab die Personen, die dann WAUWAU gerufen haben, die anderen, die stoisch an uns vorbei gelaufen sind und eben auch die Personen, die sich quietschend zurückgezogen und teilweise versteckt haben. Insgesamt war es noch entspannt, denn auch die Straßenhunde haben uns einen Teil des Weges begleitet. Der nette Café Besitzer hätte keine Scheu gehabt, aber Christian hat ihm eigentlich Tablett und Co. lieber abnehmen wollen, denn vor allem Nerone hat ein echtes Gespür für die Angst der Menschen und schnuffelt dann gerade extra.
Ich bin noch immer von den Menschen hier begeistert, sie sind ausgesprochen freundlich und grüßen immer. Zyniker werden sagen, dass sie grüßen müssen, denn fast alle wollen einem natürlich etwas verkaufen, doch dem widerspreche ich vehement. Wir werden auf den Wanderungen oder Spaziergängen immer gegrüßt, ab und zu auch nach nice doggies beglückwünscht und sogar mal auf Deutsch angesprochen, es passiert fast nie mit anderen Gedanken.
Gehe ich in die Shoppinggassen von Chefchouen, ist das natürlich ganz anders, da wird man dauernd angequatscht, aber man kann auch nett "Nein, danke!" sagen, dann lassen sie einen auch in Ruhe.
Wir haben am Wasserfall dann direkt einen Minztee getrunken, es war bei dem jungen Mann, der uns gesagt hatte, dass wir noch etwa 15 Minuten zum Wasserfall und ungefähr 2 Stunden zur Brücke brauchen,. Er hat sich gefreut, dass wir bei ihm eingekehrt sind.
Wir haben heute das pure Marokko erlebt, jenseits der Touristenpfade, denn wir haben uns ein Restaurant ausgesucht, wo kein Touristenbus oder Wohnmobil anhalten wird. Es war toll, denn der Koch hatte damit wohl nicht gerechnet, er sprach weder Englisch, Französisch noch Spanisch, aber wir haben es gemeinsam hinbekommen und unser Essen, Tajine, tatsächlich bekommen und viel zu viel. Das ist, denke ich, marokkanische Gastfreundschaft, es geht auch ohne gemeinsame Sprache, und die Menschen sind wunderbar generös! Das kennen wir aus unserer schneller, weiter, mehr Gesellschaft eigentlich nicht mehr, es ist so erfrischend anders!
Nun haben wir auch eine marokkanische Gasflasche und unseren Wasservorrat aufgestockt, es ist für heute Abend alles bereit, doch dank des opulenten Mittagessens werde ich wohl nur eine Kleinigkeit herunterbringen.
Ganz toll war für mich auch die heimliche Zusammenarbeit von meinem Mann mit einer meiner besten Freundinnen, die Überraschung zu Weihnachten ist eindeutig gelungen! DANKE!
Von meinem Neffen hatten wir schon die passende Lichterkette und ein selbst gemaltes Bild bekommen, die wir beide sehr schätzen, heute kam die Lichterkette dann als Weihnachtsdekoration zum Einsatz und macht es heimelig schön!
Frohe Weihnachten an alle, die das heute oder in den nächsten Tagen lesen!